Fußball

Zum ersten Mal Marcel Sabitzer oder der 23.Titel für Toni Kroos

Drittes Finale der Champions League im ehrwürdigen Londoner Wembley-Stadion nach 2011 und 2013, das zweite mit österreichischer Beteiligung: Vor elf Jahren hielt dort David Alaba die Henkelpott-Trophäe nach dem 2:1 mit Bayern München gegen Borussia Dortmund in die Höhe, Samstagabend versucht es dort Marcel Sabitzer im ersten internationalen Endspiel seiner Karriere mit Dortmund gegen Real Madrid. Der 30 jährige wäre der vierte Österreicher, der in der Königsklasse triumphiert. Den Anfang machte Franz Hasil 1970 unter der Trainerlegende Ernst Happel mit Feyenord Rotterdam, Wolfgang Feiersinger war 1997 mit Dortmund der zweite, obwohl er beim 3:1 im Münchener Finale aus unverständlichen Gründen nicht zum Kader gehörte. Alaba gewann schon dreimal. Zweimal mit Bayern, vor zwei Jahren auch mit Real Madrid. Theoreitsch klntne sich auch Marko Arnautovic ChampionsLeague-Sieger nennen, aber als Inter Mailand 2009/10 unter Jose Mourinho triumphierte, spielte er im ganzen Bewerb keine Minute.

Sabitzer hat im zentralen Mittelfeld eine Schlüsselrolle im Konzept von Edin Terzic. Er soll verhindern, daß der 34 jährige Toni Kroos in seinem letzten Spiel für Real Madrid die Bälle verteilt, alles organisiert und ordnet. Das Finale wird das 465. Spiel des Deutschen mit Real, bisher hat er in seiner Karriere nicht weniger als 22 Titel gewonnen. Weltmeister 2014, Champions League 2013 mit Bayern, viermal mit Real, viermal spanischer Meister, dreimal deutscher, dreimal deutscher Pokalsieger, dazu einmal Copa del Rey mit Real, fünfmal europäischer Supercup, sechsmal Klubweltmeister.  Sabitzer ist sicher der laufstärkere Spieler als Kroos, gilt zudem als einer, der mit der Aufgabe wächst. Je größer die Kulisse und umso mehr es um etwas geht, desto mehr läuft er und desto besser spielt er. Sein entscheidendes Tor im Viertelfinale gegen Atletico Madrid vor 80.000 Fans war eines der wichtigsten am Weg nach London, führte zu einer Stimmungsexplosion, sorgte für die Überzeugung: „Wir sind reif, die Champions League zu gewinnen!“ Dabei begann die Champions League alles anderes als gut für Dortmund. Nach zwei Gruppenspielen nur einen Punkt: „Aber wir haben einen Traum gehabt und ihn wahr gemacht, weil wir daran glaubten.“ Schon als Nachwuchsspieler hatte er die Vision, einmal im Finale der Champions League zu spielen. Mit Leipzig war er vor drei Jahren kanpp dran, verlor im beim Finalturnier in Lissabon gegen Paris St. Germain: „Wembley ist wirklich ein perfekter Ort, um Geschichte zu schreiben. Ich kann es kaum erwarten, es wird einfach geil!“ Sollte Dortmund gewinnen, wird er wohl erst vier oder fünf Tage später zu Österreichs Team kommen.

Sabitzer Lebenspartnerin Katja Kühne wird auf der Tribüne sitzen, für Marco Reus wird es das letzte Spiel mit Dortmund. Die 35 jährige Borussia-Ikone gehört nicht zur Startelf. Um Abwehrchef Mars Hummels gibt es Spekulationen, dass er mit dem Finalsieg seine Karriere beenden würde. Alaba wird bei Real die gleiche Rolle wie im Semifinale gegen Bayern haben: Zur mentalen Unterstützung auf der Bank. Das trifft auch auf den verletzten Franzosen Aurelien Tchouameni und den belgischen Tormann Thibault Courtois zu. Alaba „übt“ seine Rolle als Österreichs Non Playing- Captain bei der Europameisterschaft. Real muss das Endspiel mit seinem dritten Keeper, dem Spanier Kepa, bestreiten, da der Ukrainer Andriy Lunin nach einem Infekt ausfällt. Für Trainer Carlos Ancelotti wäre es sein fünfter Triumph in der Champions League, der dritte mit Real. Einer der Real-Trümpfe hat eine Dortmunder Vergangenheit: Der Engländer Jude Bellingham, den Borussia vor einem Jahr um 103 Millionen Euro an Real verkaufte.

Foto: UEFA.

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