Fußball

Zurück im Spiel mit dem LASK und elf Legionären

Zurück im Spiel steht auf der Titelseite von UEFA Direct, der offiziellen Publikation des europäischen Fußball. Gemünzt auf die Rückkehr von Champions und Europa League. Zwischen Mittwoch und den Finalspielen der Europa League (21. August in Köln) und Champions League (23. August in Lissabon) gibt es im heißen August nur drei Tage ohne Spiele. „Es herrschte eine echte Bereitschaft, Kompromisse zu finden“, sagt UEFA-Boss Aleksander Ceferin zu den Terminplan-Entscheidungen des Exekutivkomitees vom 17.Juni, die bis in die neue Saison reichen. Zu zurück im Spiel gibt es auch einen österreichischen Beitrag. Mit einem Verein, dem LASK, und elf Legionären, davon zwei Trainern.

Den Anfang machen Mittwoch Oliver Glasner, Xaver Schlager und Pavao Pervan mit Wolfsburg und dem Rückspiel in der Europa League gegen Ukraine-Meister Schachtjor Donezk in Kiew sowie der LASK, der sich 146 Tage nach dem 0:5-Heimdebakel gegen Manchester United am 12. März im altehrwürdigen Old Trafford (Bild oben) aus seiner bisher besten Europacup-Saison verabschieden wird. Vor leeren Tribünen, von denen zwei nach Klublgenden (obby Charlton, Alex Ferguson) benannt sind. Donnerstag sind  Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic mit Leverkusen an der Reihe, die nach dem 3:1 im Ibrox-Park gegen die Glasgow Rangers den Aufstieg unter die letzten acht schaffen müssten. Adi Hütter, Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker kämpfen mit Eintracht Frankfurt im St.Jakob-Park bei Marcel Kollers FC Basel um das Wunder, die 0:3-Pleite in den Aufstieg zu verwandeln. Die Champions League meldet sich Freitag und Samstag mit den vier ausstehenden Achtelfinalpartien zurück. David Alaba wird Samstag mit Bayern München in der Allianz-Arena gegen Chelsea nach dem 3:0 an der Stamford Bridge nicht mehr in Schwierigkeiten kommen. Marcel Sabitzer und Konrad Laimer sind mit RB Leipzig bereits im Viertelfinale, treffen am 13.August auf Atletico Madrid.

„Ganz klar, wir müssen zwei Tore schießen“, sagt Glasner zu Wolfsburgs Ausgangsposition in Kiew nach der 1:2-Heimniederlage. Da wird´s auch auf seinen Mittelfeldmotor Schlager ankommen, Bei seinem Ex-Klub gibt´s hingegen nur noch die Gedanken, sich bei einem großen Klub im 76.000 Zuschauer fassenden Old Trafford am Sir Matt Busby Way, benannt nach de berühmten und beutenden Manager (im Amt von 1945 bis 1969), besser zu präsentieren als beim Debakel auf der Gugl. Das wird beim Einstand des neuen Trainers Dominik Thalhammer in einer Umgebung, die er als „überragend“ bezeichnete, möglich sein. Manchester United gilt laut Wettquoten (siehe unten) als Topfavorit auf den Gewinn der Europa League, wird die Linzer weniger ernst nehmen als vor viereinhalb Monaten, sie nur als Trainingspartner zur Vorbereitung auf das Viertelfinale am kommenden Dienstag gegen den Aufsteiger aus FC Kopenhagen gegen Türkeis Meister Basaksehir Istanbul, der das Hinspiel 1:0 gewann, sehen. Trainer Ole Gunnar Solskjaer gab der Mannschaft in der vergangenen Woche nach dem Meisterschaftsfinish, nach 17 Siegen in 29 Pflichtspielen dieses Jahres, Urlaub.

Von der Mannschaft, die in der letzten Runde der Premier League mit dem 2:0 in Leicester Platz drei sicherte, begannen in Linz nur Abwehrchef Harry Maguire, der 19 jährige Linksverteidiger Brandon Williams und der überragende portugiesische Mittelfeldlenker Bruno Fernandes. Eigentlich gibt es  bei Manchester United derzeit nur ein Thema, das wirklich interessiert: Gelingt es, den 20 jährigen Flügelflitzer Jadon Sancho aus dem bis 2022 laufenden Vertrag bei Borussia Dortmund zu kaufen? Die geforderte Transfersumme von 120 Millionen Euro plant  Englands Rekordmeister in drei Raten zu bezahlen. Als Anzahlung 70, dann 30 und 20. Sancho hat einen unterschriftsreifen Fünfjahres-Vertrag vorliegen, bei dem er pro Woche 377 877 Euro verdienen würde. In einer Saison macht das gigantische 17,6 Millionen Euro aus, in fünf Jahren eine Garantiesumme von 88 Millionen. Corona kann offenbar den Wahnsinn nicht bremsen. Bleibt Sancho noch ein Jahr in Dortmund, würde er in der kommenden Saison zehn Millionen verdienen. Auch nicht gerade schlecht.

Ab Sonntag wohnt Manchester United im Kölner „Steigenberger“-Hotel, dem Quartier für die Enrunde der Europa Lague. Vielleicht wird dort der Wahnsinnstransfer über die Bühne gebracht.

 

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