Fußball

1600 Euro brutto Mindestgehalt in Bundesliga: Forderung nach Erhöhung!

Die Spielervereinigung VdF mit ihren mehr als 400 Mitgliedern im Bundesligabereich kämpft seit vier Monaten um die Fähigkeit, einen Kollektivvertrag abzuschließen. Die hat in Österreich nur die Gewerkschaft.Eine Entscheidung des Bundeseinigungsamtes über den Antrag der Spielervereinigung ist irgendwann im Herbst zu erwarten. Die VdF handelte noch mit der Bundesliga den derzeit gültigen Kollektivertrag für die Bundesliga und zweite Liga aus, bevor sie vom Gewerkschaftsbund trennte. Dazu gehört damals eine Erhöhung des Mindestlohns in stufenweisen fixen Beträgen.

Dieser Tage fragte Vdf-Vorsitzender Gernot Baumgartner (Bild) bei Ligachef Christian Ebenbauer an, ob sich die younion, die sich als Fußballergewerkschaft versteht, obwohl sie nur ganz wenige Mitglieder in der Bundesliga hat, nach der gestiegenen Inflation schon wegen der Erhöhung des Mindestlohns von 1600 Euro brutto vorstellig wurde. Laut derzeitigem Kollektivvertrag wäre die nächste erst 2024 fällig. Um ganze 50 Euro. Die Antwort von Ebenbauer hieß wahrheitsgetreu „nein“. Worauf das Präsidium der VdF beschloss, selbst mit dieser Forderung an die Öffentlichkeit zu gehen, obwohl in der Bundesliga der Großteil der Spieler garantiert um einiges mehr verdient, als der Kollektivvertrag vorsieht. Aber in der zweiten Liga kommt es sicher zu Härtefallen, wie Routinier Daniel Schütz von Tabellenführer St. Pölten, der zum Präsidium der VdF gehört, versicherte: „Es kann nicht sein, dass trotz massiver Teuerung junge Spieler mit 1600 Euro brutto auskommen müssen.“

Ein Anliegen, das seine Berechtigung hat. Das die VdF aber gleichzeitig dazu benützt, um im Konflikt mit der younion, bei dem bisher alle Vermittlungsversuche ohne Erfolg blieben, nicht gerade unauffällig etwas zu sticheln. Die Verhandlungsposition der younion sei wegen ihrer kleinen „Klientel“ nicht die beste. Dadurch fehle ihr die Kraft, die Bundesliga etwas unter Druck zu setzen und ein besseres Ergebnis für die Spieler zu erzielen. Daher bot Baumgartner die Expertise der VdF und die Power ihrer zahlreichen Mitglieder an, um die Verhandlungen mit der Liga zu führen oder die younion in Kollektivvertrags-Verhandlungen mit der Liga zu unterstützen. Eine Reaktion der Gewerkschaft kommt sicher. Hoffentlich eine vernünftige.

Foto: VdF/Bildagentur Zolles KG/Harson.

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