Fußball

20 Österreicher mit sechs Aufstiegshoffnungen: Von Hinterseer bis Trimmel

Mit der zweiten deutschen Liga kann die erste in Österreich nicht mehr mithalten. Sowohl bei den Budgets als auch bei den Stadien oder den TV-Geldern. Da kassieren die Absteiger Ingolstadt und Darmstadt 17,2 und 15,7 Millionen Euro, die Aufsteiger Holstein Kiel, Jahn Regensburg und MSV Duisburg zwischen 6,4 und 7,5 Millionen.  Solche Beträge hätten österreichische Spitzenklubs gerne. 20 Legionäre aus Österreich stehen bei  11 der 18 Klubs im Kader,  die meisten bei den „Eisernen“ von Union Berlin mit den Ex-Rapidlern Christiph Schösswendter und Christopher Trimmel, Ex-Austria-Torjäger Philipp Hosiner und dem 36jährigen Ex-Teamtorhüter Michael Gspurning als eiserne Reserve, wenn alle Stricke reissen. Das Quartett darf sich auch Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Das tun auch der  Tiroler Lukas Hinterseer nach dem Wechsel von Ingolstadt zum Vfl  Bochum, mit dem er auch das Comeback in Österreichs Team anstrebt, und mit ihm der Oberösterreicher Kevin Stöger.

„Das wird eine heiße Saison“, prophezeite Hinterseer vor dem Start am Freitag mit dem Heimspiel gegen St. Pauli, das ohne die „Ösis“ allerdings daneben ging. Bochum gilt trotz des 0:1 für viele sogar als heißester Aufstiegstipp, weil die Spieler extrem in der Pflicht stehen. Sie sollen die Entlassung des holländischen Trainers Gertjan Verbeek, unter dem Hinterseer noch geholt wurde, drei Wochen vor Saisonbeginn durchgesetzt haben. Der Wechsel zu Ismail Atalan, der vom Cupsensationsteam aus der dritten Liga, Sportsfreunde Lotte, kam, soll  eine Befreiung für viele Spieler sein.

Favoriten im Aufstiegsrennen sind auch der Dritte und Vierte der letzten Saison, Eintracht Braunschweig und Union Berlin. Helmut Schulte, der Sportchef der „Eisernen“ mit Rapid-Vergangenheit, stellte für diese Liga einen Top-Kader zusammen, In dem von der Österreicher-Fraktion nur der 30jährige Trimmel nach der besten Saison seiner Karriere einen Fixplatz hat: „Wir schauen nach vorne“, sagt der Burgenländer. Für die Union sprechen auch die grandiosesten Fans der Liga, speziell bei den Heimspielen in der Alten Försterei, die stets für Superstimmung im Stadtteil Köpenick sorgen. Samstag Mittag gastiert die Mannschaft von Ex-Schalke-Trainer Jens Keller zum Start beim Absteiger Ingolstadt. Wo der Ersatz für den in die Premier League zum Aufsteiger Brighton  gewechselten österreichischen  Linksverteidiger Markus Suttner vom LASK mit dem Brasilianer Paolo Otavio kam. Beide sind Klienten der Agentur Stars&Friends, die so zu einem doppelten Geschäft kam.

Zu den Verfolgern  von Bochum, Braunschweig und Union Berlin gehören ausser Ingolstadt noch der zweite Absteiger Darmstadt mit Ex-Rapidler Terrence Boyd, St. Pauli, Dynamo Dresden mit seinen österreichischen Neuerwerbungen Sascha Horvath und Patrick Möschl, der behauptet, wegen Dresden der Austria einen Korb gegeben zu haben, Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Nürnberg mit seinem Vorarlberger Abwehrchef Georg Margreitter und dem aus Altach gekommenen Dfensivallrounder Lukas Jäger.  Ins Mittelfeld ohne Chance auf oben und vermutlich auch ohne Sorgen nach unten  gehören Heidenheim mit dem von Altach gekommenen Nikola Dovedan, Fürth mit dem Ex-Salzburger  Lukas Gugganig in der Abwehr und Sandhausen mit seinem österreichischen Kapitän Stefan Kulovits,  für  den dort bereits die fünfte Saison beginnt, und Rückhalt Marco Knaller im Tor.

Als Abstiegskandidaten gelten Kaiserlautern mit  Ex-Austrianer Patrick Mwene, Erzgebirge Aue mit Ex-Rapidler Dominik Wydra,  Ex-Liefering-Trainer Thomas Letsch und seinem österreichischen Co-Trainer Stefan Luisser, der trotzdem bei Österreichs U21 Assistent von Werner Gregoritsch bleibt,  sowie Arminia Bielefeld mit dem Ex-Mattersburger Manuel Prietl und dem aus Englands Championship (zweite Liga) von Brentford gekommenen Konstantin Kerschbaumer. Die größten Abstiegssorgen werden die Aufsteiger haben: Jahn Regensburg, MSV Duisburg und Holstein Kiel mit Niklas Hohenender im Abwehrzentrum. Nach Paderborn, RB Leipzig und Karlsruhe sein vierter Klub in Deutschland seit dem Abschied von Austria vor sechs Jahren. Sein Trainer war übrigens als Spieler von 2002 bis 2002 dreimal in Folge Meister mit FC Tirol Innsbruck: Markus Anfang.

 

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