Fußball

Was hinter dem Interesse von Newcastle an Okafor steckt

Kaum hat Red Bull Salzburg mit den Vorbereitungen auf das Frühjahr begonnen, kommt das erste Transfergerücht. Diesmal aus England. Es geht um Noah Okafor, der sich im Herbst durch seine Leistungen in der Champions League und im Schweizer Nationalteam bei der erfolgreichen WM-Qualifikation in den Blickpunkt spielte. Der 21 jährige soll einem Wechsel in die Premier League nicht abgeneigt sein, sein Vertrag bei Österreichs Meister läuft aber bis 2024. Darum wird sich Sportchef Christoph Freund mit der Meldung aus Newcastle weniger beschäftigt haben als letzte Woche mit sechs positiven Corona-Tests und der Absage des Trainingslager im spanischen Marbella.

Newcastle steht seit Oktober, seit der Übernahme durch ein Konsortium aus Saudi-Arabien, dem Saudi Arabia Public Investment Fund, in den Schlagzeilen. Die machte den Traditionsklub zwar zu einem der reichsten Vereine der Welt, aber auch zu den umstrittensten. In England setzte es heftige Kritik, dass die Premier League das Engagement der Saudis genehmigte. Mit der Behauptung, damit stehe Newcastle sicher nicht im Staatseigentum. Dabei gilt es als offenes Geheimnis, dass Kronprinz Mohamed bin Salam den Fonds kontrolliert. Ohne ihn geht nichts. bin Salam werden schwere Verstöße gegen die Menschenrechte vorgeworfen. Nicht erst seit der Ermordung des Regimekritikers Jarmal Kashoggi vor drei Jahren in Istanbul bezeichnen viele bin Salam als „Blutscheich“.

Es stünden sicher hunderte Millionen zur Verfügung, um Newcastle aufzurüsten. Nur wollen die Klubs der Premier-League das Saudi-Geld nicht. Da soll es eine Absprache geben, keinen Spieler an die „Magpies“, bei denen im Frühjahr 2020 Österreichs Teamspieler Valentino Lazaro als Leihgabe von Inter Mailand engagiert war,  abzugeben. Passierte auch bisher nicht. Der einzige Neue, den Nick Hammond, der ehemalige Sportdirektor von Celtic Gasgow, als Berater des Newcastle-Managements an Land ziehen konnte, war der englische Teamverteidiger Kieran Trippier. Der 31 jährige kam  aus Spanien von Atletico Madrid, kostete 15 Millionen Euro Ablöse. Im ersten Spiel mit ihm setzte es letzten Samstag daheim im St. James Park die Mega-Blamage im FA-Cup gegen Drittligist Cambridge (0:1). Es besteht Handlungsbedarf beim Vorletzten der Premier League nach nur einem Sieg und 19 erzielten Toren in 19 Spielen, von denen zehn verloren gingen. Zumal mit Callum Wilson einer der besten Offensivspieler einige Zeit verletzt ausfallen wird.

Nach der Saudi-Übernahme musste Langzeittrainer Steve Bruce gehen, wurde durch Eddie Howe (zuvor bei Bournemouth) ersetzt. Geholfen hat dies dem Klub des Ex-Rapidler Joelinton aber nicht. Samstag könnte Newcastle mit einem Heimsieg gegen Watford, den Klub von Österreichs Teamtormann Daniel Bachmann, die Abstiegsränge verlassen. Bis dahin wird sich kein Transfer ausgehen. Mit Innenverteidiger Fabian Schär haben die „Magpies“ bereits einen Schweizer Teamspieler unter Vertrag, der als guter Freund von Okafor gilt. Für den müsste Newcastle wahrscheinlich doppelt so viel Ablöse zahlen wie für Trippier. Aber das sollte das geringste Problem sein.

Einer von zwei Salzburger Legionären beim Afrika-Cup hatte Sonntag einen erfolgreichen Start: Innenverteidiger Jerome Onguene gewann mit Kamerun in der Hauptstadt Yaounde vor 45.000 Zuschauern gegen Burkina Faso 2:1 (2:1). Bei Kameruns Spielen dürfen die Stadien zu 80 Prozent gefüllt sein, bei allen anderen Partien zu 60.  Mo Camara kommt erst Mittwoch an die Reihe. Dann spielt er mit Mali in Limbe gegen Tunesien.

 

Foto: UEFA.

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