Fußball

Wieder Reformgipfel: Die beste Idee heißt eindeutig AlpsPremierLeague

Donnerstag treffen sich in Wien die 20 Klubs der Bundesliga und Sky Go Ersten Liga zum letzten Reformgipfel über die Zwölfer und 16-er-Liga ab 2018,  bevor acht Tage später, am 9. Dezember, über das Reformmodell  in der  Generalversammlung der Liga abgestimmt wird. Ried-Manager Stefan Reiter,ein Vordenker in Sachen Reform: „Wir müssen etwas Neues finden, dass die Spannung bis zur letzten Runde und darüber  hinaus hoch hält, über das ganze Jahr für eine attraktive Liga sorgt.“ Ohne sich in Cassandra-Rufen zu ergehen: Der große Wurf wird nicht gelingen.Trotz Hilfe durch die  „Reformspezialisten“ der holländischen Firma Hypercube. Spätestens 2020 wird man über die Reform der  Reform nachdenken. Das mutigste, aber auch beste Modell liegt aber ohnehin schon am Tisch der  Bundesliga, bei den Vorständen Christian Ebenbauer und Raimund Herovits: Eine gemeinsame Liga mit der Schweiz, genannt AlpsPremierLeague. Die attraktivste Variante davon:  Je acht Vereine, 30 Spiele im Grunddurchgang, dann  in den Ländern jeweils ein Vierer-Play-off um den Meistertitel und gegen den Abstieg.

Vor mehr als einem Jahrzehnt  hatte der damalige Ligavorstand Peter Westenthaler ähnliche Gedanken, holte sich aber eine Abfuhr. Die Initiatoren des derzeitigen Projekts, die Salzburger Josef Gfrerer und Marco Schober, kontaktieren auch ihn, als sie das interessante Modell zu entwickeln begannen. Gfrerer schrieb auch seine Bachelor-Arbeit darüber. Realisiert werden könnte die AlpsPremiereLeague  durch den  neuen  TV-Vertrag der Schweizer Super League in fünf Jahren ab 2021- aber nur, wenn in Österreich der über die neuen zwei Ligen  ab 2018 ebenfalls nur für drei Saisonen  gilt, nicht für fünf abgeschlossen wird. Die 16 Vereine für die AlpsPremierLeague wären in der Schweiz Meister FC Basel, Young Boys Bern, Luzern, Grasshoppers Zürich, St. Gallen, Lausanne und Lugano, in Österreich Meister Salzburg, Sturm Graz, Altach, Austria, Rapid, Wolfsberg, Admira und Ried. Zusammen hätten die 16 derzeit einen Marktwert  von 337,1 Millionen  Euro, davon entfallen 198,5 auf die Schweizer Vereine.

Die neue internationale Liga in attraktiven Spielstätten  mit einem Fassungsvermögen von über 30.000 in Basel, Salzburg und Bern, dem neuen Rapid-Stadion, dem Züricher Letzigrund und  Austrias modernisierter Generali-Arena  verspricht neue Spannung , unter anderem auch durch grenzübergreifende Lokalderbys wie Altach – St. Gallen und läßt noch auch Platzre für eine attraktive zweite Liga in  beiden  Ländern als derzeit. Auch wenn eines außer Diskussion steht: Die Worte Planungssicherheit und Attraktivität passen sicher nicht zusammen. Aber mehr  Spannung  verspricht höhere Zuschauerzahlen, in Folge auch größeres Interesse der Medien, größere Investitionsbereitschaft der Sponsoren.

Gfrerer und Schober können sich einen Marktwert von 400 Millionen Euro für die AlpsPremierLeague vorstellen,  lieferten gleich eine Liste von je 15 möglichen potenten Sponsoren  in Österreich und der Schweiz mit. Auch könnte man mehr TV-Partner als bisher  ansprechen, da ja die Liga auch interessantere Spiele und mehr  Spannung, damit mehr Attraktivität als jedes am 9. Dezember in Wien beschlossene Reformmodell verspricht. Dadurch würde auch ein größerer Wettbewerb der TV-Anstalten um die  Übertragungsrechte entstehen, könnte man mehr attraktive Pakete als bisher schnüren, weshalb 100 Millionen TV-Gelder  pro Saison auf Sicht nicht utopisch wären.  Es braucht nur  mehr Mut zur Veränderung als bisher: „Wir haben mit vielen Vereinen gesprochen, keiner hat das kategorisch abgelehnt. Für viele  klingt es sehr interessant“, erzählt Gfrerer. Für Österreichs Ligapräsident Hans Rinner bisher nicht. Aber das schreckt die  zwei Salzburger nicht ab. Sie versprechen, die AlpsPremierLeague nicht zu Grabe tragen zu lassen : „Wir bleiben am Ball, geben nicht auf.“

Foto: Facebook – Alps Premier League.

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