Fußball

Wie Pinks Sensationstransfer zum Ex-Klub von Arnautovic nach Schanghai zu Stande kam

Das 0:3 (0:1) von Austria Klagenfurt zum Auftakt der Meisterrunde gegen Red Bull Salzburg bedeutete keine große Überraschung. Die gab es vor Anpfiff. Als der sofortige Wechsel von Klagenfurts Kapitän und Torjäger Markus Pink nach China zu Schanghai Port, dem Vierten der letzten Saison, bekannt wurde. Zu jenem Klub, bei dem Marko Arnautovic von 2019 und 2021 gespielt hatte. Der 32 jährige Pink kann sich über den besten Vertrag seiner Karriere freuen, den er sich auch verdient hat. Dafür lässt man auch die Chance, Schützenkönig in Österreich zu werden, liegen. Austria Klagenfurt bekommt noch eine sechsstellige Ablöse. Auch kein schlechtes Geschäft. Denn Pinks Vertrag wäre nur noch drei Monate gelaufen. Er hatte bereits signalisiert, Klagenfurts Angebot zur Vertragsverlängerung nicht anzunehmen. In China hat die Super League noch nicht begonnen, Pink unterschrieb bis Jahresende. Hat eine Option auf ein weiteres Jahr.

Pink wollte bereits im Jänner ins Ausland wechseln. Reggina, ein Klub aus Italiens Serie B, wollte ihn engagieren, doch da sagte Klagenfurt nein. Auf Pink und seine Tore konnte im Kampf um die Meisterrunde nicht verzichtet werden. Er erzielt dann auch vier in den letzten vier Runden des Grunddurchgangs. Aber Sportchef Matthias Imhof ließ durchblicken, man könne nochmals reden, wenn der Sprung unter die ersten sechs gelinge. Nur waren Mitte Februar schon die Transferfenster in Europa zu. Der Wechsel nach China gelang durch einige „Zufälle“. Die Bekanntschaft von Pinks Berater Lino Heiduck und Reiner Tichy zum Co-Trainer von Schanghai, dem im Iran geborenen Jan Mohebbi. Der 31 jährige lebte einige Jahre in Wien, war unter anderem Jugendtrainer bei der Vienna und dem FAC. Seit zwei Jahre gehört Mohebbi als Videoanalyst zu den Assistenten des spanischen Trainer Javier Peireira, mit dem er bereits in China bei Henan und sieben Spiele in Spanien bei Levante arbeitete. Der 56 jährige Pereira ist der Nachfolger des Kroaten Ivan Leko das Trainer bei Schanghai. Heiduck und Tichy boten über Mohebbi Pink dem chinesischen Klub an. Der ließ den Stürmer noch im Februar beobachten und sagte letzte Woche ja zu Pink. Darauf folgte ein Wettlauf mit der Zeit.

Pink trainierte seit Donnerstag nicht mehr bei den Klagenfurter Violetten. War Freitag in Graz zum von Schanghai geforderten sportmedizinischen Check bei einem vom Weltverband FIFA „anerkannten“ Arzt. Bei Michael Fiedler, seit vielen Jahren für Sturm Graz und seit 2019 auch bei Österreichs Nationalteam tätig. Pink kennt er aus dessen Zeit bei Sturm. Fiedler nahm sich Freitag für den Check Zeit, Shanghai war mit dem „Ergebnis“ zufrieden. Die vom Klub unterschriebenen Verträge trafen erst Sonntagnachmittag bei Pinks Beratern ein. Kurz nach Anpfiff des Spiels in Klagenfurt, bei dem der im Winter von Rapid geholte Nicolas Binder auf Pinks Position eingesetzt wurde. Ob mit Pink das Match anders gelaufen wäre? Kaum anzunehmen. Denn Favorit Salzburg dominierte nach dem Führungstor durch den Israeli Oscar Gloukh nach 16 Minuten Spiel und Gegner. Die Tore nach der Pause durch einen von Benjamin Sesko verwandelten Elfmeter und Joker Junior Adamu waren nur noch die Draufgabe.

Foto: Gepa/Admiral.

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