Fußball

Wolfsberg als Ausnahme! Standfest wackelt bei Altach

Wolfsberg ist bisher die Ausnahme der Startrunde in der Bundesliga. Beim Comeback von Didi Kühbauer auf der Trainerbank gelang im Kärntner Derby mit 4:1 (3:0) gegen Austria Klagenfurt der bisher einzige Heimsieg, der auch zu Platz eins reichen könnte. Alles sieht danach aus, als sollte Wolfsberg nächsten Sonntag als Tabellenführer bei der Austria gastieren. Zwischen der 10. und 23. Minute sorgten Thierno Ballo mit einem verwandelten Elfmeter, Simon Piesinger mit einem Kopftor und Neuzugang Dejan Zukic bei seinem Bundesligadebüt für klare Verhältnisse. Wolfsbergs Ehrentor durch den deutschen Debütanten Laurenz Dehl fiel erst nach 82 Minuten, als Wolfsberg nach einem Treffer von Kapitän Dominik Baumgartner schon 4.0 führte. Damit eroberte Wolfsberg vorerst die Nummer eins in Kärnten. Kühbauer setzte mit Verteidiger Boris Matic, dem Ex-Klagenfurter-Abwehrchef Nicolas Wimmer, Zukic und Angelo Gattermayer zu Beginn vier Neuerweckungen ein,  Peter Pacult bei Klagenfurt mit Innenverteidiger Niklas Szerencsi, dem Deutschen Jonas Kühn, Tobias Koch, Ben Bobzien und dem talentierten Ex-Rapidler Philipp Wydra im Mittelfeld fünf. Wolfsbergs New Look passte besser, dennoch rückte Kühbauer nach einem seiner Meinung nach sehr guten Spiel nicht von der Forderung nach weiterer Aufrüstung ab: „Uns fehlt definitiv noch ein guter Stürmer!“

Ansonst gab es drei Auswärtssiege. Beginnend Freitag mit Red Bull Salzburg (3:2 beim GAK), fortgesetzt Samstag mit WSG Tirol mit dem 2:1 (1:0) im Westderby bei Altach und dem LASK mit 2:1 (1:0) in Hartberg. Wobei Altachs zweite Niederlage zum Saisonstart nach der Cupblamage in Wien gegen Donaufeld Folgen haben dürfte. In Form des frühesten Trainerwechsels der Bundesliga nach nur einer Runde. Joachim Standfest und sein Assistent Roman Wallner (Bild) sind schwer angezählt, wenn man die Worte von Sportchef Roland Kirchler im Sky-Interview richtig deutet: „Es ist schockierend, nichts wurde besser.“ Die „Trainer raus“-Rufe bezeichnete Kirchler als für Altach einzigartig: „Der Zuschauer, hat ein feines Gespür dafür, was auf dem Platz los ist!“ Wer den Tiroler Kirchler kennt, der glaubte sich im falschen Film.  Ein neuer Zug von ihm, einen zu opfern, den er selbst engagierte, um sich selbst aus der Schusslinie zu ziehen: „Wir werden komplett die Hosen runterlassen müssen. Wir wollen am Platz genau das Gegenteil sehen und kriegen es nicht auf die Reihe. Es wird eine Entscheidung geben, das ist klar!“

Das klingt nach Standfests Ende, der klagte: „Die fahren sich im Training mehr ins Getriebe als in den Spielen. Das ist schwer zu erklären!“ Im Ländle hat Markus Mader, der Lustenau zurück in die Bundesliga führte und im ersten Jahr souverän den Klassenerhalt schaffte, zurecht einen sehr guten Ruf. Bei Tirol ist nach dem Start alles eitel Wonne: Sieg für den Trainer Philipp Semlic bei seinem Bundsligaeinstand, erstes Tor im ersten Bundesligaspiel von Innenverteidiger Jamie Lawrence, der von Bayerns zweiter Mannschaft kam. Allerdings auch Altachs Ausgleich auf dem Gewissen hat.

Der LASK musste in Hartberg neun Mann vorgeben, inklusive Ex-Hartberg-Torjäger Max Entrup und dem neuen Innenverteidiger Hrvolej Smolcic. Hartberg-Trainer Markus Schopp sprach klar einen Grund für das 2:1 der Linzer aus: „Sie hatten den besseren Tormann!“ Tobias Lawal verhinderte in letzter Minute gegen Hartbergs Torschützen Dominik Prokop den Ausgleich, Hartbergs Raphael Sallinger sah speziell beim zweiten Tor nicht gut aus. Das erzielte der Holländer Melayro Bogarde bei seinem Bundesligadebüt nach einer schlechten Sallinger-Abwehr eines Freistoßes von LASK-Kapitän Robert  Zulj. Das Geständns von LASK-Trainer Thomas Darazs: „Ich war am Ende froh, dass es aus war!“ Und noch ein etwas kryptischer Satz: „Die Burschen trauen sich nicht zu, wie gut sie sein können!“  Für Aufregung sorgten die LASK-Fans mit ihrem Protest gegen die rosa Auswärtsdressen. Deshalb gab es eine Spielunterbrechung. Die Farbenwahl geschah als Zugeständnis an Sponsor BWT, der zu denen zählt, die es möglich machen, dass sich der LASK diesen Mega-Kader leisten kann. Mit den Fan-Beiträgen wäre das nicht möglich. Daher sind die Proteste unangebracht.

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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