Fußball

Austrias Retter Jürgen Werner trat zurück! Gerücht um Cem Sekerlioglu

Ohne den Einstieg von Jürgen Werners Investorengruppe würde es die Austria in der Bundesliga nicht mehr geben. Mittwoch trat Werner als Sportvorstand auf eigenen Wunsch zurück, um den Druck von der Mannschaft und dem Klub zu nehmen. Vorerst bleibt der bisher für die Wirtschaft zuständige Harald Zagiczek alleiniger Vorstand, der die Gesamtverantwortung der Austria AG übernimmt. Werners ist weiterhin Investor und Mitgesellschafter der AG, sein Vertrag als Sportvorstand wäre bis Dezember 2026 gelaufen. Jetzt kann sich Präsident Kurt Gollowitzer, der Werners Rückzug als „unüblich in der Branche“ und als Zeichen für menschliche Größe bezeichnete, als Sieger im Machtkampf fühlen: Künftig soll der Klub die sportlichen Entscheidungen treffen, wollen beispielsweise er und Zagiczek allein bestimmen, wer Trainer wird. Das ist unter dem Ziel, die Basis für eine nachhaltige Struktur im Sport zu schaffen, zu verstehen.  Am Tag des Rückzugs von Werner, der sein eigenes Geld in die Austria investierte, gab es eine neue Spekulation über einen Trainerwechsel: Auf Stephan Helm soll Cem Sekerlioglu von St. Pölten folgen.

Die „Jürgen Werner raus“-Rufe von der Fantribüne gab es seit mehr als einem Jahr. Als im Frühjahr die Austria unerwartet bis zur letzten Runde um den Meistertitel kämpfte, verstummten sie. Durch den verpatzten Saisonstart wurden sie gezielt wieder „reaktiviert“. Letzten Sonntag beim 1:3 gegen Hartberg kamen auch Transparent dazu. Werner wollt sich das offenbar nicht mehr antun, er klagte schon im Frühjahr über mangelnden Respekt für sein Wirken. Nach dem Rücktritt des 63 jährigen versicherte Gollowitzer, dass Werner größter Respekt gebührt. Werner, in Sachen Fußballkompetenz dem Präsidenten um Lichtjahre voraus, wird schon wissen, wie er das einzuordnen hat. Gollowitzer, damals noch Vizepräsident, hatte vor vier Jahren Schmid als Trainer zur Austria geholt, der sich nach einem Jahr bei ihm öffentlich für die Unterstützung bedankte. Dass Werner Schmids Ära im Dezember 2022 quasi beendete, ärgerte Gollowitzer maßlos. Im Mai 2023 wurde er Präsident, jetzt kam die „Revanche“.

Cem Sekerlioglu wäre demnach ein logischer Trainerkandidat: Er war von 2014 bis 2021 Trainer der U 18 von Austrias Akademie, wurde danach Schmids Assistent. Zunächst bei Austria, danach bei Wolfsberg und Hartberg. Insgesamt in 139 Spielen. Letzten Sommer wollte dies der 46 jährige offenbar nicht mehr prolongieren. Bei Zweitligist St. Pölten wurde r erstmals Chef. Die bisherigen sechs Spiele verliefen erfolgreich: St. Pölten ist Tabellenführer der zweiten Liga, erreichte Dienstag bei Hertha Wels im Elfmeterschießen die dritte Cuprunde. Kommt bald der Karrieresprung?  Er würde für den Weg mit jungen Eigenbauspielern stehen, der Gollowitzer vorschwebt. Aber Spieler nach dem Meistertitel mit der U 18 sofort in der Bundesliga einzusetzen, wie es bei Austria viele fordern, würde auch Sekerlioglu nicht.

 

Foto: FK Austria.

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