Fußball

Wolfsberg kann über Roses Gladbach, Roma und Erdogan-Klub mehr jubeln als der LASK

Samstag sind sie in Pasching direkte Gegner, Österreichs Europa League-Teilnehmer LASK und Wolfsberg. Freitag hofften sie gemeinsam in Monaco auf ein attraktives Los. Bekamen beide: Der LASK zwei Tage nach dem Brügge-Frust mit Portugals Spitzenklub Sporting Lissabon, Hollands Vizemeister PSV Eindhoven und Norwegens Renommierklub Rosenborg Trondheim. Wolfsberg könnte aber bei AS Roma, Borussia Mönchengladbach mit Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose und Stefan Lainer sowie  Basaksehir Istanbul über die spektakuläreren Gegner jubeln. Wie gesagt könnte: Bei allen drei Gegnern wäre die Wörthersee-Arena in Klagenfurt praktisch voll. Aber weil dort im Herbst sinnlos Bäume gepflanzt werden, muss Wolfsberg in die nur halb so große Merkur-Arena in Graz ausweichen, in der es ein Problem mit dem Rasen wegen eines Pilzbefalls gab. Eigentlich müsste Wolfsbergs Boss Dietmar Riegler beim Kärntner Landeshauptmann wegen einer Schadenersatz-Zahlung wegen entgangener Einnahmen in siebenstelliger Höhe  vorstellig werden. Die Aufstiegschancen Wolfsberg sind unabhängig vom Spielort gleich null, die Euphorie ist dennoch riesengroß: „Attraktiver geht´s nicht“, fand Trainer Gerhard Struber, der Rose aus gemeinsamen Red Bull-Zeiten gut kennt.

Der LASK wird trotz der ausgegebenen Devise „Europa ist schwarz und weiss“ (Bild oben) sechsmal ans Limit gehen müssen, um in die K.o.-Phase zu kommen, gegen Sporting Lissabon und Eindhoven sicher ein ausverkauftes Linzer Stadion wie gegen Basel und Brügge (Bild oben) haben. Trainer Valerien Ismael sieht seine Mannschaft zurecht als „absoluten Underdog“. Durch Portugals Tabellenführer wird LASK-Präsident Siegmund Gruber wieder mit seinen Reizfarben grün und weiß konfrontiert. Sportings Trainer ist mit Marcel Keizer ein Holländer mit Ajax Amsterdam-Vergangenheit. Der Neffe des Stars aus der Ära von Johan Cruyff. Er kann unter 19 Legionären wählen, darunter sieben Brasilianern. Die vom Namen her bekanntesten sind der argentinische Stürmer Luciano Vietto und der französische Abwehrspieler Jeremy Mathieu, der früher beim FC Barcelona war. PSV Eindhoven kann noch immer nicht das Scheitern in der Qualifikation zur Champions League gegen den FC Basel begreifen. Wäre das nicht passiert, hätten sich der LASK und Hollands Vizemeister schon früher getroffen. Den bekanntesten Namen hat der Trainer: Mark van Bommel, früher Spieler beim FC Barcelona, bei Bayern München und Milan.  Die gefährlichste Waffe Eindhovens ist der holländische Teamstürmer Steven Bergwijn, dazu kommt der  von RB Leipzig geholte Portugiese Bruma. Der mexikanische Flügelflitzer Hirving Lozano wurde an Napoli verkauft.

Bei Mönchengladbach gibt´s für Wolfsberg ein Wiedersehen mit Salzburgs Erfolgstrainer Rose und Lainer. Ihre Bilanz gegen die Kärntner in den letzten zwei Saisonen: Drei Siege und ein Remis 2017/18 (2:0, 2:1, 0:0, 2:0), drei Siege und zum Abschluss eine Niederlage 2018/19 (4:1, 3:1, 3:0, 1:2). Aber die Niederlage passierte in Wolfsberg, nicht in Graz. Bei Roma ist der Angriff sehr prominent besetzt: Da kann der neue portugiesische Trainer Paulo Fonseca  zwischen dem bosnischen Routinier Edin Dzeko, dem Holländer Justin Kluivert, dem Sohn des früheren Ajax-Torjägers, und dem tschechischen Jungstar Patrik Schick wählen. Freitag nach der Auslosung holte Roma von Manchester United Innenverteidiger Chris Smalling, ließ Schwedens Teamkeeper Robin Olsen zu Cagliari ziehen. Türkeis Vizemeister Basaksehir Istanbul gilt als Lieblingsklub von Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Daher spielt Geld keine Rolle, kann man sich unter anderem Ex-Salzburg-Stürmer Fredrik Gulbrandsen leisten. Auch den ehemaligen Barcelona-Legionär Arda Turan, der als Erdogans Liebling gilt, den Brasilianer Robinho, ehemals Star bei Milan, Gael Clichy, den ehemaligen Verteidiger von Manchester City und Arsenal, den früheren Schweizer Teamkapitön Gökhan Inler, den Serben Milos Jojic, der auch bei Borussia Dortmund und dem 1.FC Köln unter Peter Stöger gespielt hatte, den Holländer Ejero Elia, den besten Freund von Marko Arnautovic bei Twente Enschede und Werder Bremen. Da ist der in Österreich durch seine Zeit bei Wacker Innsbruck und St.Pölten bekannte Senegalese Cheikhou Dieng nur ein Mitläufer.

Nicht leichter  als die österreichischen Klubs hat es ein österreichischer Trainer: Eintracht Frankfurt durfte sich nach dem magischen Abend beim 3:0 über Strassbourg, den Adi Hütter als „phantastisch“ bezeichnete, Martin Hinteregger als „phänomenales Highlight“ nur ein paar Stunden freuen, ehe das Hammerlos gegen Arsenal, Belgiens Tabellenführer Standard Lüttich und Vitoria Guimaraes allen bewusst machte, dass wieder einiges auf die Eintracht zukommt, um so wie im letzten Jahr weiter zu kommen. Nicht so schwer haben es Oliver Glasner und Xaver Schlager mit Wolfsburg gegen Gent aus Belgien, St.Etienne aus Frankreich und Olexantrija aus der Ukraine.

Rund um die zwei Auslosungstage gab es in Monaco auch den bemerkenswerten Auftritt eines Österreichers zu bewundern. Bei der UEFA-Gala im Jimmy´z, einem der renommiertesten Nachtklubs der Welt: Georg Pangl, der Generalsekretär der Vereinigung der europäischen Ligen, überzeugte auf der Bühne als Assistent eines Zauberers.

Foto: LASK Media.

Meist gelesen

Nach oben