Fußball

Baumgartlingers vierter Anlauf: „Diese Gruppe nehme ich gerne!“ Doppelpack von Grillitsch

Teamchef Franco Foda verfolgte die WM-Auslosung daheim in Graz. Mit der  Einschätzung, dass alles möglich ist, lag er auf einer Linie mit seinem Kapitän, der daheim in Düsseldorf die Gegner in seiner bereits vierten WM-Qualifikation erfuhr. Julian Baumgartlinger (Bild oben) befindet sich derzeit auch in einem persönlichen Hoch, wie die Statistik der deutschen Bundesliga zeigt. Er hat besten Zweikampfwerte und die beste Laufleistung. Im Bewusstsein der Stärke versicherte Mittelfeldmotor Baumgartlinger, dass er diese Gruppe gerne nimmt: „Nicht, weil sie so leicht ist. Sondern, weil wir unser Gegner aus den letzten Jahren kennen, mit ihnen auf Augenhöhe sind!“ Nicht nur für Baumgartlinger beginnt in vier Monaten sein vierter Anlauf, um bei einer Weltmeisterschaft zu spielen. Auch für Aleksandar Dragovic, Marko Arnautovic und David Alaba. Er hatte 2009 im letzten Spiel der Qualifikation gegen Frankreich in Paris sein Debüt gefeiert. Bei allen vier begann die Teamkarriere unter Didi Constantini.

Die günstige WM-Auslosung beflügelte drei Teamspieler zu einem Erfolgserlebnis: Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch und Stefan Posch erfuhr davon in der Kabine, gewannen danach mit Hoffenheim erstmals nach sieben sieglosen Spielen. Grillitsch sorgte beim 3:1 (1:1) gegen Augsburg sogar für einen Doppelpack. Seine ersten Tore in der Bundesliga als Jung-Vater und in dieser Saison: Per Kopf zum 1:0 und nach 27 Sekunden der zweiten Hälfte mit links zum 2:1. Mit rechts hatte er zuvor den Ball über Augsburgs holländischen Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw gehoben. Augsburgs Ausgleich fiel nach einer Flanke von Michael Gregoritsch.

Nicht für so große Zufriedenheit sorgte die Auslosung bei einem Österreicher in Israel: „Schon wieder Schottland und Österreich, das ist für Israel eine schwerere Gruppe als für Österreich. Für mich persönlich noch schwerer, weil es gegen die Heimat geht!“ Seit Ruttensteiner Sportdirektor ist, spielt Israel quasi ständig gegen Schottland: In der Nations League 2018/19 noch unter Teamchef Andi Herzog (2:1 in Haifa, 2:3 in Glasgow) heuer sowohl im Play-off um das EM-Ticket (0:0 im Hampden, Park, dann 4:5 im Elferschießen) als auch erneut in der Nations League (1:1 in Glasgow, 1:0 in Nethanya), jetzt erstmals um die WM: „Österreich hat die bessere Mannschaft als Schottland. Israel wird für alle Gegner unangenehm werden, weil sich jüngere Spieler gut entwickeln!“ Er dachte vor allem an Manor Solomon, Legionär bei Ukraine-Mister Schachtjor Donezk, der bereits in der Premier League gefragt ist. Torjäger Eran Zahavi hat auch bei PSV Eindhoven nichts von seiner Gefährlichkeit verloren, Munas Dabbur in Hoffenheim nichts von seiner Klasse. Nur bei Shon Weissman läuft es viel schlechter als bei Wolfsberg: Noch kein Tor in Spaniens La Liga für Valladolid.

In welcher Funktion Ruttensteiner in der WM-Qualifikation bei Israel dabei ist, wird erst kommende Woche bei einem Gespräch mit Verbandschef Oren Hasson entschieden. Derzeit leitet er einen Trainerkurs für die UEFA-Lizenz. Ob er lieber Teamchef bleiben würde oder wie in Herzogs Teamchefzeit Sportdirektor? „Das ist eine ganz schwere Entscheidung!“

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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