0:3 ist momentan das Standardresultat von Meister Leicester in Englands Premier League: Sonntag in Southampton, eine Runde zuvor daheim gegen Chelsea. In beiden Partien lag Leicester schon zur Pause 0:2 zurück.Bei dieser Talfahrt wird es Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs langsam schwer fallen, seine Devise, immer nur positiv zu denken, beizubehalten. Zwar traute fast niemand dem Sensationsmeister die erfolgreiche Titelverteidigung zu, aber in der Nähe der Abstiegszone erwartete die Mannschaft um ihren Toptorjäger Jamie Vardy auch fast keiner. Jetzt liegt Leicester auf Rang 15 nur noch fünf Punkte vor den drei Abstiegsrängen mit Crystal Palace (noch kein Sieg,seit Englands Ex-Teamchef Sam Allardyce Trainer ist), Hull und Sunderland.
Ein Vergleich zur vergangenen Saison zeigt, wie dramatisch der Absturz ist: Damals lag Leicester nach 22 Runden mit 44 Punkten gleichauf mit Leader Arsenal auf Platz zwei. Durch zwölf Siege und acht Unentschieden, bei nur zwei Niederlagen. Tordifferenz 39:26 . Jetzt hat Leicester nach 22 Runden nur fünf Siege, sechs Unentschieden, aber bereits elf Niederlagen, acht mehr als in der gesamten Meistersaison, erzielte 15 Tore weniger, kassierte aber elf mehr. Den letzten Auswärtssieg in der Premier League feierte Leicester am 10. Aprl 2016 in Sunderland. Trainer Claudio Ranieri klagte sich nach der Abfuhr in Southampton selbst an. Weil er zuletzt das System wechselte. Gegen Chelsea erstmals mit drei Innenverteidigern, womit auch Fuchs erstmals auf dieser Position spielte, beim zweiten 0:3 in neun Tagen wieder Viererabwehr mit Fuchs als Linksverteidiger, aber mit ungewohnter Mittelfeldraute. Fuchs bekam wie auch alle anderen Leicester-Spieler schlechte Kritiken. Nächste Runde bei Burnley will Ranieri wieder zum gewohnten 4-4-1-1 zurückkehren: „Da wissen alle, was sie zu tun haben“. Da könnten auch Regisseur Mahrez und Stürmer Slimani vom Afrika-Cup in Gabun zurück sein, falls sie Montag mit Algerien ausscheiden. Die „Chance“ besteht vor dem letzten Gruppenspiel gegen das bereits fix aufgestiegene Senegal mit Ex-Salzburg-Star Sadio Mane.
An der Spitze der Premier League nützte wie erwartet Chelsea die Chance sich abzusetzen: Durch das 2:0 gegen Hull, bei dem der von Trainer Antonio Conte wieder pardonierte Spanier Diego Costa knapp vor der Pause die Führung erzielte, acht Punkte vor dem neuen Zweiten Arsenal, neun vor Tottenham, zehn vor Liverpool, zwölf vor Manchester City. Beim 2:1 Arsenals gegen Burnley überstürzten sich in der Nachspielzeit die Ereignisse: Burnley glich in der 93. Minute Elfmeter ausaus, Arsenals Torjäger Sanchez verwandelte in der 98. Minute ebenfalls einen Elfmeter zum Sieg.