Fußball

Zweimal 1:0! Die Latte liegt für Franco Foda hoch

Mittwoch Abend beginnt für Österreich  seine eigene  kleine Weltmeisterschaft. Drei Spiele in zwölf Tagen gegen die Endrundenteilnehmer Russland, Deutschland und Brasilien. Der 26. der Mai-Weltrangliste misst sich mit den Nummern 66, eins und zwei. Wobei Rang 66 beim Mittwoch-Gegner Russland keine große Aussagekraft hat , da die Mannschaft seit dem Ausscheiden bei der Europameisterschaft 2016 kein Bewerbsspiel bestritt. Mittwoch wartet der vermeintlich leichteste Gegner auf Österreich, um die Fortschritte unter Franco Foda zu beweisen. Das ist aber auch das Spiel, bei dem die Latte für den Teamchef am höchsten liegt. Österreich hat eine positive Bilanz gegen den WM-Gastgeber. Dank der letzten zwei Siege in der EURO-Qualifikation unter Fodas Vorgänger Marcel Koller: 1:0 am 15. November 2014 durch ein Tor von Joker Rubin Okotie, 1:0 am 14. Juni 2015 im Spartak-Stadion von Moskau, einem WM-Spielort, durch das phänomenale Rückziehertor von Marc Janko. Auch ein Österreicher kann, das, wofür zuletzt die Real Madrid-Stars Cristiano Ronaldo und Gareth Bale in der Champions League bejubelt wurden. Vom damaligen russischen Team unter Promi-Teamchef Fabio Capello sind drei Jahre später nur fünf Verlierer dabei.

An die Gefahr, dass die durch die drei Siege seiner Ära, den besten Start eines Teamchefs seit 35 Jahren entfachte neue Aufbruchstimmung um das Team in der „Mini-WM“ zerstört werden kann, denkt Foda keine Sekunde: „Die positive Stimmung wird unabhängig von den Ergebnissen aufrecht bleiben, weil ich überzeugt bin, dass wir in allen drei Spielen ein gutes Gesicht zeigen werden.“ Russland zum Start schätzt er als kompakt und laufstark ein, als Team mit gutem Umschaltspiel, das auch versuchen wird, Österreich früh unter Druck zu setzen: „Für uns wird es sicher auch die eine oder andere Möglichkeit geben, durchzukommen.“

Foda hat mehrere Varianten, wie Österreich das probieren wird. Drei Innenverteidiger wie Kollege Stani Tschertschessow bei Russland, oder doch Viererabwehr, 4-4-2  mit Guido Burgstaller und Marko Arnautovic als Spitzen oder doch 4-2-3-1 mit zwei Sechsern. Wie es aussieht, wird David Alaba wegen seiner Rückenbeschwerden nicht alle drei Partien bestreiten, könnte Kapitän Julian Baumgartlinger nach überstandener Bänderdehnung im Knie erst Samstag gegen Weltmeister Deutschland in Klagenfurt dabei sein. Wird auch interessant, ob Foda wie bei den Siegen gegen Slowenien und in Luxemburg versucht, möglichst viele Kaderspieler zum Einsatz zu bringen und damit am Saisonende bei Laune zu halten oder ob er schon einen Stamm für die Europa League im Herbst einspielen lässt. Am größten ist die interne Konkurrenz bei den fünf Innenverteidigern, von denen Sebastian Prödl die besten Karten hat. Er wird Tirol im Sommer noch einmal sehen: Er kommt mit Watford Mitte Juli wie letztes Jahr ins Trainingslager zum bekannten Stanglwirt nach Going bei Kitzbühel.

Genug Auswahlmöglickeiten hat Foda, der Montag erfuhr, mit dem 24jährigen Kevin Stöger, der von Bochum zu Aufsteiger Fortuna Düsseldorf wechselte, nächste Saison einen  Legionär mehr aus der Bundesliga zur Verfügung zu haben, auch bei sechs zentralen Mittelfeldspielern. Mittwoch  gibt´s mit Alessandro Schöpf einen Tiroler Lokalmatador, für den sein 16. Länderspiel das erste  am Tivoli und damit etwas ganz besonders wäre Aber auch für den Schalke-Legionär stellt das Duell mit Titelverteidiger Deutschland am Samstag wahrscheinlich die größte Herausforderung war. Für alle 15 Spieler in Fodas Kader mit einem Deutschland-Bezug  gilt wohl der Satz von Hannover-Neuzugang Kevin Wimmer: „Das ist ein Traum für alle Österreicher, auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel ist.“ Auch für den Deutschen Foda wird´s ein Traum sein.  Im deutschen WM-Camp in Eppan begann Montag die Woche der Wahrheit für Tormann Manuel Neuer. Mit dem ersten von zwei Tests gegen die deutsche U20 unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Da soll geklärt werden, ob der Kapitän nach neun Monaten ohne Matchpraxis fit genug für den großen WM-Bewährungstest am Samstag in Klagenfurt sein wird. Montag spielte Neuer problemlos 30 Minuten. Teamchef Jogi Löw nimmt ihn übrigens nur als Nummer eins nach Russland mit, nicht als Ersatz.

Auch Foda und seine Assistenten Thomas Kristl und Imre Szabics. fahren zur WM.  Als Beobachter. Sie werden jeweils fünf Tage in Russland sein, sich auf die europäischen Teams, die als Gegner in der Qualifikation für die EURO 2020 in Frage kommen, konzentrieren. Foda ab 22. Juni in Moskau, da sieht er Belgien, Frankreich und Dänemark im direkten Duell sowie Serbien gegen Brasilien. Und das im Spartak-Stadion, wo Österreich vor zwei Jahren gewann. Foda kommt zum Finale am 15. Juli wieder. Möglich, dass er dort einen oder auch zwei Gegner von Österreichs Mini-WM sieht. Wer zum Klub von Teamchefsponsor tipp 3 gehört, kann  noch mit Foda eine Reise zum Endspiel nach Moskau gewinnen. Bei tipp 3 kann man auch darauf wetten, wie viele Spiele seiner Mini-WM Österreich gewinnen wird. Die Quote auf die Siege vier, fünf und sechs unter Foda steht auf 38,0!

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