Zweimal Sturm Graz gegen die Wiener Austria in sieben Tagen: Samstag wie im Vorjahr, als Sturm 2:0 gewann, als Schlager im Viertelfinale des Cups, kommenden Freitag als Spitzenduell zwischen Tabellenführer und erstem Verfolger zum Start der Bundesliga. Für Titelverteidiger Sturm sind es die ersten Heimspiele in Graz seit November, die Austria ist bereit seit neun Partien ungeschlagen. Für beide wird es eine Standortbestimmung: Wie sehr hat Sturm der Abgang von Mika Biereth und Jusuf Gazibegovic geschwächt? Kann die Austria wirklich der erste Herausforderer des Meisters bleiben? Der für Biereth geholte Ex-Rapidler Fally Mayulu gehört Samstag erstmals zum Kader. Auf der Position von Gazibegovic beginnt Arjen Malic, dem seit Mittwoch durch sein erstes Tor in der Champions League zum 1:0 gegen RB Leipzig die Schlagzeilen gehörten.
Von keiner anderen Mannschaft wurde die Austria in dieser Saison bisher so dominiert wie von Sturm im September beim 2:2 in der Generali-Arena. Sturm führte zur Pause nach Toren von William Böving und Seedy Jatta 2:0, erst rote Karten von Emir Karic und Jatta innerhalb von drei Minuten brachten die Austria zurück ins Spiel. Mit zwei Mann mehr retteten Kopfballtore der Bayern-Leihgabe Matteo Perez-Vinlöf und von Lucas Galvao noch einen Punkt. „Wir sind einige Schritte weiter als damals“, behauptet Trainer Stephan Helm. Jetzt muss der Wahrheitsbeweis geliefert werden. Das Rezept heißt: Mit der eigenen Wucht gegen die bekannte von Sturm dagegen halten. Im Cup beginnt wie gewohnt mit Mirko Kos (Bild) im Tor, in der Bundesliga hingegen mit der Nummer eins, mit Samuel Sahin-Radlinger „Wir haben uns immer hundertprozentig auf ihn verlassen können“, lobte Helm seinen Cuptormann Kos. Dass Sturm zum Unterschied von Austria schon zwei Pflichtspiele absolvierte, sah Helm, der Innenverteidiger Philipp Wiesinger verletzt vorgeben muss, nicht als schwerwiegenden Nachteil. Freitag gab es noch eine violette Aktivität am Transfermarkt. Um einen U 19-Teamspieler: Um Außenverteidiger Matteo Schablas, der in Salzburgs Akademie war, für Zweitligist Liefering 114 Spiele bestritt und zwei Tore erzielte. Im Frühjahr parkt ihn die Austria beim Kooperationsklub Stripfing in der zweiten Liga.
Abgänge gab es bei LASK und Salzburg vor dem Cupduell am Sonntag: Der LASK verkaufte den siebenfachen ukrainischen Teamspieler Maksym Talovierov an Plymouth den Letzten von Englands Championship, der sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hat, bei dem Ex-Ried-Trainer Miron Muslic seit 10. Jänner Nachfolger des berühmten Wayne Rooney ist, von vier Spielen keines gewann, zwei verlor. Talovierov bestritt 67 Spiele für die Linzer, 20 in dieser Saison, die meisten als Innenverteidiger. Sein Wechsel soll dem LASK zwei Millionen Euro gebracht haben. Als der LASK den 24 jährigen vor einem Jahr von Slavia Prag kaute, kostete er 1,6 Millionen. Die Wahl von Trainer Markus Schopp in Sachen Kapitän fiel auf Philipp Ziereis, der auf Robert Zulj folgt. Salzburg verlieh Innenverteidiger Kamil Piatkowski bis Saisonende nach Istanbul an Kasimpasa, den Zwölften der türkischen Liga. Es ist bereits das dritte Leihgeschäft mit dem Polen: Im Frühjahr 2023 war er in Belgien bei Gent, im Frühjahr 2024 beim spanischen Absteiger Granada. Den Vertrag mit Liverpool-Leihgabe Stefan Bajcetic löste Salzburg auf.
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