Fußball

Wolfsbergs Rekordtransfer spricht für Schmid, aber gegen die Austria

Ausgejubelt um Tore von Mo Bamba hat es sich bei Wolfsberg, aber die Kassa ist durch den Rekordtransfer voll wie nie. Das ist eine Auszeichnung für Trainer Manfred Schmid. Der 22 jährige Torjäger war nach Videostudium sein erklärter Wunschspieler, der nur eine niedrige sechsstellige Summe kostete, als er im Juli aus der zweiten Division Israels kam. Schmid entwickelte Bamba so gut, dass er nur sechs Monate später Lorient, dem Letzten der französischen Ligue 1, Millionen wert war. Sogar fünf, wie Samstag durchsickerte. Die Summe kann noch steigen, wenn der Klub aus der Bretagne den Klassenerhalt schafft oder in der Saison danach mit Bamba wieder aufsteigt. Lorient wollte im letzten Sommer von Sturm Graz Mittelfeldspieler Alexander Prass, bot sieben Millionen, aber aufgeteilt auf sechs Jahre. Darauf ließ sich Sturms Sportchef Andreas Schicker, der im Juli seinen Torjäger Emanuel Emegha um zwölf Millionen an Racing Straßburg verkaufte, nicht ein. Jetzt steht Lorient das Wasser bis zum Hals, daher fließt das Geld sofort. Ansonst hätte Wolfsbergs Präsident Dietmar Riegler dem Verkauf nicht zugestimmt.

Wolfsberg gelang es damit, seit aus den Verkäufen der israelischen Torjäger Shon Weissman, Tai Baribo, des georgischen Abwehrspielers Luka Lochoshvili, der Freigabe von Trainer Gerhard Struber an Barnsley und dem Wechsel von Bamba mehr als 13 Millionen einzunehmen. Ein Kompliment. Alle Transfers aus liefen über die Agentur Connexion von Lino Heiduck.  Der Nachfolger von Bamba wird aber nicht aus Israel kommen. Das steht fest. Wolfsberg hat noch drei Optionen, überlegt in der nächsten Woche zwischen einem Fixkauf und einem Leihgeschäft bis zum Sommer. Bamba war Wolfsbergs „Krönung“, zugleich eine Ohrfeige nach Wien für Schmids Ex-Klub, die Wiener Austria. Weil sich dort seit Schmids Abgang kein Spieler so entwickelte, dass er Summen wie Bamba bringen könnte. Auch wenn Stürmer immer höher im Kurs stehen als Defensivspieler, ist es doch bedenklich, wenn man die Summen hört, um die es bei Matthias Braunöders Wechsel zu Como in die italienische Serie B geht. 150.000 Leihgebühr bis Sommer, ein Fixkauf um 1,5 Millionen. Mehr ist für einen, der bei Austria im Herbst nicht Stammspieler war, offenbar nicht drin. Als Schmid im Dezember 2022 von Austria verabschiedet wurde, war der Marktwert von Braunöder, der Samstag die 0:2-Heimpleite von Como gegen Ascoli, durch die sein neuer Klub aus den Aufstiegsplätzen flog, von der Tribüne aus verfolgte, sicher höher. Ihren Torjäger Haris Tabakovic musste Austria letzten Juli wegen einer Ausstiegsklausel um 500.000 Euro zu Hertha BSC Berlin ziehen lassen. Um 4,5 Millionen Euro weniger. Das tut weh. Aber hätte die Austria die Ausstiegsklausel nicht akzeptiert, wäre Tabakovic nicht nach Wien gekommen.

Italiens Serie B wird Austria bald wieder beschäftigen. Der 20 jährige Stürmer Romeo Vucic hat für Sommer ein Angebot von Bari, derzeit auf Rang zehn. Dort laufen nach der Saison fast alle Verträge der Stürmer aus, die nur geliehen sind. Vucic hat italienische Wurzeln, die Austria kämpft darum, den am 30. Juni auslaufenden Vertrag zu verlängern. Auch deshalb gehörte Vucic Freitag beim 3:0 gegen Dunajska Streda in der Generalprobe für das Cup-Viertelfinale zu den ersten elf. Einen Überraschungstransfer nach Italien gab es in der zweiten Liga: St. Pöltens Torhüter Franz Stolz bekam einen Vertrag beim FC Genua, dem Elften der Serie A. Stolz hatte im Herbst 12 Einsätze, bei denen er viermal das „zu null“ hielt, in den anderen acht 16 Tore kassierte. Zuletzt saß er viermal auf der Bank. Als Ablöse für den 22 jährigen bekam St. Pölten 250.000 Euro.

Foto: Gepa/Admiral.

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