Fußball

Zellhofer bürgt für Emotionen: Tipps zur Cupsensation gegen Altach bekam die Vienna genug

Im Schatten der Champions League geht Dienstag und Mittwoch das Achtelfinale im Uniqa-Cups mit drei Partien weiter. Ein Viertelfinalist steht mit Austria Klagenfurt schon fest, der zweite müsste Dienstag Abend der Papierform nach Sturm Graz nach dem Duell der Traditionsklubs gegen Zweitligist Wacker Innsbruck sein. Sonst würde die Hochstimmung nach der beeindruckenden Leistung beim 3:1 in Salzburg am letzten Samstag jäh und völlig unerwartet beendet sein. Auch bei Sportchef Andreas Schicker, der sich derzeit wegen der steirischen Trainerlösung mit Christian Ilzer und gelungener Transfers wie Sandro Ingolitsch (von St.Pölten),  Jon Gorenc Stankovic (der Slowene kam von Englands Zweitligist Huddersfield), Gregory Wüthrich (den Schweizer fand Schicker in Australien bei Perth), die Ex-Mattersburger Andreas Kuen und David Nemeth (der Innenverteidiger ist eine Leihgabe von Mainz) kaum erwehren kann. Sturm lebt auch gut davon, dass Jakob Jantscher, inzwischen auch Obstbauer, mit 31 Jahren an seine besten Zeiten erinnert.

Mittwoch Abend gibt´s in Wien zweimal Cup: Zunächst in der Generali-Arena Austrias Versuch, die Negativserie gegen Hartberg, zu beenden. Live zu sehen in ORF 1. Und danach das Duell auf der Hohen Warte zwischen David und Goliath, zwischen Wiener Liga sprich Tabellenführer Vienna, und Bundesliga, sprich Altach. Wenn auch derzeit nur Vorletzter, der in acht Runden nur den Letzten Admira schlagen konnte, in den letzten drei Spielen nur ein Tor erzielte, sind die Vorarlberger Favorit. Zumal die Vienna seit dem Stopp des Spielbetriebs in den Amateurligen ihr letztes Match am 30. Oktober bestritt, seit damals nur trainieren darf. Auch davon gibt es eine Live-Übertragung. Auf ORF Sport + sozusagen als Konkurrenzveranstaltung zu Bayern München gegen Red Bull Salzburg auf Sky.

Die Vienna leidet unter Corona bereits zum zweiten Mal: Der erste Lockdown im Frühjahr kostete Österreichs ältestem Fußballklub den Aufstieg in die Regionalliga Ost, aktuell sorgt der zweite für ungleiche Voraussetzungen: „Es ist nicht leicht, die Stimmung zu halten, sich im Training auszupowern. Aber ich denke, wir haben das Beste aus der Situation gemacht“, glaubt Sportchef Markus Katzer. Die Mission des Ex-Teamspielers mit Rapid-Vergangenheit heißt Rückkehr in den Profifußball, sprich in die zweite Liga. Auch deshalb holte Katzer  Ex-Teamkapitän Andi Ivanschitz offiziell für das Nachwuchsprojekt, in Wahrheit als Ratgeber in allen Fragen, nach Döbling. Spieler mit Bundesliga-Vergangenheit hat die Vienna. Etwa den 37 jährigen Mario Konrad, der 2008/09 für Altach auf Torjagd gegangen war, ehe ihn Rapid verpflichtete. Oder den 34 jährigen Mensur Kurtisi. 2009 bei Wr. Neustadt, ehe er zum Weltenbummler wurde, in Saudi-Arabien, den Emiraten, in Albanien, Kasachstan und Australien spielte. Oder den 35 jährigen Kapitän Jiri Lenko, der vor mehr als ienem Jahrzehnt gemeinsam mit Ivanschitz den grün-weißen Dress getragen hatte.

Gegen Altach gibt´s noch die spezielle Emotion in Person des Trainers, für den das Match etwas ganz besonderes bedeutet:  Das ist der erst 26 jährige Alexander Zellhofer (Bild oben nach dem Aufstieg ins Achtelfinale gegen Zweitligist Vorwärts Steyr), der in früheren Jahren oft mehrmals im Monat in Altach war. Als sein Vater Georg, der jetzt als Sportchef St.Pölten in ruhigere Gewässer brachte, sechs Jahre lang, von Jänner 2013 bis September 2019, nicht gerade unerfolgreich für Altach arbeitete. Bei der Trennung gab´s Misstöne. Also würde es Vater Georg sicher gefallen, wenn Sohn Alexander auf Kosten von Altachs sensationell unter die letzten acht kommen sollte. Dafür stellte er sein Insiderwissen über Altach zur Verfügung. Oder wie es Katzer lächelnd ausdrückte: „Tipps, wie wir Altach ausschalten können, haben wir genug!“ Jetzt gilt es nur, die umzusetzen.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

2

Meist gelesen

Nach oben