Fußball

Zu viele nicht im Hier und Jetzt: In Graz kann Salzburg Platz eins an Sturm verlieren

Vor einem Jahr führte Meister Red Bull Salzburg nach 25 Runden mit zwölf Punkten Vorsprung auf den Zweiten Sturm Graz. Heuer sind es nur zwei. Schuld daran sind drei Salzburger Heimspiele hintereinander ohne Sieg: Nur 1:1 gegen Altach, 3:3 gegen die Wiener Austria und Sonntag 0:0 gegen den LASK vor 15.212 Zuschauern. Daher kann Salzburg nächsten Sonntag beim Spitzenduell in Graz Platz eines an Sturm verlieren. Wenn dem Vizemeister sein dritter Saisonsieg gegen die Salzburger gelingt. Sonntag setzte sich Sturm bei Austria Klagenfurt durch eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte durch, gewann nach einem bei 0:0 von Otar Kteishvili vergebenen Elfmeters verdient 2:0 (0:0).

Aber was ist mit Salzburg los? Marc Janko hatte als ehemaliger Salzburger-Torjäger im Sky-Studio seine eigenen Gedanken: „Diese Mannschaft hat an zu veilen Positionen Spieler, die schon weiterdenken über den Sommer hinaus. Sie befinden sich einfach nicht im Hier und Jetzt. Dadurch entsteht in diversen Situationen Nachlässigkeit und das schwächt natürlich eine Mannschaft. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dann ein paar Prozent fehlen.“ Gegen den LASK scheiterte Salzburg auch am herausragenden Kapitän der Linzer, an Tormann Alexander Schlager. Als letzter in der Nachspielzeit Junior Adamu (Bild). Trainer Matthias Jaissle sprach von einem Auftritt, der defensiv stabiler war als der eine Woche zuvor gegen Austria: „Offensiv hat uns schon noch die Entschlossenheit und Zielstrebigkeit gefehlt. So ist es nur ein 0:0, das haben wir uns etwas anderes vorgestellt.“ Sportchef Christoph Freund sah das Titelrennen als Herausforderung: „Nur wenn man richtig gefordert ist, erreicht man auch sein höchstes Level. Wir haben viele gute junge Spieler, die einfach gefordert gehören.“ Freunds Prognose: „Wir werden in den nächsten Spielen wieder voll da sein. Am Ende werden wir ganz vorne stehen, davon bin ich überzeugt.“

Sicher wird Sturm nächsten Sonntag mit dem Rückhalt von 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Merkur-Arena rechnen können. Und auch mit Abwehrchef Gregory Wüthrich, der in Klagenfurt schon einen Kurzeinsatz über fünf Minuten hatte. Trainer Christian llzer glaubt, dass der Schweizer in der Finalphase ein wirklicher Trumpf sein wird. Er hatte auf die 1:2-Niederlage beim LASK mit fünf Umstellungen reagiert, musste bis zur 63. Minute warten, ehe die Führung durch den Slowenen Tomi Horvat fiel. Bis zur Pause fehle das Tempo, konnte Sturm seine Überlegenheit nicht in klare Chancen umsetzen. Das 2:0 durch Jusuf Gazibegovic gelang erst in der Nachspielzeit. Ilzer freute sich über eine Super-Ausgangsposition für das Topspiel: „Es ist angerichtet!“

Foto: Red Bull Salzburg.

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