Fußball

Beim Zeugnis für 26 England-Stars ist Prödl Zweiter

Letzter Applaus für Marc Janko Freitag Abend im St. Jakobs-Park von Basel: In der 90. Minute wechselte ihn Trainer Urs Fischer beim 4:1 des Schweizers Meisters gegen St. Gallen ein, mit seinem ersten Ballkontakt sorgte der 33jährige zwei Minuten später für den Endstand. 30.567 Zuschauer bejubelten einen spektakulären Fersler, mit dem Janko den in Österreich geborenen St. Gallen-Keeper Dejan Stojanovic bezwang. Es war das 13. Saisontor des Teamstürmers, in der Schützenliste, die sein Klubkollege Seydou Doumbia mit 20 Treffern als Erster beendete, kam Janko als zweitbester Basel-Spieler auf Rang acht.

Nochmals Applaus für eine starke Saison erhielt Sebastian Prödl. Bereits vor zwei Wochen Wahl zu Watfords Spieler der Saison, jetzt bekam er beim Zeugnis für die  27 Spieler, die aus der deutschen Bundesliga in die Premier League kamen, die zweitbeste Note. Die verteilte für „Sport Bild“mit Didi Hamann einer, der sich in England auskennt: Der 43jährige ehemalige Bayern-Mittelfeldstar  Didi Hamann, der am 7. Oktober 2000 das letzte Tor im alten Wembley-Stadion zum 1:0 Deutschlands gegen England erzielt hatte, bevor es abgerissen wurde. 2002 war Hamann mit Deutschland  Vizeweltmeister, 2001 und 2005 gewann er mit dem FC Liverpool den UEFA-Cup und die Champions League.

Die Höchstnote eins im Zeugnis gab Hamann nur dem südkoreanischen Tottenham-Stürmer Heung-Min Son. Eins minus bekamen zwei: Manchester Uniteds Mittelfeldstar Henrik Mkhitaryan und Watfords Bollwerk Prödl. Hamanns Begründung: „Ihm liegt die englische Spielweise total. Er haut sich rein, fliegt durch den Strafraum und geht voran.“ Die Qualitäten werden  in acht Tagen auch in Österreichs Teamdress bei der  WM-Qualifikation gegen Irland in Dublin gefragt sein.  Bei seinem 63. Länderspiel  gilt Prödl als feste Größe. Egal, ob Marcel Koller drei Innenverteidiger spielen läßt oder nur zwei. Prödl bekam von Hamann eine bessere Note als Stars, die zweistellige Millionensummen kosteten.  Wie Weltmeister Mesut Özil von Arsenal (3), Manchester Citys 50 Millionen-Flügelflitzer Leroy Sane  und  Assistkönig Kevin de Bruyne (jeweils 2) oder Liverpools Brasilianer Firmino (2 +).

Bei Watford wird Prödl nächste Saison viele neue Gesichter sehen. Der Steirer geht davon aus, dass Boss Gino Pozzo auch bei den Spielern keinen Stein am anderen läßt. Spricht für den 29jährigen Prödl, dass er eine feste Größe bleibt, die ausser Diskussion steht.  In seiner dritten Saison bei den „Hornets“ bekommt er den dritten Trainer: Auf den Spanier Quique Flores und den Italiener Walter Mazzarri folgt nicht wie erwartet der deutsche Ex-Leverkusen-Trainer Roger Schmidt, sondern der Portugiese Marco Silva, der den früheren  Salzburger Meistermacher ausstach. Der 49jährige kam von Absteiger Hull City, war zuvor in Griechenland Meister mit Olympiakos Piräus.

Der zweitbeste Österreicher in der Premier League heißt für Hamann Christian Fuchs. Das Lob für Österreichs Ex-Teamkapitön, der Note zwei bekam: „Er ist nicht der Talentierteste, liefert aber immer seine Leistung, ist Mister Zuverlässig. Trotz der schwachen Hinrunde von Leicester“. Nur ein Dreier steht in Hamanns Zeugnis für Marko Arnautovic: „Er hat wieder seine Klasse bewiesen. Aber seine Körpersprache stimmt nicht immer.“ Keine Note bekam Kevin Wimmer: „Er gilt bei Tottenham als Mann der Zukunft, hat aber starke Leute vor sich und daher kaum gespielt. Deshalb ohne Note.“ Die Situation mit den Belgiern Jan Vertonghen und Toby Alderweireld, die bei Trainer Mauricio Pochettino gesetzt sind, wird sich nicht ändern. Daher hat Wimmer Abwanderungsgedanken, hofft verliehen zu werden. Beim 1.FC Köln, der ihn ja 2015 an Tottenham um sechs Millionen verkaufte, soll er laut deutschen Medien eine Überlegung sein. Zu einem Treffen mit seinem Ex-Trainer Peter Stöger, als der am letzten Wochenende mit Kölns Geschäftsführern und seinem Trainerteam in London beim englischen Cupfinale war, kam es aber nicht. Wimmer hielt sich  bereits in Österreich. auf.

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