Fußball

Aufsteiger mit Vaduz: Wer erinnert sich an Boris Prokopic?

Nur negative Ergebnisse bei den Corona-Test der Spieler und Betreuer Rapids am letzten Montag vier Tage nach dem Schock von  Bad Tatzmannsdorf und dem Abbruch des Trainingslagers. Damit geht die Vorbereitung auf die Qualifikation zur Champions League weiter, können Testspiele absolviert werden: Mittwoch in Bad Erlach gegen Opava, Samstag im Allianz-Stadion ohne Zuschauer gegen Slovan Liberec aus Tschechien. Kann man nur hoffen, dass ähnliche Unannehmlichkeien wie bei Sturm Graz erspart bleiben: Das für Dienstag angesetzte Spiel gegen Tschechien-Meister Slavia Prag musste kurzfristig abgesagt werden, da es bei Slavia einen positiven Corona-Test gab.  Damit fiel auch Austrias für Freitag in Wolkersdorf angesetztes „Comeback-Spiel“ von Peter Stöger auf der Trainerbank gegen Slavia Prag aus. Die Tschechen reisten Dienstag aus dem Trainingslager in Bad Erlach ab.

Ein Ex-Rapidler konnte Montag Abend groß feiern. Wer erinnert sich noch an den gebürtigen Slowaken Boris Prokopic? Unter Rapids letztem Meistertrainer Peter Pacult kam der technisch starke Mittelfeldspieler, 2008 mit 20 Jahren in den Kader, wurde 2010 für ein Jahr an Wacker Innsbruck verliehen, dann zurückgeholt. Den Sprung zum Stammspieler stoppte ein Kreuz-und Seitenbandriss. 2013 wechselte er nach Altach, blieb dort fünf Jahre, ehe er über die Grenze nach Liechtenstein zum FC Vaduz in die zweite Schweizer Liga übersiedelte. Montag Abend war er dabei, als die Rückkehr in die Super League nach drei Jahren Pause groß gefeiert wurde. Vaduz schaffte es erst als vierter Klub der zweiten Liga, in der sogenannten Barrage den Vorletzten der ersten zu eliminieren: Letzten Freitag siegte Vaduz daheim ohne Prokopic gegen den FC Thun  2:0, Montag reichte im Berner Oberland auf Kunstrasen eine 3:4-Niederlage, bei der Prokopic in den letzten 23 Minuten zum Einsatz kam. Sein Vertrag endete mit diesem Spiel, vielleicht war es sein letztes großes Highlight.

Nach dem es lange Zeit gar nicht aussah. Im letzten September war Vaduz noch Vorletzter in der zweiten Liga, dann begann der Marsch nach oben. Auch vorbei an Grasshoppers Zürich, wo der Nachfolger von Ex-Rapid-Sportchef Fredy Bickel, der ehemalige Rapid-Scout Bernard Schuiteman, sein erstes großes, peinliches Waterloo mit einem 0:6-Heimdebakel gegen Winterthur  erlebte, damit das Play-off verpasste. Da wird sich in Wien der von Schuiteman wenig fein eliminierte Ex-Rapid-Trainer Goran Djuricin seinen Teil gedacht haben. So kam Vaduz zu seiner Chance, nützte sie. Trainer ist der Liechtensteiner Rekordspieler Mario Frick. Dank des 32 jährigen Senegal-Stürmers Mohamed  Coulibaly (zwei Tore, ein Assist).

Danach gab´s schon in der Kabine eine Riesenparty. Die Vaduz-Fans warteten bis in die Morgenstunden im Rheinpark-Stadion, wo es ein Public Viewing vom Match gab, auf die Rückkehr der Mannschaft, feierte die Aufsteiger frenetisch.  Südländische Stimmung im Ländle. Champagner floss aber keiner. Prokopic wusste den Grund: „In Liechtenstein trinken´s am liebsten Bier!“ Wie in seiner slowakischen Heimat.

 

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