Am Tag, an dem ganz England über den Tod der 86 jährigen Manchester United-Legende Sir Bobby Charlton, eines Weltmeisters von 1966, trauerte, konnte sich Österreichs Teamstürmer Sasa Kalajdzic über sein zweites Siegestor in der Premier League freuen. Er wurde beim Vorletzten Bournemouth in der 82. Minute eingewechselt, sorgte neun Minuten später für das Siegestor zum 2:1 von Wolverhampton im Vitality-Stadium. Der Jubel um den Wiener war groß. Auch bei den Fans, die ihn mit Gesängen feierten. Kalajdzic erkämpfte 30 Meter vor dem Bournemouth-Tor den Ball, spielte ihn zum Ex-Salzburger Hee Chan Hwang, bekam ihn vom Südkoreaner ideal in den Lauf zurück, traf dann mit rechts. In der Nachspielzeit klärte der Wiener im eigenen Strafraum bei einer gefährlichen Situation mit dem Kopf. Bisher spielte Kalajdzic in der Premier League bei fünf Kurzeinsätzen gesamt nur 38 Minuten. Aber die reichten, um bei zwei der drei Wolverhampton-Siege in neun Runden den entscheidenden Treffer zu erzielen. Zum ersten Mal am 26. August in Liverpool beim 1:0 gegen Everton per Kopf, Samstag an der Südküste mit rechts. Der längste Einsatz des Zweimeter-Riesen in dieser Saison war der in Österreichs Team am letzten Montag beim 1:0 in Baku gegen Aserbaidschan über 82 Minuten.
Nicht so, wie er es erhoffte, verlief das Comeback von David Alaba bei Real Madrid im Piz Juan-Stadion von Sevilla. Wegen seines Eigentors, das durch einen missglückten Rettungsversuch bei einer Flanke des Argentiniers Marcos Acuna passierte, die der Deutsche Antonio Rüdiger verpasste, lag Real Madrid nach 75 Minuten 0:1 zurück. Vier Minuten später gelang Verteidiger Dani Carvajal wenigstens der Ausgleich. Bei Sevilla spielt jetzt Alabas Vorgänger als Real-Abwehrchef mit der Nummer vier, Sergio Ramos. Der hätte im Finish fast Sevillas Siegestor geköpft.
In der deutschen Bundesliga hatten fünf Österreicher Erfolgserlebnisse: Konrad Laimer spielte beim glücklichen 3:1 (2:1) von Bayern München in Mainz als rechter Verteidiger durch, Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald gewannen mit RB Leipzig beim Aufsteiger Darmstadt 3:1 (2:1). Trainer Marco Rose wechselte beide nach 62 Minuten ein. Auf Xaver Schlager verzichtete Rose zwecks Belastungssteuerung. Er schonte ihn für die Champions League am Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad. Philipp Lienhart war bei Freiburgs 2:1 (2:1)-Heimsieg gegen Bochum wie gewohnt über die volle Distanz im Einsatz, Michael Gregoritsch kam nach der Wadenverletzung in den letzten 20 Minuten zum Zug. Florian Grillitsch verlor mit Hoffenheim daheim gegen Eintracht Frankfurt nach schneller 1:0-Führung 1:3 (1:3), Patrick Wimmer kam bei Wolfsburgs 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen Tabellenführer Leverkusen nicht zum Einsatz. Das Comeback von Österreichs Ex-Teamtorhüter Pavao Pervan verlief unglücklich: Bei Leverkusens erstem Tor sah er nicht gut aus. Schlimme Zeiten macht Kapitän Christopher Trimmel mit Union Berlin durch: Das 0:3 (0:1) gegen den VfB Stuttgart bedeutete die dritte Heimpleite in Serie, das sechste verlorene Bundesligaspiel hintereinander. Die schlechteste Saison der „Eisernen“ seit dem Aufstieg, Mittwoch gastieren sie in der Champions League bei Napoli.
Foto: Wolverhampton.