In der Wintertransferzeit kommen kaum wirklich attraktive Spieler auf den Markt. Natürlich versuchen die Vereine, die sie engagieren, sie möglichst attraktiv zu präsentieren. So wie es Austria Klagenfurt Sonntag mit dem 25 jährigen in London geborenen Keenan Bennetts, den Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers, tat. Ihn als englischen Ex-Junioren-Teamspieler lobte, der vor Jahren zu den heißen Aktien in der europäischen Fußballszene gehört haben soll. Ein Spiel in Englands U 19 war Schusspunkt dieser Entwicklung. Ausgebildet wurde er bei Tottenham, 2018 kaufte ihn Borussia Mönchengladbach um 2,25 Millionen Euro. Aber danach klappte nur wenig, vielleicht auch wegen vieler Verletzungen wie einem Muskelbündelriss. Verliehen an Ipswich, zurück nach Gladbach, dann nach Darmstadt in die zweite Liga, letzte Saison mit Wehen Wiesbaden in die dritte abgestiegen, danach vereinslos. Die meisten Spiele, nämlich 33, absolvierte Bennett in er deutschen Regionalliga West, in der Bundesliga kam er zu fünf Kurzeinsätzen über 47 Minuten, in er zweien Liga auf 24 Partien. Daher muss Bennetts, der auf der linken Außenbahn einsetzbar ist, froh sein, eine Chance in Klagenfurt zu bekommen. Wo Trainer Peter Pacult nicht zum ersten Mal gefordert ist, einen Spieler, der längere Zeit pausierte, in die Spur zu bekommen, bundesligatauglich zu machen. So wie beim Holländer Denzel Owusu. Der 21 jährige war seit Sommer 2022 vereinslos.
Auf den 26 jährigen deutschen Stürmer Florian Dietz, den Schlusslicht Altach als Nachfolger des nach Japan gewechselten Brasilianers Gustavo Santos zunächst bis Sommer vom 1. FC Köln auslieh, trifft ähnliches wie auf Bennetts zu. Er schaffte es seit 2018 nicht, sich bei Werder Bremen und dem 1. FC Köln durchzusetzen. Auch ihn stoppten schwere Verletzungen, wie ein Kreuzbandriss. Im Herbst spielte er bei Zweitligatabellenführer Köln nur 57 Minuten. Für den Trainer, den Salzburger Gerhard Struber, war er im bevorstehenden Aufstiegskampf, kein Thema. Ob er Altach helfen kann, den Klassenerhalt zu schaffen? Altach sicherte sich eine Kaufoption. Der GAK engagierte auf Leihbasis den Ersatztorhüter des tschechischen Spitzenklubs Viktoria Pilsen. Weil Trainer Rene Poms mit Florian Wiegele in der gemeinsamen Zeit bei DSV Leoben in der zweiten Liga gute Erfahrungen machte.
Den bisher besten und auch attraktivsten Fang hat Austria Klagenfurt gemacht. Weil Martin Hinteregger der Ehrgeiz packte, dreieinhalb Jahre nach dem Highlight seiner Karriere, dem Europa League-Sieg mit Eintracht Frankfurt, sich mit 32 nochmals in der Bundesliga zu beweisen, das violette Trikot mit seiner „Erfolgsnummer“ 13 anzuziehen. Referenzen wie er, unter anderem 67 Länderspiele, darunter sieben bei zwei EM-Endrunden, hat Salzburgs neuer Stürmer Karim Onisiwo nicht auf seiner sportlichen Visitenkarte. Mit Hinteregger hat Klagenfurt einen neuen Lokalmatador, auf den viele gespannt sind. Erfüllt er die Erwartungen, hat Kärnten auch 2025/26 zwei Klubs in der Bundesliga.
Foto: Austria Klagenfurt.