Fußball

Janko ersetzt Burgstaller: Es geht auch um Fodas Zukunft

David Alaba und Marko Arnautovic baten Mittwoch Früh im Ö3-Wecker die Fans um Unterstützung für die entscheidenden vier Tage, wenn Donnerstag gegen Bosnien im Happel-Stadion entschieden wird, ob es 69 Stunden später am Sonntag im Windsor-Park von Belfast ein Finale gegen Nordirland um den Gruppensieg in der Nations League geben wird. Alles ist noch möglich: Mit zwei Siegen Platz eins und Aufstieg in die Gruppe A, Platz zwei, der möglicherweise zur Teilnahme am Play-off der Nations League reichen würde, falls Gruppensieger Bosnien die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 schafft. oder im schlechtesten Fall mit zwei Niederlagen sogar der Abstieg in Gruppe C der Nations League. Das ist das Szenario, vor dem Teamchef Franco Foda, wie er einen Tag vor Anpfiff versicherte, positiv gestimmt ist. Auf Grund der Eindrücke beim Dienstag-Training in Sachen Taktik: „Da waren alle sehr konzentriert.“

Da müssen sie Donnerstag Abend auch am Rasen sein. Müssen ausblenden, dass es vielleicht eine Heimspielatmosphäre für Bosnien geben wird. 34.500 Karten waren Dienstag verkauft, die Bosnier rechnen mit 15.000 Fans, die sie lautstark und temperamentvoll unterstützen werden. Darf keine Rolle spielen. Denn es geht um mehr als um den Sieg gegen Bosnien, ein Finale in Belfast. Weil die Aufbruchstimmung, die Foda nach dem Scheitern  unter Marcel Koller in der  WM-Qualifikation in den ersten acht Monaten seiner Ära  schaffen konnte, speziell mit dem 2:1 über den damals noch regierenden Weltmeister Deutschland in Klagenfurt, wieder etwas verflogen ist. Mitentscheidend dafür war sicher das 0:1 in Bosnien.  Daher geht es bis Sonntag darum, wieder eine positivere Stimmung für 2019 und die Qualifikation zur Europameisterschaft zu schaffen, Mit dem zweiten Sieg im fünften Duell gegen die Bosnier, dem ersten seit 5. September 2001 in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Japan unter Otto Baric. Zweifacher Torschütze damals: Andreas Herzog.

Es geht irgendwie auch um Fodas Zukunft und seinen Status, ohne dass ihn irgendjemand in Frage stellen wird, egal wie die entscheidenden vier Tage enden. Aber da entscheidet sich: Ist er der Teamchef, unter dem es neue Hoffnung gibt oder einer, der die nächste Enttäuschung nach dem verpassten WM-Ticket nicht verhindern konnte? Für Fall zwei werden unter Garantie Stimmen laut werden, die in Frage stellen, ob die interne Kommunikation in der und rund um die  Mannschaft wirklich so gut passt wie es nach außen hin scheint, wie immer behauptet wird. Der Teamchef sieht die Situation aber eher gelassen: „Im Trainerberuf hat jeder sein ganzes Leben lang Druck. Den bin ich gewohnt.“ Er vertraut darauf, dass sein Team den klaren Plan zum Sieg in die Tat umsetzen werden: „Wir wissen, was wir wollen. Wie wir die Bosnier anlaufen, was wir offensiv tun. Da müssen wir die richtigen Lösungen finden.“ Und auch eine gewisse Effizienz wird nötig sein, damit Bosnien, in der Weltrangliste acht Plätze hinter Österreich, nicht im Happel-Stadion den Gruppensieg feiern kann.

Man kann annehmen, dass Foda bei drei Innenverteidigern bleibt, acht Verlierer vom 11.September in Zenica zur Startelf gehören: Heinz Lindner, Stefan Lainer, Stefan Ilsanker, Martin Hinteregger, Alaba, Peter Zulj, Valentino Lazaro und  Arnautovic.  Sebastian Prödl und Florian Grillitsch sind verletzt, für sie stehen Routiniers bereit: Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger, auf die bei ihren 68 beziehungsweise 64 Länderspielen meist Verlass war. Bleibt noch eine Offensivposition offen, auf der Michael Gregoritsch in Bosnien nie richtig ins Spiel gekommen war: Nochmals er oder Alessandro Schöpf) Auch Varianten mit Louis Schaub oder Xaver Schlager sind vorstellbar. Aber nicht mehr it Guido Burgstaller. Der Schalke-Stürmer musste Mittwoch mit Leistenproblemen passen. Foda holte wider den 35jährigen Marc Janko dazu, aber die vorderste Spitze wird jetzt wohl Arnautovic heißen. Egal, wer Fodas Vertrauen erhält: Das Team muss sich besser präsentieren als bei den vier Partien im September und Oktober. Darum geht es. Die tipp 3-Quoten sehen Österreich zwar als Favorit auf drei Punkte gegen Bosnien, aber nicht auf den Gruppensieg. Sicher geschuldet der Tatsache, dass Österreich auswärts bisher noch nie Nordirland schlagen konnte,

 

Foto: ÖFB © GEPA Pictures.

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