Der TV-Sender positionierte sich als Pop up Channel von Englands Premier League. Wollte von Samstag bis 6. Jänner 40 Partien in voller Länge übertragen, davon 38 live (darunter das Topspiel Cheslea- Liverpool am 2. Jänner), am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem berühmten „Boxing Day! zehn Stunden live in den Stadien sein. Aber noch bevor der Pop up Channel wirklich begann, reduzierte die Corona-Variante Omikron, die auf der Insel wütet, das Programm. Unter der Woche mussten drei Spiele gestrichen werden, am Wochenende fallen fünf der zehn Partien aus. Zwischen Ralph Hasenhüttls Southampton und Brentford, zwischen Watford, dem Klub von Österreichs Tormann Daniel Bachmann und Crystal Palace, aus, zwischen West Ham und Schlusslicht Norwich, zwischen Everton und Leicester sowie auch Manchester United – Brighton. Ganz einfach, weil Manchester United, Brentford, Watford, Norwich und Leicester nicht mehr genug Spieler zur Verfügung haben. Bei Southampton ist fast der komplette Kader durchgeimpft: „Da war viel Überzeugungsarbeit notwendig“, gab Hasenhüttl zu, „aber man fühlt sich sicherer.“
Volle Tribünen gab es aber unter der Woche fast überall. 59.777 Zuschauer bei Arsenals 2:0 gegen West Ham im Londoner Emirates Stadium, 52 401 beim 7:0 von Manchester City über Leeds sowie 52 952 an der Anfield Road beim 3:1 von Liverpool gegen Newcastle. Nur in London gab´s die Ausnahme. Lediglich 13.933 an der Stamford Bridge beim 1:1 von Chelsea gegen Everton. Chelsea musste die Torjäger Romelu Lukaku und Timo Werner sowie Kai Havertz wegen positiver Corona-Tests vorgeben. Da ließ Trainer Thomas Tuchel aber nicht als Ausrede gelten. Weil bei Everton noch mehr Stammspieler fehlten. Bei Liverpool gab´s mit Kapitän Virgil van Dijk und Fabinho auch zwei Corona-Ausfälle. In der gesamten Liga sind es schon an die 70 Positiv-Fälle. Die Zuschauer dürfen nach der 3 G-Regel weiter in die Stadien.
Anders ist das in Deutschland. Seit den 50.000 Zuschauern beim Derby zwischen dem 1.FC Köln und Gladbach vor drei Wochen knallharte Einschränkungen wegen des Aufschreis der Politik: Freitag keine Zuschauer bei Bayern-Wolfsburg, Samstag bei Leipzig – Bielefeld und Fürth-Augsburg. Je 750 sind bei Freiburg -Leverkusen und Hoffenheim-Gladbach erlaubt, 5000 bei Hertha-Dortmund, je 15.0000 bei Frankfurt- Mainz und Köln-Stuttgart. Und das, obwohl sich bisher keine einzige Ansteckung auf ein Spiel zurückführen ließ. Billige Symbolpolitik auf Kosten des Fußballs. Das gab´s ja auch in Österreich, könnte es auch im neuen Jahr geben.
Zurück nach England. Dort forderte Brentford dänischer Trainer Thomas Frank, die Premier League bis 8. Jänner zu unterbrechen. Dem konnte Liverpool-Kollege Jürgen Klopp nichts abgewinnen: „Weil auch im Jänner das Virus nicht fort sein wird. Wozu also pausieren?“ Es gibt sogar Überlegungen, den beleibten Boxing Day ohne Fans stattfinden zu lassen. Das würde Millionen-Verluste bedeuten. „The Sun“ schrieb bereits vom „Jinge Hell“. Von der Weihnachts-Hölle.