Fußball

Bei Tuchels Debüt zeigte Bayern Borussia Dortmund den Meister

Die Tabelle der deutschen Bundesliga hat wieder ihr gewohntes Bild. Mit Bayern München an der Spitze. Denn beim Debüt von Thomas Tuchel auf der Bayern-Bank zeigte Bayern Borussia Dortmund den Meister, holte vom Rivalen durch den 4:2 (3:0)-Sieg die Tabellenführung mit dem 25. Bundesliga-Doppelpack von Kapitän Thomas Müller zurück, hat wieder zwei Punkte Vorsprung.  Die Begleitmusik lieferten Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn und Ex-Kapitän Lothar Matthäus, die sich vor den Sky-Kameras heftig über die Art der Entlassung von Julian Nagelsmann zofften. Das wird sicher noch eine Fortsetzung haben. Es wird keine Ruhe einkehren, es bleibt beim bayerischen Hollywood.

Bayern begann im 4-2-3-1 ohne Joao Cancelo, Jamal Musiala, Serge Gnabry und Sadio Mane, die nur das „Bankpersonal“. Es gab am Weg zum Sieg, der einer Machtdemonstration gleichkam, allerdings einen Helfer im Dortmunder Tor: Den 25 jährigen Schweizer Gregor Kobel, bisher einer der besten Keeper der Saison. Am 3. März hatte er sich eine Oberschenkelverletzung erlitten, seit damals pausiert. Lag es an der fehlenden Spielpraxis, dass Kobel so schwere Fehler beging? Speziell der vor Bayerns Führung war unbegreiflich. Einen weiten Pass von Bayerns Innenverteidiger Dayot Upamecano, den niemand erreicht hätte, wollte er außerhalb des Strafraums mit dem r echten Fuß klären, rasierte den Ball aber nur. Der danach langsam ins Tor rollte (Bild oben). Die Liga wertete den Treffer offiziell als Eigentor von Kobel. Dortmund verfiel in Schockstarre. Fünf Minuten später das zweite Bayern-Tor, wiederum fünf Minuten später das 3:0, erneut unter Mithilfe von Kobel, der einen Schuss von Leroy Sane vor die Beine von Müller abwehrte.  So stand es in dem einseitigen Topspiel nach 23 Minuten.

Auch in der zweiten Hälfte kein Dortmunder Aufbäumen, bald das 4:0 durch Kingsley Coman, der vor drei Jahren per Kopf in Lissabon dafür gesorgt hatte, dass Tuchel mit Paris St. Germain das Champions League-Finale gegen Bayern 0:1 verlor. Dortmund war mit dem Ergebnis noch gut bedient, die Tore fielen n den letzten 18 Minuten. Tuchel fand nach der siegreichen Rückkehr in die Bundesliga nach sechs Jahren etwas auszusetzen: „Für mich war das Spiel ein bisschen zu offen und zu wild, in der zweiten Hälfte zu schlampig, mit zu vielen einfachen Ballverlusten. Es war jedem bewusst, was auf dem Spiel stand. Aber mit dem Sieg ist es ein sehr guter Start!“ Bayerns Münchens Gegner im Viertelfinale der Champions League, Manchester City, gewann in England auch ohne den verletzten Erling Haaland den Schlager gegen Liverpool nach 0:1 noch 4:1 (1:1). Mit dem gleichen Resultat fertigte Tabellenführer Arsenal Leeds ab. Bei den Verlieren fehlte der verletzte Max Wöber.

Von den Österreichern in Deutschland hatte nur Christopher Trimmel einen guten Samstag: Union Berlin sicherte mit dem 3:0 (0:0) gegen VfB Stuttgart Rang drei, da Freiburg ohne seine Österreicher daheim gegen Hertha BSC Berlin über ein 1:1 (0:0) nicht hinauskam und RB Leipzig erstmals daheim gegen Mainz verlor. Beim 0:3 (0:1) hörte Konrad Laimer von den Rängen Pfiffe und „wir wollen euch kämpfen sehen“- Sprechchöre. Bei Mainz gehörte Karim Onisiwo wegen Knieproblemen nicht zum Aufgebot. Leo Greimls „Comeback“ endete mit Schalkes erster Niederlage in diesem Jahr. Beim 0:3 (0:0) gegen Leverkusen sah der Innenverteidiger beim zweiten Tor nicht gut aus. Patrick Wimmer wurde bei Wolfsburg 2:2 (0:1) gegen Augsburg nach 76 Minuten ausgetauscht, als es noch 0:2 stand.

In der zweiten Liga gab es endlich wieder ein Lebenszeichen von Louis Schaub bei Hannover 96: Der Ex-Rapidler war als Joker, der bei 0:1 eingewechselt wurde, an allen drei Toren zum 3:1 (1:1) gegen Sandhausen beteiligt, erzielte das dritte selbst. Damit hatte er seinen Anteil am Ende der langen Negativserie von Hannover mit zehn sieglosen Spielen in Serie.

 

Foto: FC Bayern München .

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