Peter Stöger, mit dem 1. FC Köln die Nummer eins am Rhein, stieg Donnerstag zufrieden ins Flugzeug nach Wien: Auch das Derby gegen Leverkusen zerstörte trotz sechs Ausfällen von Stammspielern nicht die weiße Heimweste. Mit dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen, bei dem Anthony Modeste sein 13. Saisontor gelang, als Aleksandar Dragovic gegen den Franzosen zu kurz kam, blieben die Kölner in der Vorrunde ungeschlagen und trotz fünf Spielen hintereinander ohne Sieg zum Abschluss weiter im Kampf um die zwei Europa League-Plätze: „Daher darf ich auch mit einem Unentschieden zufrieden sein“, stellte Stöger fest. Einen der Winterkäufe gibt es bereits, einen der nicht viel kostet: Flügelspieler Christian Clemens kehrt nach einem Jahr von Mainz nach Köln zurück. Im Herbst kam er beim Karnevalsklub allerdings nur zu drei Einsätzen über insgesamt 188 Minuten. Dazu bahnt sich aber ein Abgang an: Der albanische Teamspieler Mergim Mavraj soll zum Hamburger SV wechseln, dort die Abwehr stabilisieren. 1,8 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum.
Damit tauscht Mavraj die Europacupchance gegen den Abstiegskampf ein. In den werden auch sechs Österreicher verwickelt sein. Mit dem VW-Werksklub Wolfsberg auf Rang 13 beginnt die Liste der Klubs , die sich Sorgen machen müssen. Gleichauf mit Wolfsburg sind Mönchengladbach und Werder Bremen. Zlatko Junuzovic hat seit dem Wechsel von der Austria an die Weser nichts anders als den Kampf gegen den Abstieg kennengelernt, Florian Grillitsch letzte Saison zum ersten Mal. Neu ist die Situation, die Bremen bereits zum fünften Mal hintereinander bewältigen muss, für Florian Kainz. Abwarten, ob er dabei eine Rolle spielen wird oder eine Randfigur wie im Herbst mit nur drei Einsatzminuten bleibt. Bremens Lage könnte nach fünf Runden ohne Niederlage Ende Jänner sogar noch kritischer werden: Da sind Borussia Dortmund und Bayern München die Gegner.
Je drei Punkte hinter Wolfsburg, Mönchengladbach und Bremen liegt der Hamburger SV auf einem Relegationsplatz. Vier Neue sollen kommen – für die Defensive. Daher muss Michael Gregoritsch, der bei Trainer Markus Gisdol einen guten Stand hat, in der Offensive nicht mehr Konkurrenz fürchten. Einen Punkt hinter Hamburg am ersten Abstiegsplatz: Ingolstadt mit Markus Suttner und Lukas Hinterseer, den Österreichern fünf und sechs im Kampf um den Klassenerhalt. Suttners zweites Freistosstor in dieser Saison, das erste daheim im Audi-Park, machte Mittwoch das Match gegen Freiburg zwar nach der Pause wieder spannend, verhinderte aber die 1:2-Heimniederlage nicht. Der Linksverteidiger ist derzeit der einzige Spieler in dieser Bundesligasaison, der zwei Freistösse verwandelte. Mehr Punkte wären ihm lieber.