Alle neun Spiele der deutschen Bundesliga beginnen Samstag um 15.30 Uhr. Ein untrügliches Zeichen, dass es in den letzten zwei Runden ans Eingemachte geht. Sowohl im Kampf um den dritten Fixplatz in der Champions League, um die zwei oder drei Starter im Europacup sowie gegen Relegation und Abstieg. Und überall sind Österreicher beteiligt. Sogar im Fernduell zwischen Borussia Dortmund Hoffenheim um Platz drei hinter Bayern München und RB Leipzig.
Martin Hinteregger empfängt mit Augsburg Dortmund, braucht Punktezuwachs, um nicht auf den Relegationsplatz zurückzufallen. Daher gibt´s nur eines: Er muss Dortmunds Torjäger Pierre Aubameyang neutralisieren. Werder Bremen mit Kapitän Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch empfängt Hoffenheim, benötigt für Europa einen Sieg, da in der letzten Runde auswärts Dortmund wartet. Für Grillitsch wird sein letztes Heimspiel mit Werder sehr delikat, da er dabei seinem künftigen Klub eigentlich schaden muss. Den Wechsel begründete der Niederösterreicher vor allem mit der Person seines künftigen Trainera Julian Nagelsmann, der ihn reizt. Jetzt jagt der 29jährige mit Serge Gnabry noch einen Werder-Spieler. Bekommt er ihn, hätte Florian Kainz, der heute wieder auf der Bank beginnt, nächste Saison einen Konkurrenten weniger.
Um Europa geht es auch für Peter Stöger und Köln im Derby beim Nachbarn Leverkusen, der nur drei Punkte vor dem Relegationsplatz liegt. Der als Bayer-Werksverein in Kölner Kreisen gerne als „Plastikklub“ wegen der fehlenden Tradition bezeichnet wird. Köln wird erstmals seit 21 Jahren die Saison vor Leverkusen beenden, Stöger warnt aber trotz der acht Punkte mehr für Köln: „Ich sehe die Qualität der Spieler, da gibt´s einige, die Matches alleine entscheiden können.“ Aleksandar Dragovic und Teamkapitän Julian Baumgartlinger spielten letzte Runde durch. Abwarten, wie es im Derby aussieht. Um den Fans den Traum von der ersten Qualifikation für den Europacup seit 25 Jahren zu erfüllen, braucht Stöger einen neuen Rekord: Die 45 Punkte sind Kölns zweitbestes Ergebnis seit Einführung der Dreipunkteregel. Zwei mehr gelangen nur 2000/01 unter Ewald Lienen. Der längstdienende Trainer in der Geschichte des 1.FC Köln glaubt, das man selbst mit zwei Siegen gegen Leverkusen und Mainz auf fremde Hilfe angewiesen sein könnte.
Etwa vom Vorletzten Ingolstadt mit seinem ehemaligen Austria-Schützling Markus Suttner, wenn der beim Sensationsfünften Freiburg seine letzte Chance zur Rettung nützt. Das würde Köln helfen, aber die Lage des Hamburger SV, der bei Schalke gastiert, noch verschlimmern: Derzeit droht nur die dritte Relegation innerhalb von vier Saisonen, wenn Ingolstadt punktet vielleicht sogar der erste Abstieg. Denn auf Schalke wird nicht viel zu holen sein. Dort spekulieren viele noch immer mit einer Mini-Chance auf Europa, verstand Winterkauf Guido Burgstaller die Kritik am Abschneiden in dieser Saison: „Für uns müsste vielmehr möglich sein. Vom Umfeld und den Möglichkeiten her gehört Schalke ins obere Tabellendrittel.“ Zu einem kärtnerisch-steirischen Duell wird es nur kommen, wenn Michael Gregoritsch beim Hamburger SV eingewechselt wird. In der Startelf steht er nicht.
„Nur“ um das Prestige geht es für Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker und David Alaba beim Spitzenduell in Leipzig. Aber das ist trotzdem brisant. Nur einen Titel zu holen, hat bei Bayern weiter Nebengeräusche. Freitag veröffentlichte „Bild“ einen Stimmungs-Check mit Hilfe von sogenannten Emojis, das sind Comic-Gesichtsausdrücke. Zufriedene bekamen von der Meistermannschaft nur Mats Hummels, nämlich einen grinsenden, Mister Cool Robert Lewandowski, Herzchen Thiago und der Gute Laune-Robben. Für David Alaba gab´s als Emoji-Bezeichnung Egal-Alaba mit Kritik im Text: „Stagniert seit längerer Zeit. Wirkt oft, als sei ihm alles egal.“ Möglicherweise oder sogar fast sicher auch die „Bild“-Kritik an ihm.