Fußball

Wo steht Rapid wirklich? Sturm Graz ist der ideale Gradmesser

Letzte Saison gewann Rapid keinen der fünf Klassiker gegen Sturm Graz. Im Herbst 1:1 in Hütteldorf, der inzwischen an Bristol verkaufte Fally Mayulu vergab den grün-weißen Sieg, als er aus einem Meter nicht ins leere Tor traf. In diesem Jahr mit Robert Klauß als Rapid-Trainer gab es zunächst ein 1:1 in Graz, dann verlor Rapid in der Meisterrunde innerhalb von fünf Tagen in Graz 0:1 und daheim 1:3, obendrein am 1. Mai das hektische Cupfinale in Klagenfurt 1:2. Also ist Sturm Sonntag der richtige Gradmesser, um zu zeigen, ob mit Rapid wirklich zu rechnen ist, wo Grün-Weiß wirklich steht.

Im Frühjahr war es auch zum Streit der Trainer gekommen, Chrstian Ilzer verweigerte nach dem 3:1 in Hütteldorf als Antwort auf „Klauß-Aktionen“ das Hand-Shake, behauptete zudem unter Berufung auf die Statistik, unter Klauß-Vorgänger Zoran Barisic habe Rapid offensiv mehr geboten. Was einiges für sich hatte. Jetzt gibt es „Friedenssignale“ aus Graz. Ilzer sieht in Rapid sogar einen Titelanwärter. Auch deshalb, weil er empfindet, dass die Zusammenarbeit zwischen seinem Kollegen und Sportchef Markus Katzer gut funktioniert. Sportchef Andreas Schicker sprich von einem guten Transferfenster, das Rapid gelungen ist: „Wir werden am Punkt da sein müssen“.

Bei Rapid wird Nenad Cvetkovic im Abwehrzentrum beginnen. Nach dem Jubiläumsspiel gegen Milan wurde der Serbe zur Vorsicht in den Partien gegen Wisla Krakau und Neusiedl geschont, für den Ligastart aufgebaut, wie es Klauß ausdrückte. Heimkehrer Louis Schaub wird auf der Bank beginnen. Bei Sturm stellt sich das Thema Alexander Prass: Seit zwei Wochen ist der Teamspieler wieder voll im Mannschaftstraining, bei Schicker liegen zwei konkrete Angebote für ihn auf dem Tisch. Darüber wird verhandelt. Da es bis Samstag keinen Abschluss gab, dürfte Prass als linker Verteidiger, auf der Position, auf der er bei der Europameisterschaft aufzeigte, beginnen. Bemerkenswert die neue Kooperation der Traditionsklubs in Sachen moderater Kartenpreise für den Gästesektor: Die kosten ab sofort bei den Duellen zwischen Grün-Weiß und den Schwarzen 12 Euro. Premiere am Sonntag in Hütteldorf. Mit 2000 Fans wird der Sturm-Sektor rappelvoll sein, Rapid verkaufte für den Schlager mehr als 19.000 Karten.

Kein Spiel verlor Rapids Erzrivale, die Wiener Austria, bisher gegen Blau Weiß Linz, gewann drei von vier, erzielte acht Tore. So viele gegen keine andere Mannschaft in der Bundesliga.  Nach dem Selbstfaller gegen Ilves Tampere, der zum Europacup-Ausscheiden führe, würde eine Niederlagen-Premiere bei Blau Weiß  zur violetten Krisenstimmung führen. Für den dringend benötigen Königstransfer Aleksandar Dragovic käme ein Einsatz zu früh, der bis 2029 unter Vertrag genommene 19-jährige Torschützenkönig der Elfenbeinküste, Abdoulaye Kante, trainiert zum Eingewöhnen vorerst bei Stripfing, dem Kooperationsklub in der zweiten Liga.

Foto: PhotobyHofer/Christian Hofer.

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