Fußball

Von acht Debütanten war einer aus der zweiten Liga meisterlich

Es kam so, wie es U 21-Teamchef Werner Gregoritsch bei der Premiere seiner neu formierten Mannschaft in der EM-Qualifikation gefordert hatte: Drei Punkte holen, alles andere muss man wegen der fehlenden Vorbereitung akzeptieren. Auch die Leerläufe  beim 3:1 (2:1) in Andorra, bei dem sich seine Mannschaft vorübergehend selbst in Schwierigkeiten gebracht hatte. Am Ende gab es aber doch auch Erinnerungen an den Juni, an die EM-Endrunde in Italien, bei der mit Kevin Danso, Marco Friedl und Christoph Baumgartner auch drei Andorra-Sieger im Einsatz waren: Danso verwandelte einen Elfer zum 3:1-Endstand. Gegen Deutschland hatte er in Udine via Elfer den Ausgleich zum 1:1 besorgt.  Baumgartners Elfmetertrauma ging hingegen weiter. Nur war es diesmal nicht so „tragisch“, dass er nach 94 Minuten praktisch mit der letzten Aktion nicht traf. Wie im Juni beim 1:3 gegen Dänemark, als es 1:1 stand. Das wichtigste, das Gregoritsch erkannte: „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt!“

Ausser Danso, Friedl und Baumgartner spielten zuvor nur Kapitän Max Wöber und Lugano-Legionär Sandro Lovric für die U 21, Kelvin Arase von Rapid und Michael Lema waren zu Kurzeinsätzen gekommen. Nicht weniger als acht Debütanten waren im Einsatz, denn Gregoritsch nützte es aus, dass bei der U 21 neu fünf Mann ausgetauscht werden dürfen. Für den Aris Saloniki-Legionär im Tor, Fabian Ehmann, die Austrianer Johannes Handl und Vesel Demaku,  Admiras Linksverteidiger mit Grödig-Vergangenheit, Leonardo Lukacevic,  Lukas Malicsek, Admiras Leihgabe bei Horn, Nicholas Meister von den OÖ Juniors, Marko Raguz vom LASK und Wolfsbergs Werder Bremen-Leihgabe Romano Schmid war es der erste U 21-Einsatz. Da kann es natürlich  zu Anlaufschwierigkeiten kommen. Zumal auch das holprige Terrain und der starke Wind für  Probleme sorgten.

Aber ein Debütant aus der zweiten Liga war im wahrsten Sinne meisterlich: Nicholas Meister von den OÖ Juniors, dem Farmteam des LASK. Er brachte mit einem Doppelpack innerhalb von vier Minuten die U21 auf Kurs Richtung Pflichtsieg. Einer,d er noch kein Pflichtspiel in der obersten Spielklasse bestritt, 66 in der zweiten Liga. 36 für Liefering, 30 für die OÖ Juniors. Mit 12 verließ der Wiener den Rapid-Nachwuchs, kam über die Akademien in St.Pölten und Salzburg nach Liefering, von dort nach Pasching. Vor kurzem sorgte er schon beim Torrekordspiel ,beim 7:5 gegen Astria Lustenau, für Schlagzilen, als er viermal traf. In Andorra traf der nur 1,69 Meter große Meister per Kopf nach Flanke von Lema, die auf ein sehenswertes Dribbling folgte, und dann nach Doppelpass mit Raguz. Bisher kam Meister beim LASK trotz Rotation noch nicht in der Bundesliga zum Einsatz. Kann aber passieren, dass sich das im Herbst noch ändern wird.

Samstag warten auf die Andorra-Sieger die nächste Strapazen.  Bei der  Reise zum nächsten Spiel nach Albanien von sieben Uhr früh bis sechs Uhr abends, wo es Montag in Durres wie in Andorra heißen wird: Irgendwie drei Punkte holen, alles andere ist egal. Mit dem Bus geht es drei Stunden lang von Andorra nach Barcelona, von dort mit dem Flugzeug nach Athen, von dort nach Tirana. Und dann wieder mit dem Bus nach Durres. Viel Zeit, um sich im Training besser kennenzulernen, bleibt auch zwischen den Spielen nicht. Gregoritsch: „Die Ausgangsposition ist wieder alles andere als leicht! Es wird erneut ein Charaktertest!“

 

 

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