Fußball

Brust in der Schulter: Veli Kavlaks neue Chance

Die komplizierte Operation dauerte letzten Mittwoch in Salzburg über drei Stunden. Aber ihr verdankt Veli Kavlak, der im November 30 Jahre alt oder jung wird, eine neue Chance, seine Karriere so fortzusetzen wie er es  vor seinen nun insgesamt sieben Schulteroperationen in München, Wien, Istanbul und Hamburg während der letzten drei Jahre gewohnt war. Weil er jetzt  einen Teil seines Brustmuskels in der  Schulter hat: „Das war wirklich die einzige Möglichkeit, um ihm ein Comeback zu ermöglichen“ sagt die international anerkannte Kapazität für Schulter-und Ellbogenverletzungen, Universitätsprofessor Herbert Resch. Österreichs „Schulterpapst“ (Bild oben) glaubt daran, dass Kavlak  im Winter wieder voll und beschwerdefrei ins Training einsteigen kann.  Wo auch immer. Besiktas Istanbul hat im August den Vertrag einseitig aufgelöst.

Dieser Tage wird Kavlak (Bild unten) die Wehrle-Diakonissen-Privatklinik in Salzburg verlassen können, Jetzt muss er noch zwei Wochen lang eine Schiene tragen, danach beginnt die Reha. Nach einem Programm, das ihm der Schulterspezialist mitgibt. Zunächst in Wien bei Heinrich Bergmüller, dem ehemaligen Spezialtrainer von Skitopstar Hermann Maier, danach in Istanbul. Der Muskel, der das Schultergelenk in die richtige Lage bringen soll, war gerissen, verursachte die Probleme und Schmerzen. Seit einigen Jahren. Was Resch als erster erkannte: „Da die Verletzung schon einige Jahre zurückliegt,  konnte das nicht mehr vernäht werden“, erklärt Resch, der diese Operation erstmals bei einem Spitzensportler anwandte, sie bisher nur sozusagen bei „Alltagsmenschen“ durchführte. Dabei wurde ein Teil des Brustmuskels in die Schulter eingesetzt, der jetzt die Funktion übernehmen soll. Ein komplizierter, großer Eingriff. Nach dem Resch den Ehrgeiz von Kavlak, der dafür bekannt ist, fünf Schritte auf einmal machen zu wollen, etwas zügeln und bremsen muss. Das hat der Universitätsprofessor bei den Gesprächen mit dem Ex-Rapidler am Krankenbett schon erkannt, das weiß er auch von Skisportlern, die er schon operiert hat: „Aber ohne Ehrgeiz hätten sie alle ihr Niveau nicht erreicht“. Das gilt auch für den 31fachen Teamspieler Kavlak, der seine Hoffnungen in drei Worte zusammenfasste: „Endlich schmerzfrei sein“. Und zwar schon im Alltag. Das war er in seiner Leidenszeit nie: „Ich kann schon Schmerzen verdrängen, aber auf Dauer wird das irgendwann zur Belastung, drückt da auf´s Gemüt.“

Jetzt also der Neubeginn mit dem Brustmuskel in der Schulter. Für 2019  ist voll durchstarten am Plan. Universtätsprofessor Resch gehört auch zur Vorstandsetage von Österreichs Meister. Nach der Kavlak-Operation am letzten Mittwoch sass er abends im Stadion neben Teamchef Franco Foda, stimmte dessen Worten nach der 1:2-Tragödie von Red Bull Salzburg gegen Roter Stern Belgrad sofort zu: „Fußball kann so brutal sein.“

Foto: Dr. Herbert Resch, Instagram .

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