Fußball

Wenn Grahovac sein erstes Tor seit 2019 erzielt, hat Rapid einen Flow

Rapid bleibt an Meister Red Bull Salzburg, der Sonntag den Japaner Masaya Okugawa bis Saisonende in die deutche Bundesliga an Arminia Bielefeld verlieh, dran. Durch den fünften Sieg hintereinander gegen den LASK. Das 2:1 (2:1) in Pasching steigerte auch die Paschinger Erfolgsbilanz von Trainer Didi Kühbauer: Seit er im Amt ist, gewann Rapid alle Spiele in Pasching. Drei in der Bundesliga, eines im Cup: „Wir haben gewusst, was beim LASK gefordert wird und das von der ersten bis zur 94. Minute umgesetzt“, begründete Kühbauer das 2:1.  Für Rapid bedeutet dies das Punktemaximum aus den letzten vier Runden. Egal ob in Grün.Weiß oder wie gestern in Rot-Blau, Rapid hat derzeit einen Flow. Das bewies auch das Führungstor. Erzielt von Srdjan Grahovac. Der erste Treffer des Bosniers, seit er im Jänner 2019 nach Stationen bei Astana in Kasachstan und Rijeka nach Hütteldorf zurückkehrte.

Er kam durch die Verletzung von Dejan Ljubicic in die Mannschaft, übernahm auch dessen Kapitänsschleife, da Max Hofmann ebenfalls ausfiel. Und dann sorgte Grahovac, der Mann, der im Mittelfeld in erster Linie für die Defensivarbeit, das „Zerstören“ zuständig ist, für das  Führungstor in der starken Anfangsphase, in der Ercan Kara zweimal mit dem Kopf an Tormann Alexander Schlager scheiterte. Seinen Schuss fälschte James Holland, der beim LASK ähnliche Aufgaben hat wie Grahovac bei Rapid, noch ab. Der Australier sorgt zwei Minuten später für den schnellen Ausgleich, auf den Rapid wieder eine Antwort hatte. Einen Freistoß von Thorsten Schick verlängerte Leo Greiml, der starke Ersatz für Hofmann, per Kopf ideal zu Christoph Knasmüllner, der aus kurzer Distanz traf. Damit scorte er bei allen drei Siegen dieses Jahres gegen Sturm, St.Pölten und LASK: „Wir sind eine richtig geile Mannschaft“, stellte er fest. Den Eindruck hatte man nach dem Schlusspfiff aber nicht. Die verbale Offensive gegen Kelvin Arase hätte sich Mateo Barac sparen können. Am Ende mussten Mitspieler beide trennen, das machte alles andre als einen guten Eindruck.

Im „Sky-Studio“ nannte Alfred Tatar das Match „Kick and Rush in Reinkultur“.  Hohe Bälle und Kopfballduell in Reinkultur, wenig Passqualität. Rapid fand die Mittel, dabei zu bestehen, LASK nicht die zweite Heimniederlage hintereinander zu verhindern: „Es ist schwierig, wenn eine Mannschaft die Bälle nur hoch nach vorne schießt, wir haben uns leider in dieses Ping-Pong-Spiel verwickeln lassen“, bedauerte LASK-Trainer Dominik Thalhammer, „erst in der zweiten Hälfte wurde es besser“. Aber da hielt Rapids Tormann Richard Strebinger ähnlich gut wie Schlager, der vor den zwei LASK-Ausgleichschancen gegen Kara das 1:3 verhinderte. Rapid gewann fünf der ersten sieben Auswärtsspielen, das ist beachtlich. 33 Punkte nach 15 Runden hatte Rapid zuletzt vor 16 Jahren, in der Meistersaison 2004/05 unter Josef Hickersberger. Derzeit darf Rapid also träumen. Kühbauer brachte den Einpunkterückstand auf Salzburg, den Vorsprung auf Sturm (fünf Punkte) und LASK (sechs)  in die richtige Relation: „Es kommen noch sieben Runden vor der Punkteteilung, dann weitere zehn Spiele.“

Es kann also bis Saisonende viel passieren. Auch, dass Rapid  bis nächsten Montag Marco Grüll von Ried holt? In der  aktuellen Situation wäre es eigentlich nicht logisch. Derzeit kostet er Ablöse, in fünf Monaten keine. Bei allem Respekt vor den Anlagen des 22 jährigen: So gut ist er auch wieder nicht, um Rapids Chancen, Salzburg als Meister abzulösen, entscheidend zu vergrößern. Gegen LASK steckte Rapid das Fehlen von Ljubicic, Hofmann und Yusuf Demir weg. Obwohl der statt Marcel Ritzmaier aufgebotene Koya Kitagawa wieder einmal nicht überzeugte.

 

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