Erster Heimländerspiel Österreichs ohne Zuschauer. Allen geht es eigentlich fürchterlich auf den Geist, dass auf Grund der grünen Corona-Ampel in Klagenfurt Montag Abend 10.000 Zuschauer gegen Rumänien auf den Tribünen des Wörthersee-Stadions sitzen dürften, dies aber die UEFA als Bewerbsführer untersagt. Aber das müssen die Sieger von Oslo wegstecken, um die perfekte Ausgangsposition für den Weg zum Gruppensieg zu schaffen: „Abgerechnet wird erst nach sechs Spielen, nicht nach zwei“, warnte Teamchef Franco Foda schon jetzt von einer Vorentscheidung zu sprechen. Beim letzten Schritt im November, den Heimspielen gegen Nordirland und Norwegen, können im Wiener Happel-Stadion vielleicht Besucher erlaubt sein. Zumindest die Hoffnung lebt.
Größer und realistischer ist die auf den Sieg gegen Rumänien. Ein Gegner, der mehr auf Ballbesitz Wert legen wird als Norwegen. Aber Österreichs Grundidee ,den Gegner früh unter Druck zu setzen, so Bälle zu erobern und schnell umzuschalten, wird sich nicht ändern. Vielleicht aber die Aufstellung. Foda ließ Sonntag zwei,drei Wechsel durchblicken, um mehr Frische in die Mannschaft zu bringen. Namen ließ er sich nicht entlocken. Aber sicher ist Martin Hinteregger Montag an seinem 28. Geburtstag ein Thema. Aber das war er auch vor einem Jahr am 27. Geburtstag vor dem 0:0 gegen Polen in der EM-Qualifikation in Warschau. Aber diesmal ist der Grund ein anderer. Keine zu ausgedehnte Geburtstagsfeier nach dem 6:0 gegen Lettland in Salzburg, sondern die in Oslo erlittene Knöchelverletzung, die ihn nach 40 Minuten zum Ausscheiden zwang (Bild oben). Verständlich, dass „Hinti“ in seiner Kärntner Heimat unbedingt dabei sein will, zumal er möglicherweise auch Kapitän wäre, wenn Julian Baumgartlinger wieder auf der Bank beginnen sollte. Wovon man ausgehen kann, weil sich der Fitnesszustand von ihm innerhalb von drei Tagen nicht großartig geändert haben wird. Aber Foda bliebt dabei bei Hinteregger kein Risiko einzugehen. Erstens aus Fürsorgeflicht gegenüber dem Spieler und dann auch aus voraussehender Planung. Besser eine Verletzung völlig auskurieren als sie über Wochen oder noch länger mitschleppen und damit nicht in der Lage sein, das ganze Potenzial abzurufen.
Kandidaten für die Umstellung? Ohne Hinteregger stellt sich in der Abwehr die Frage zwischen Dragovic mit der Erfahrung seiner 81 Länderspiele sowie Philipp Lienhart und Max Wöber. Die Fitness von Dragovic wird sich nicht sehr von der Baumgartlingers unterscheiden, da auch Dragovic zuvor bei Leverkusen drei Wochen nicht trainierte. Also könnten zwei Spiele in vier Tagen da noch etwas zu viel sein. Lienhart und Wöber sind Leistungen am Niveau von Stefan Posch jederzeit zuzutrauen, da haben beide sowohl in Österreichs U 21 als auch bei ihren Vereinen, bei Freiburg und Red Bull Salzburg, schon bewiesen. Im zentralen Mittelfeld könnte Hoffenheims Florian Grillitsch ein Thema sein, im Angriff vielleicht ein Einsatz von Adrian Grbic, der länger dauert als sein Debüt. Egal in welcher Besetzung: Es gibt nichts, was gegen Österreichs Sieg spricht. Auch wenn die Mannschaft wahrscheinlich zum ersten Mal in dieser Besetzung beginnen wird. Aber das war in Oslo nicht anders.