„Na dann, viel Glück“. Das sagte Ex-Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl zum Einstieg des ehemaligen Southampton-Präsidenten Ralph Krueger als Aufsichtsrat-Vorsitzender bei der Wiener Austria, bei der Hasenhüttl als Aktiver fünf Jahre lang, von 1989 bis 1994, gespielt hatte. Fünf Tage nach seiner Wahl meldete sich Krueger am Dienstag, rund sieben Stunden vor dem Anpfiff zu Österreich – Deutschland, erstmals offiziell zu Wort. Mit der Versicherung, nach zweijähriger schöpferischer Pause, die auf das Ende als Head Coach der Buffalo Sabres in der NHL folgte, nun Violett als richtige Aufgabe für sich identifiziert haben. Er sucht eine Aufgabe, bei der er seine gesamte Erfahrung einbringen kann. Wenig überraschend erkannte Krueger ein großes Potenzial bei der Austria: „Ein Klub mit einer großartigen Geschichte. Das Allerwichtigste für meine Entscheidungen sind aber immer die Menschen und da sehe ich enormes Potenzial auf allen Ebenen!“
Krueger kennt seit eineinhalb Jahren das Projekt der Austria. Aufsichtsrat Hanno Egger, den er noch aus Feldkircher Eishockeyzeiten kennt, und Sportvorstand Jürgen Werner informierten ihn davon. Seit zehn Monaten hat Krueger eine beratende Funktion, arbeitete mit den Spielern etwa beim Teambuilding (Bild). Aber dazu muss er nicht neuer Chef des Aufsichtsrats werden. Da geht es hundertprozentig um mehr. Darauf weist der Satz von Krueger, dass er seine Aufgabe darin sieht, den Verein zu unterstützen, sein Potenzial sportlich und finanziell auszuschöpfen. Die finanzielle Komponente wird die wichtigste sein. Ob Krueger die ihm gut bekannte Southampton-Besitzerin aus der Schweiz. Katharina Liebherr, motivieren kann, der Austria unter die Arme zu greifen. Bei der Hochzeitsfeier der Millionenerbin im Züricher Nobelhotel Dolder Anfang Oktober war Krueger zu Gast. Ebenso Hasenhüttl.
Krueger lobte Harald Zagicek und Werner als richtig starkes und professionelles Vorstands-Team, als ausgewiesene Spezialisten in ihren Bereichen Wirtschaft und Sport, mit beiden werde er regelmäßig in Kontakt stehen. Auch Trainer Michael Wimmer unterstützen, wann immer er das wünscht. Das erste Austria-Spiel, das Krueger am Verteilerkreis live erlebte, war das 0:0 im Derby gegen Rapid: „Man sieht, dass Jürgen bei der Auswahl der Spieler viel Wert auf den Charakter gelegt hat. Ich habe selten eine charakterlich so starke Gruppe erlebt, die eine so hohe emotionale Intelligenz mitbringt und starke Führungspersonen hat.“ Die Frage, warum dann Austria nur auf Platz sieben steht, muss aber erlaubt sein.
Foto: FK Austria.