Fußball

Nach doppeltem Video-Wirbel lachten Alaba und Grillitsch

Siebenter Startsieg von Meister Bayern hintereinander. Das 3:1 (1:0) gegen Hoffenheim bedeutete einen Rekord in der deutsche Bundesliga, bei dem Thomas Müller (Bild oben) zum dritten Mal nach 2010 und 2014 zum dritten Mal für den ersten Treffer der Saison sorgte. Aber bis zur 82. Minute stand es in dem Spiel, das am Ende insgesamt 101 Minuten (!) dauerte, 1:1, ehe es in der Allianz-Arena zur Entscheidung samt einem doppelten Video-Wirbel kam. Zunächst pfiff  Referee Bastian Dankert einen Elfmeter, als Franck Ribery über den ungeschickt grätschenden Havard Nordtveidt sprang, dabei den Kontakt suchte und flog. Überraschend griff der Videoreferee aus Köln nicht ein. Selbst Bayerns neuer Trainer Niko Kovac sagte nachher in die ZDF-Kameras, dass er den Elfer nicht gepfiffen hätte. Und Verlierer Julian Nagelsmann ätzte: „Offenbar sass der Herrn in Köln da gerade nicht auf seinem Platz.“

Der Video-Beweis wurde erst fällig, als Robert Lewandowski beim Elfmeter an Hoffenheims Tormann Oliver Baumann gescheitert war, Arjen Robben den Nachschuss  verwandelte. Aber er war bereits im Hoffenheim-Strafraum, bevor Lewandowski schoss. Trotzdem entschied Dankert nach Videostudium auf die Wiederholung des Elfers, weil auch ein Hoffenheim-Spieler schon zu früh in den Strafraum lief. Nagelsmann: „Bayern bekam trotz Regelverstoß die  zweite Chance auf einen Elfmeter, das verstehe ich nicht, ist doch völlig unlogisch.“ Im zweiten Versuch ließ Lewandowski  Baumann keine Chance. Einen zweiten Müller-Treffer galt nach Videobeweis nicht, weil er einen Schuss von Leon Goretzka mit dem Ellbogen abfälschte. In der 90. Minute traf dann noch Robben zum 3:1. Der Holländer sass zu Beginn ebenso wie Mats Hummels auf der Bank. Erst durch die Verletzung  des Franzosen Kingsley Coman kam Robben zum Zug. Dass ihn die Jokerolle nicht freute, gab er nachher offen zu.

Was sah Österreichs Teamchef Franco Foda von seinem Teamkandidaten? Linksverteidiger  David Alaba machte speziell in der ersten Hälfte viel Druck, schlug gefährliche Flanken, spielte auffällig. Grillitsch kam erst in der  zweiten Hälfte besser ins Bild. In den ersten ging der Bayern-Plan, ihn als zentralen Mann im Mittelfeld durch Lewandowskis und Müllers Pressing aus dem Spiel zu nehmen, fast perfekt auf. Grillitsch ist nach dem Ausfall von Kapitän Julian Baumgartlinger wohl Fodas erste Alternative im zentralen Mittelfeld. Nach Schlusspfiff sah man Alaba und ihn im Österreicher-Smalltalk auf dem Rasen. Der Verlierer lachte mit dem Sieger. Das erste Spiel von Ex-Rapidler Joelinton gegen Bayern? Sehr bemüht, aber nur einmal für Bayerns Abwehr gefährlich. Als der Brasilianer nach 34 Minuten aus einem Konter aus acht Metern die Chance auf das 1:1 vergab. Die Art erinnerte an manche Szenen dieser Art in den letzten zwei Saisonen bei Rapid. Nagelsmann hatte dazu eine klare Meinung: „So eine Chance muss man  nützen.“

Meist gelesen

Nach oben