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Wie Thomas Vanek über Grabner, die Rangers und seine Zukunft denkt

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Bis 18 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit führte Michael Grabner mit den New York Rangers auch im zweiten Play-off-Spiel bei den Montreal Canadiens. Dann gelang Max Pacioretty  der Ausgleich zum 3:3, nach 18:34 Minuten der Verlängerung traf Montreals Russe Alex Radulov. Grabner erzielte im zweiten Spiel sein zweites Play-off-Tor für die Rangers. Zum 1:1 nach 13:48 Minuten , als er einen Pass von Montreals Verteidiger Nathan Bealieu im  eignen Drittel abfing, auf und davonstürmte, Stargoalie Corey Price austrickste. Auch bei Montreals 3:3 war der Kärntner am Eis, allerdings nach einem Check gegen ihn, bei dem  er zu Boden ging, nur bedingt  einsatzfähig. Gesamt stehts 1:1, Sonntag Abend geht´s im Madison Square Garden weiter.

Thomas Vanek hingegen ist in Warteposition als Free Agent statt im Play-off  mit den Florida Panthers. Die freie Zeit nützt Österreichs dienstältester Legionär in der besten Liga der  Welt, wie von Österreichs Teamchef Roger Bader erwartet, nicht bei der  B-WM in Kiew, sondern in seinem Haus in Minnesota, mit Frau Ashley und den drei Söhnen. Blake, Luka Robert und Kade Ashton interessiert aber mehr die beginnende Baseallsaison als der NHL-Play-off.  Vanek hingegen sah sich das 2:0 im erste Spiel von Freund Grabner und den Rangers bei den Canadiens live im TV an: „Mir gefällt die Art wie die Rangers spielen. Immer torgefährlich, Michael kann jederzeit der Abwehr davonlaufen. Dazu sind sie auch  defensiv stark. Wenn Henrik  Lundqvist im Tor immer so hält  wie im ersten Match, dann sind sie nie zu schlagen.“ Das kommen in ihm wieder  Erinnerungen hoch, wie er damals mit den Canadiens im Play-off an den Rangers  gescheitert war. Der Wahnsinns-Save von Lundqvist gegen ihn beim sechsten Spiel im Madison Square Garden: „Er hat damals den Unterschied ausgemacht. Unser Topgoalie  Price verletzte sich im ersten Match, fiel aus, das haben wir gespürt.“ Jetzt ist Price fit. Lundqvist hielt bei der Rangers-Niederlage am Freitag übrigens 54 Schüsse. Ein neuer Play off-Rekord des Schweden.

Seine Saison sieht Vanek im Rückblick differenziert. Für ihn zufriedenstellend lief es in Detroit,  nach dem Wechsel zu den Panthers nach Florida nicht mehr: „Es ist immer schwierig, nach 60 Spielen zu kommen und Akzente zu setzten. Da sind die Systeme festgelegt, hat der Trainer  seine Leute gefunden, auf die er vertraut. Da ändert er nicht mehr viel.“ Vor allem, wenn der eigentlich der General Manager war. Aber nach dem 22. Spiel, einer 2:3- Niederlage bei den Carolina Hurricanes, entließ Tom Rowe Head Coach Gerald Gallant, der ein Jahr zuvor für den besten Grunddurchgang der Panthers in der Klubgeschichte gesorgt hatte, fristlos, nahm ihn gar nicht mehr im Panthers-Flieger zurück nach Miami mit. Jetzt ist auch die  Zeit von Rowe vorbei. Der neue  General Manager Dave Tallon sucht einen neuen Head Coach. Gallant  bekam übrigens diesen Job beim neuen NHL-Klub in der Wüste, den Las Vegas Golden Knights. Für Vanek ein Thema? „Als Free Agent darf man ja erst im Juli mit den Klubs reden“ sagt Vanek offiziell. Aber man hört durch, dass schon einiges läuft, er nicht ausschließt, dass Detroit wieder auf ihn zukommen wird. Florida eher nicht mehr.

Auch Bader wird auf Vanek zu kommen. Nach Kiew, egal ob dort  Österreich der Aufstieg gelingt oder nicht: „Ich möchte mit ihm reden, von ihm hören, ob ich in Zukunft seinen Namen von der Liste streichen soll oder nicht.“ Zu Ostern geht es Sonntag und Montag für Bader bei den letzten zwei WM-Tests gegen Italien darum, sein endgültiges WM-Aufgebot zusammenzustellen (sechs Mann werden noch gestrichen), die richtigen Formationen zu finden. Als erster Teamchef der Herren vergaß der Gentleman-Schweizer nicht auf die Damen: Er schickte ihnen vor ihrem WM-Auftakt am Karsamstag eine Videobotschaft nach Graz, wünschte alles Gute.

 

 

Foto: peterlinden.live.

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