Fußball

Was Foda bei seinem EM-Kader sehr wichtig sein wird

Die Bierduschen nach dem Schlusspfiff am Samstag Abend auf der Laufbahn des Happel-Stadions hat Teamchef Franco Foda seinen Speilern selbstverständlich verziehen. Nach den ausgiebigen Feiern bis in den Morgen in einem eigens reservierten Innenstadtlokal, das nur für die erfolgreiche Mannschaft aufsperrte, gab es Sonntag trainingsfrei. Sechs EM-Fahrer müssen Montag nicht in die Chartermaschine zum letzten Spiel in die lettische Hauptstadt Riga steigen: David Alaba, Marko Arnautovic, Martin Hinteregger, Stefan Lainer, Konrad Laimer und Marcel Sabitzer. Die Begründung liegt bei Alaba Hinteregger, Lainer, Laimer und Sabitzer auf der  Hand: Ihre Dauerbelastung durch Champions und Europa League bei Bayern München, Eintracht Frankfurt, Mönchengladbach und RB Leipzig. Bei Shanghai-Legionär Arnautovic spielte das möglicherweise meisterschaftsentscheidende Spiel in Chinas Super League am kommenden Wochenende eine Rolle. Unter dem Aspekt Dauerbelastung gönnte Foda auch dem 34 jährigen Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer eine Pause. Sonntag nachmittag kam deer Rapidler Max Ullmann zur erste Berufung in den Teamkader.

Da Aleksandar Dragovic, Kapitän Julian Baumgartlinger, Valentino Lazaro und Stefan Ilsanker bei Leverkusen, Inter Mailand und Leipzig in den letzten Wochen  nicht regelmäßig zum Zug kommen, bleiben sie dabei. Somit sind Dienstag im Daugava-Stadion sieben Plätze in der Startelf gegenüber dem 2:1 gegen Nordmazedonien neu zu vergeben. Ein Rechtsverteidiger, ein Innenverteidiger, ein linker Verteidiger, zwei Mittelfeldspieler,zwei Angreifer. Dass Max Wöber neu in den Kader kam, wusste der U 21-Kapitän schon vor dem 4:0 gegen den Kosovo am Freitag. Foda begründete seine personellen Wechsel auch mit der Tatsache, dass ihm alle 24 Spieler gleich wichtig sind. Das wollte er damit dokumentieren. Aber zugleich hat auch das sogenannte Rumpfteam so viel Potenzial, dass es gegen den punktelosen Gruppenletzten in keine Schwierigkeiten kommen darf, auch wenn die Letten Samstag in Slowenien nur 0:1 verloren.

Mit seinem Einsatz rechnen darf Stefan Posch, im Oktober Schütze des Goldtors beim wichtigen Auswärtssieg in Laibach, Entweder als Rechtsverteidiger oder im Abwehrzentrum. Weitere Kandidaten: In der Abwehr Christopher Trimmel und Philipp Lienhart sowie Wöber, falls Foda einen Linksfuss im Abwehrzentrum haben will. Salzburgs Rekordkauf dürfte aber als Linkeverteidiger eingeplant sein. Im Mittelfeld stehen Ilsanker, Florian Grillitsch, Louis Schaub und Neuling Thomas Goiginger zur Auswahl, ganz vorne Karim Onisiwo und Michael Gregoritsch. Außer Foda besetzt eine der zwei Positionen mit einem offensiven Mittelfeldspieler (Schaub, Goiginger). Möglicherweise wird in Riga der Kampf um die Plätze im Kader für die Europameisterschaft eingeläutet.

Zur Diskussion stehen sicher auch die sechs Spieler, die verletzt gegen Nordmazedonien und Lettland fehlten: Die Torhüter Cican Stankovic und Heinz Lindner, Sebastian Prödl, Xaver Schlager, den man bei völliger Fitness zu den Fixstartern rechnen muss, Hannes Wolf, obwohl der  Grazer in Diensten von RB Leipzig noch ein Länderspiel bestritt und Florian Kainz. Die Konkurrenz wird also sehr groß sein. Was Foda aber ganz wichtig sein wird, ist die interne Stimmung, wenn die Mannschaft wochenlang zusammen sein wird: Da sind die Spieler mehr gefragt, die auch mit ihrem Los als Ersatzspieler leben können, nicht aufmucken und für Aufregung sorgen, als diejenigen, die ihr Ego in den Mittelpunkt stellen, Der Teamspirit geht Foda über alles. Das wird im Mi 2020 sicher eine Rolle spielen bei der Nominierung des Kaders. Wobei es sicher ohne Härtefälle nicht abgehen wird können: Foda wird mit mehr als 23 Spielern in die Vorbereitung gehen, aber dann einigen erklären müssen, dass sie nicht den Sprung unter die letzten 23 für die Europameisterschaft schafften. Das sind Aufgaben, die kein Trainer gerne hat.

 

Foto: ÖFB.

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