Fußball

Barisic im Anmarsch zu den Grünen aus Laibach

Seit elf Spielen ist Rapid gegen den jeweiligen Aufsteiger in der Bundesliga ungeschlagen, dabei feierte Grün-Weiß neun Siege. Gegen Wacker Innsbruck gab´s in den letzten neun Duellen fünf Heimsiege. Die Tiroler gewannen zuletzt in Hütteldorf am 20. April 2002 auf dem Weg zum Meistertitel 1:0. Der Trainer hieß damals im Hanappi-Stadion Jogi Löw, bei Rapid hatte Lothar Matthäus das sportliche Sagen.  Im Tor spielte Helge Payer, jetzt der Trainer von Richard Strebinger, bei den Tirolern stand der nunmehrige russische Teamchef Stani Tschertschessow zwischen den Pfosten, werkte  Sporrtchef Alfred Hörtnagl, der in der Funktion bei Rapid vor zehn Jahren den Meistertitel feiern hatte können, im Mittelfeld. 2018 ein Revival von 2002? Es spricht  gar nichts dafür, wenn Rapid sein Potenzial ähnlich wie im Play-Off zur Europa League abruft. Wenn Trainer Goran Djuricin vor dem Retourspiel in Bukarest rotieren will oder muss, stehen ihm  Spieler mit Bundesligaerfahrung wie  Max Hofmann, Stephan Auer und Philipp Malicsek, der vor drei Saisonen mit 18 immerhin schon Stammspieler bei der Admira war, zur Verfügung. Und mit Mert Müldür ein ausgewiesen talentierter Innenverteyidiger.

Die Frage ist nur, was Sonntag dem Fanblock zu seinem 30jährigen „Geburtstag einfällt, ob die gegen Donnerstag begonnenen und zu diesem Zeitpunkt unpassenden Aktionen gegen Djuricin wie geplant weiter gehen oder nach den fast durchwegs negativen Reaktionen darauf, der berechtigten Frage von Rapids Präsident Michael Krammer, ob das Rapid hilft oder nur für Unruhe sorgt, die Vernunft einkehrt. Darauf gibt´s höchstens eine „Parichance“. Eher siegt Sturheit über Argumente. Darauf müssen die Führungsetage und Djuricin eingestellt sein. Die personellen Alternativen bei den Trainern sind nicht groß. Eine mit erfolgreicher grün-weißer Vergangenheit könnte am Wochenende vom Markt sein: Zoran Barisic, der 2016 vor der Eröffnung des neuen Allianz-Stadion gehen musste, weil das Präsidium nicht seinem Kurs folgte, sondern dem von Ex-Teamchef Andreas Müller, ist laut slowenischen Medien im Anmarsch zu den „Grünen“ aus Laibach, dem fünffachen Meister und regierenden Cupsieger Olimpija, bei dem es in dieser Saison nicht gut läuft. In den zwei Jahren nach Barisic war Rapid nicht mehr so erfolgreich wie mit ihm, inzwischen traf ihn Krammer ebenso gerne zum Meinungsaustausch wie Sportchef Fredy Bickel, ließen Djuricin darüber nicht im unklaren,

Barisic verhandelte mit Olimpija Laibach bereits kurz nach der Trennung mit Rapid, übernahm dann das Rettungskommando in der Türkei bei Karabükspor, das er souverän schaffte. Weil es mit den Gehaltszahlungen nicht funktionierte, ging er. Ein Verfahren ist im Laufen, ohne Barisic stieg Karabük in der letzten Saison ab. Im Juli kam „Zoki“ zur Abschiedsgala von Steffen Hofmann erstmals nach der Trennung ins Allianz-Stadion. Aus Respekt vor seinem ehemaligen Kapitän. Er führt seine Verhandlungen, von denen es in den letzten Monaten auch einige mit österreichische Bundesligisten gab, nie öffentlich, sagt immer erst etwas, wenn alles fixiert ist. So hält er es auch bei den Slowenen, die in den letzten zwei Jahren sieben Trainer verbrauchten, darunter Luka Elsner, den Enkel des ehemaligen österreichischen Teamchefs. Seit 1.Juli ist der Serbe Akeksandar Linta im Amt, aber dessen Zeit scheint bei Präsident Milan Mandaric abgelaufen zu sein.

Zumindest schreiben seit Freitag die slowenischen Medien über Nachfolger Barisic. Olimpija schied in der ersten Qualifikations-Runde zur Champions League gegen Aserbaidschan.Meister Qarabag aus, schaltete im Kampf um die Gruppenphase der Europa League HJK Helsinki und die Crusaders aus Nordirland aus, verlor aber das Play-Off-Heimspiel gegen den slowakischen Meister Spartak Trnava trotz einstündiger numerischer Überzahl 0:2.  Zudem hat Olimpija in der PrvaLiga nach fünf Runden bereits acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer NK Maribor. Sonntag ist das Derby bei Domzale, da soll Barisic  bereits auf der Tribüne sitzen, alles beobachten. Olimpija leistet sich einen Kader mit 14 Legionären, darunter Ex-Admiraner Macky Bagnack aus Kamerun und den österreichischen Mittelfeldspieler Stefan Savic. Der galt vor sechs Jahren mit 18 als eines der größten Talente in der Akademie von Red Bull Salzburg.

Foto: Facebook.

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