Freitag begann auch die Rückrunde der zweiten Liga. „Normale“ 15 Runden, keine Punkteteilung kein Play-off. Aber der Winterkönig musste zuschauen: Das Match von Wattens in Lafnitz musste bereits Mittwoch abgesagt werden. Teile des Rasens in der Steiermark blieben trotz Temperaturanstieg gefroren, daher blieb den Tirolern die lange Busfahrt vorerst erspart. Für Wattens geht es in den nächsten drei Monaten um einen historischen Erfolg, um das Comeback in der obersten Spielklasse nach 48 Jahren, sprich 1971. Damals entschloss man sich in Tirol zur Spielgemeinschaft zwischen Wacker Innsbruck und Wattens. Gedanken an eine Wiederholung gibt es auch 2019. Etwa bei Wacker Innsbruck Präsident Gerhard Stocker. Aber nicht bei der ehrgeizigen und dynamischen Wattens-Präsidentin Diana Langes Swarovski. Sie will die Erfolge lieber allein mit Wattens feiern. Zuzutrauen ist ihr allemal, dass der Meisterpokal für die nach dem neuen Sponsor aus der Wettbranche genannten Hpybet-Liga (Bild oben) nach Wattens geht. Der erste Verfolger Blau-Weiß Linz nahm sich selbst aus dem Aufstiegsrennen, weil er keine Lizenz für die Bundesliga beantragen wird. Bleibt nicht der Dritte Ried mit sechs Punkten Rückstand, die der neue Trainer und Sportchef Gerald Baumgartner aufholen will. Mit Hilfe des von Wacker Innsbruck geholten Stürmers Patrik Eler. Der Slowene war 2017 Schützenkönig der zweiten Liga.
Einen neuen Eigentümer bekam im Winter Austria Klagenfurt. Mit dem Hamburger Immobilienunternehmen Home United und seinem Besitzer Tomislav Karajica. Der betonte, sein Engagement langfristig anzulegen. Bis Sommer will er den Profibtrieb ausgliedern, der Aufstieg in die Bundesliga ist ein Ziel. Home United und Karajica sollen alle Schulden, die angeblich in zweistelliger Millionenhöhe liegen, übernommen und den bisherigen Präsidenten Peter Svetits großzügig abgefunden haben. Bis Sommer will der 42jährige Karajica den Traditionsklubs entschuldet haben, obwohl er gerade erst dabei ist, sich einen Überblick zu verschaffen. Er lobte die ausgezeichnete Infrastruktur in Klagenfurt, will auch bei einem Abstieg in die Regionalliga nicht die Zelte abbrechen, plant die Kärntner Wirtschaft ins Boot zu holen, ebenso das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt.
Das sind zwar löbliche Pläne, aber sie beweisen auch, dass er den richtigen Überblick noch nicht hat. Denn seit Jahren zeigen Wirtschaft, Land und Stadt der Austria die kalte Schulter. Die Stadt erlaubte, von September bis Dezember am Stadionrasen Bäume aufzustellen. Womit die Austria nur am Trainingsplatz vor maximal 800 Zuschauern spielen kann. Es fehlt auch der entsprechende Nachwuchsbetrieb. Ob sich die ablehnende Haltung der offiziellen Stellen durch den Wechsel in der Führung ändern wird, muss sich erst zeigen, bleibt abzuwarten. Vorerst darf gerätselt werden, welche Interessen von Karajica hinter der Übernahme stecken. Da gibt es verschiedenste Spekulationen. Manche glauben, dass in Wahrheit sein älteren Bruder Zeljko die treibende Kraft ist. Der ist Geschäftsführer der deutschen Agentur Sam Sports, die zum Konzern von Sat 1 gehört. Offiziell fungiert die Agentur von Zeljko Karajica ohne gesellschaftsrechtliche Verflechtungen als Berater von Tomislav Karajica.