Fußball

Bei Austrias 4:0 war nur das Ergebnis top: Letsch wurde laut

Die Klubs mit Austria-Legenden als Trainer sind in der neuen Generali-Arena bisher verlässlich Punktelieferanten: Das trifft auf Karl Daxbacher mit Wacker Innsbruck ebenso zu wie auf Ernst Baumeister mit Admira. Wobei Daxbachers Schützling in der ersten Runde beim 1:2 wesentlich mehr Widerstand leisteten als die Admiraner Sonntag beim 0:4 (0:2). Baumeister schien schon vor Anpfiff das Unheil zu ahnen, als er vor Anpfiff auf die gute Auswärtsbilanz  gegen seinen Ex-Klub in der letzten Saison angesprochen wurde: „Aber das war im Happel-Stadion!“

Es lag nicht an der neuen Spielstätte, viel eher am neuen Personal, dass es diesmal schief ging.  Speziell an dem der Admira in der Defensive. Auch im Abwehrzentrum. Nicht böse sein, aber der Deutsche Bjarne Thölke und der aus der Regionalliga von Ebreichsdorf geholte  Sebastian Bauer halten keinen Vergleich mit ihren Vorgängern wie Markus Wostry, Markus Lackner oder Thomas Ebner aus, der  Sonntag im Austria-Dress nach zwei Auwärrtsniederlagen ohne erzieltes Tor wieder jubeln konnte. Erstmals in dieser Saison geriet die Austria nicht in Rückstand, sondern ging in Führung. Durch einen Doppelpack von Bright Edomwonyi innerhalb von sieben Minuten. Durch die erste Bundesligatore des Nigerianers in Violett stand es nach einer halben Stunde 2:0. Nach zwei Spielen ohne erzieltes Tor wechselte Trainer Thomas Letsch das System, setzte auf drei Spitzen. Auf den Ex-Admiraner Christoph Monschein, Edomwonyi und den Israeli Alon Turgeman. Monschein, der erstmals gegen den ehemaligen Klub von Beginn an ran durfte, wirkte speziell motiviert, war an der  Aktion zur Führung beteiligt. Aber Admira hätte bis zur Pause ausgleichen können: Einmal die Latte getroffen, einmal die Stange, danach schoss Ex-Rapidler Dominik Starkl über die Latte. „Hat etwas mit Qualität zu tun, wenn wir drei Sitzer vergeben und die Austria zwei halbe Chancen zu zwei Toren nützt“ resümierte Baumeister.

Austria überholt mit dem Kantersieg in der Tabelle den Wiener Erzrivalen. Wie zufrieden die Fans damit waren, zeigte der Jubel, als die LASK-Führung gegen Rapid auf der Vidiwall aufschien. Fast so laut wie bei Austrias vier Treffern. Letsch sah aber noch zu viele Schwächen: „Top war nur das Ergebnis, sonst nichts. Wir standen nicht kompakt, ließen zu viel zu. Die vorderen haben nicht nach hinten gearbeitet, die Besprechung in der Pause war nicht die ruhigste.“ Er weiß, dass St. Pöltens Abwehr, die in den letzten drei Spielen kein Tor zuließ, Samstag nicht so leicht zu knacken sein wird, wie die der Admira. Gegen St. Pölten und Mattersburg sind aber bis zur Länderspielpause sechs Punkte eingeplant.

Mit Mattersburg könnte am 1. September wieder ein ehemaliger Austria-Spieler als Trainer in die Generali-Arena kommen. Zwar keine Legende wie Daxbacher oder Baumeister, aber auch Gerald Baumgartner spielte früher für Austria. Und wie man hört, hält Mattersburg-Präsident Martin Pucher an ihm auch nach dem 0:6-Heimdebakel gegen Wolfsberg vorerst noch fest. Rapid mit dem Ex-Austrianer Goran Djuricin als Trainer gastiert erst in der letzten Runde vor Weihnachten in Favoriten. In den vier Monaten bis dahin kann aber in Hütteldorf durchaus noch etwas passieren.

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