Fußball

Auch gegen die Kirchendiener vom Vatikans ist´s ein Länderspiel

Cham

Länderspielpremiere für Österreichs Team gegen Andorra Mittwoch Abend in Malaga, live zu sehen in ORF 1. Wer einen Minusrekord an Zuschauern bei Spielen der Nationalmannschaft erwartet, der könnte nicht ganz falsch liegen. 1800 Zuschauer, wie im Oktober 2021 gegen Moldawien in Klagenfurt, werden nicht zu schaffen sein. Das Interesse an Andorra hält sich auch in Spanien in Grenzen, Österreichs Topstar David Alaba sehen die spanischen Fans ohnehin wöchentlich im Dress von Real Madrid. Bei dem Szenario kommt einem ein Spruch von Leopold Stastny, dem legendären Teamchef aus den Sechzigerjahren in den Sinn, als er einmal ganz trocken feststellte: „Und selbst, wenn wir gegen die Kirchendiener vom Vatikan spielen, wär´s ein Länderspiel!“

Andorra konnte in der Nations League Liechtenstein zweimal besiegen, holte je ein Unentschieden gegen Moldawien und Lettland. Aber deshalb von einer schweren Aufgabe zu sprechen, wäre doch übertrieben. Teamchef Ralf Rangnick hat die Videos der Spiele von Andorra trotzdem angesehen, um nicht überrascht zu werden. Ihm geht es vor allem darum, während der Trainingswoche in Marbella Dinge zu automatisieren und verbessern, dadurch die Mannschaft weiterzuentwickeln. Zwei Siege möchte er in den ersten zwei Partien seiner Ära, in denen es nicht um Punkte geht, auch feiern. Nicht nur gegen Andorra, sondern auch Sonntag im Happel-Stadion gegen Europameister Italien.

Sechs Spieler dürfen gewechselt werden. Man kann annehmen, dass Rangnick gegen Andorra davon Gebrauch machen wird, damit am Sonntag gegen die Squadra Azzura die nötige „Frische“ in der Mannschaft ist. Die größte Möglichkeit zum Wechseln hat Rangnick im Abwehrzentrum, im Mittelfeld und auch im Angriff. Bei den Innenverteidigern könnte er David Alaba oder Philipp Lienhart oder Gernot Trauner nach ihrer Dreifachbelastung eine Pause gönnen, da auch noch Kevin Danso, der mit Lens in Frankreichs Ligue 1 als Zweiter hinter Paris St. Germain überwintert und Stefan Posch zur Verfügung stehen. Sollten in Malaga Xaver Schlager, Nicolas Seiwald, Florian Kainz, Michael Gregoritsch oder Marko Arnautovic pausieren dürfen, dann gibt es mit Marcel Sabitzer, Christoph Baumgartlinger, dem erstmals von Rangnick geholten Florian Grillitsch, Romano Schmid, Debütant Alexander Prass, Andi Weimann, Junior Adamu oder dem nachnominierten Clermont-Legionär Muhammad Cham (Bild oben) genug Alternativen, um gegen Andorra für klare Verhältnisse zu sorgen.

Wenig Auswahl hat Rangnick bei den Außenpositionen in der Abwehr. Mit Eindhoven-Legionär Philipp Mwene und Salzburg-Kapitän Max Wöber. Eine dritte Option wäre, dass Rangnick die Bologna-Variante mit Posch als rechten Verteidiger übernimmt.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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