Fußball

Bilanzkönig Salzburg! Wolfsberg zahlte am meisten für Spielervermittler

Die Wirtschaftszahlen von elf der zwölf Klubs aus der Bundesliga und von 15 der 16 Zweitligisten sind seit Montagnachmittag kein Geheimnis mehr. Zwei Vereine zogen es vor, keine Bilanzen zur Verfügung stellen. Was bei Austria Klagenfurt und Schwarz Weiß Bregenz der Grund dafür war, wird nicht schwer zu erraten sein. Red Bull Salzburg verlor zwar letzte Saison den Meistertitel an Sturm Graz, blieb aber in Sachen Umsatz weiterhin die klare Nummer eins. Der war mit 182, 59 Millionen Euro zwar um vier Prozent geringer als eine Saison davor. aber höher als der von Sturm (54, 38), LASK (48,41) und Rapid (44,38) zusammen. Salzburg mache 24,69 Millionen Gewinn, Sturm in seiner Rekordsaison nur 30.000. Obwohl die Einnahmen aus Ticketverkauf und Merchandising stiegen, die Mitgliederzahl verdoppelt wurden. Die laufende Saison verspricht durch die Qualifikation für die Champions League neue Rekordzahlen für die Grazer.

Einen Gewinn in Millonenhöhe verzeichnete außer Salzburg nur Wolfsberg (11 243) und der L ASK (3381). Der von Wolfsberg ist durch den Rekordtransfer von Mo Bamba zu erklären, der im Sommer 2023 um 200.000 Euro erworben wurde und sechs Monate später um fünf Millionen nach Frankreich an Lorient verkauft wurde. Einen Verlust verzeichneten WSG Tirol (651.000), Hartberg (586.000) und Aufsteiger GAK (436.000). Bei Tirol und Hartberg ist dies auch der Stadionsituatin geschuldet, für die Tiroler bedeutet jedes Heimspiel einen fünfstelligen Verlust allein schon durch die Miete am Innsbrucker Tivoli. Könnte man in Wattens spielen, sähe es sicher besser aus. Aber die Übersiedlung ist nicht absehbar.

Doppelt jubeln kann derzeit die Wiener Austria. Unerwarteter sportlicher Höhenflug auf Platz zwei, deutlich bessere Finanzahlen als in der Saison davor. Die Neuausrichtung der Finanzierungsstruktur ist in Wahrheit der Wegfall des Kredits für die Generali-Arena. Finanzvorstand Harald Zagiczek gelang es, ihn mit der Bank Austria „wegzuverhandeln“. Daher ist er ein größere „Erfolgsvorstand“ als Stephan Helm ein Erfolgstrainer. Das negative Eigenkapital wurde um 11,24 Millionen auf 9,42 verringert, Das sehen Präsident Kurt Gollowitzer und Zagicek als wichtige Meilensteine im Zuge der Sanierung, an weiteren wird gearbeitet. Der seit einem Jahr angekündigte Stadionverkauf gelang aber noch nicht. Mit 59,44 Millionen Fremdkapital ist die Austria der dritthöchste Schuldner der Liga nach dem LASK (94,64 Millionen) und Salzburg (72,98). Das von Rapid beträgt 42,24 Millionen, von Sturm 20,45. Rapids Gewinn betrug ohne Einnahmen aus der Gruppenphase eines Europacupbewerbs letzte Saison nur 194.000 Euro. Trotz der mit Abstand besten Zuschauerzahlen der Liga. Grün-Weiß hat ein positives Eigenkapital von 21,60 Millionen, außer der Wiener Austria verzeichnet in der Bundesliga nur noch Blau Weiß Linz mit 433.000 Euro ein negatives. Den größten Gewinn der Zweitligisten verzeichnete Aufsteiger Voitsberg (416.000), den größten Verlust Kapfenberg (615.000).

Interessant, wer das meiste Geld für Agenten und Spielervermittler ausgab. Das ließ sich Wolfsberg 900.000 Euro bei zehn Neuerwerbungen kosten. Auf Platz zwei folgt Sturm (790.000)  vor Rapid (625.000). Die Austria begnügte sich mit 195.000. Sportvorstand Jürgen Werner hat noch ein Netzwerk aus seiner früheren Tätigkeit, auch zwei Investoren (Björn Benzemer, Andreas Sadlo) gehören zur Beraterszene. Das spart etwas Geld.

Foto: Gepa/Admiral.

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