Stotterstart für David Alaba und Serienmeister Bayern München in die Bundesliga. Erstmals seit acht Jahren, seit 2011, kein Sieg im Startspiel, sondern nur ein 2:2 (1:2) gegen Hertha BSC Berlin. Nicht das, was sich Trainer Niko Kovac (Bild unten) erwartete. Das sah noch nicht meisterlich, nach dem achten Titel in Serie aus. Bayern versäumte es, die Überlegenheit in Tore umzusetzen. Keine Qualität beim letzten Pass, keine Effizienz. Und verhängnisvolle 137 Sekunden zwischen der 37. und 39. Minute. Da wurde aus der Führung von Robert Lewandowski ein 1:2. Weil sich Dode Lukebakio erneut als Bayern-Schreck bestätigte. Der Belgier, letzte Saison beim 3:3 von Fortuna Düsseldorf in der Allianz-Arena dreifacher Torschütze, traf via dem Rücken von Kapitän Vedad Ibisevic zum Ausgleich, ein Fehler von Weltmeister Benjamin Pavard führte zu Herthas Pausenführung durch Marko Grujic. Der ermöglichte nach einer Stunde das 2:2. Zupfer gegen Lewandowksi im Strafraum, der Videoreferee schritt ein – Elfer, den der Pole zum 2:2 verwandelte. Mehr ging trotz Dauerüberlegenheit, viel mehr Ballbesitz, nicht mehr. Der enttäuschte Kovac: „Wir waren die bessere Mannschaft, Hertha hatte zweimal Glück. So ist Fußball.“
Abseits des Rasens gab es mehr Aufregung um Bayern. Die Meldung aus Spanien, wonach der Brasilianer Philippe Coutinho als Leihgabe des FC Barcelona nach München kommt, bestätigte nach dem Unentschieden Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic vor den ZDF-Kameras. Vor eineinhalb Jahren holte Barcelona Coutinho um 145 Millionen Euro vom FC Liverpool, er kann offensiv sowohl an den Flügeln als auch als Nummer 10 eingesetzt werden. Auf der Poition gab es bei Barcelona für Bayerns Neuen mit Lionel Messi einen nicht gerade schwachen Konkurrenten. Bayern holt den 27jährigen wie schon vor ihm den Kroaten Ivan Perisic vorerst für ein Jahr auf Leihbasis, hat aber eine Kaufoption auf Coutinho. Ob in zwei-oder dreistelliger Millionenhöhe, verriet Salihamidizic nicht. Sie soll bei gigantischen 120 Millionen liegen. Die Leihgebühr für eine Saison beträgt rund 20 Millionen. Countinho verdiente bei Barcelona 13 Millionen netto pro Saison.
Auch an Leroy Sane bleiben die Bayern dran, obwohl der Flügelflitzer von Englands Meister Manchester City mit einem Kreuzbandriss bis Winter außer Gefecht ist. Ein Indiz dafür: Sane wird am Wochenende nicht wie von Citys Trainerstar Pep Guardiola angekündigt, von seinem Vertrauensarzt Ramon Cugat in Barcelona operiert, sondern in Hochrum bei Innsbruck von Kniespezialist Christian Fink. Ihm vertrauen nicht nur Österreichs Skistars, wie zuletzt Anna Veith oder aktuell Stephanie Brunner, die er einen Tag nach Sane am Sonntag operieren wird, sondern auch Bayerns Arzt Hans Müller-Wohlfahrt. Sonst hätte er nicht den 80 Millionen-Einkauf Lucas Hernandez und Corentin Tolisso Fink zu Knieoperationen geschickt. Bayern kaufte Hernandez trotz Innenbandriss im Knie um so teures Geld, weil er sich von Fink operieren ließ. Letzten Dienstag war Sane mit einem Privatjet von Manchester nach Innsbruck gekommen, um sich bei Fink untersuchen zu lassen, Die Operation deutet daraufhin, dass Bayern Sane möglicherweise im Jänner holen wird.