Das Semifinale im Uniqa-Cup geht ohne Wiener Beteiligung in Szene. Nach der Vienna am Freitag in Graz gegen Sturm verabschiedete sich die Austria am Samstag beim Titelverteidiger Red Bull Salzburg, der seit 16 Cupspielen ungeschlagen ist, zum zehnten Mal hintereinander die Runde der letzten viel erreicht. Das 2:0 (1:0) gegen die Violetten in Gelb fiel zwar nicht leicht, das zweite Tor gefiel erst in der 88. Minute, als die Austria mehr riskieren musste, mit dem erstmals eingesetzten Albaner Agim Zeka einen Offensivspieler mehr brachte, auf Dreierabwehr umstellte, den Salzburgern, den Raum ließ, die sie für ihre schnellen Konter brauchten. Salzburgs Trainer Jesse Marsch fand, seine Mannschaft habe immer das richtige Gefühl für das Match gehabt. Obwohl es Phasen gab, in denen mehr technische Fehler als gewohnt passierten. Zweifelsohne, Salzburg hat schon mehr geglänzt. Aber das war nicht notwendig. Aber es gelang, zum vierten Mal hintereinander zu null zu spielen. Wäre keine Überraschung, sollte dies Mittwoch in der Bundesliga, wenn es wieder gegen die Austria geht, zum fünften Mal gelingen.
Obwohl sich Austria besser verkaufte als Rapid beim 2:6-Debakel im Achtelfinale. Der Matchplan von Austrias General Manager Peter Stöger stimmte zwar, aber es war zu wenig Qualität vorhanden, um ihn zu einer Überraschung umzusetzen. Zwar gelang es meist, das Zentrum dicht zu machen, wozu auch Winterkauf Eric Martel, der trotz Bänderverletzung im Sprunggelenk eine gute Figur machte, vor der Abwehr einiges beitrug. Aber offensiv gelang doch viel zu wenig, um den Favorit in Verlegenheit zu bringen. Es gab nur zwei Möglichkeiten, die Torsperre von Salzburgs kaum beschäftigtem Tormann Cican Stankovic zu beenden. Bei der ersten schoss kurz nach Salzburgs Führung Manprit Sarkaria zu schwach, zur zweiten kam es erst nach 86 Minuten. Da fehlte bei einem Schuss von Dominik Fitz nicht viel. Das wäre der Ausgleich gewesen.
Nicht zur ansonst guten Defensivleistung passten die zwei Tore, die man so nicht bekommen darf. Das erste fiel nach einem Outeinwurf, bei dem Fitz und Sarkaria Sekou Koita, der von rechts zur Mitte zog, dabei an Ex-Bayern-Star Arjen Robben erinnerte, zu leicht vorbei ließen, dessen Schuss mit links von Christoph Schösswendter noch unhaltbar abgefälscht wurde. In der Szene standen neun Austrianer gegen sechs Salzburger. Wie vor dem 2:0 Sarkaria beim Pressball gegen den Torschützen Karim Adeyemi zurückzog, war fast aufreizend. So konnte Adeyemi jubelnd die Fäuste ballen (Bild oben), kniete Patrick Pentz geschlagen am Rasen. Adeyemi zeige noch einen Unterschied zwischen Salzburg und Austria: Die Leute, die von der Bank kommen, so wie Adeyemi, sind doch um einiges besser als Austrias Joker. Dazu verlor Austria wieder zwei Spieler zur Verletzung: Bereits nach 23 Minuten Alexander Jukic, für den Fitz kam, zur Pause musste Kapitän Markus Suttner in der Kabine bleiben. War sozusagen eine „Vorschau“ auf Mittwoch: Dann ist er gesperrt.
Foto: Red Bull Salzburg.