Fußball

Burgstaller und die Kampfansage an Bayern

Knalleffekt in der deutschen Bundesliga: Schon nach vier Runden der erste Trainerwechsel. Einen Tag vor dem Nordderby gegen Werder Bremen entließ der VW-Werklubsklub Wolfsburg den erst im Februar engagierten Holländer Andries Jonker samt seinen Assistenten. Jonker hatte Wolfsburg  über die Relegation  vor dem Abstieg retten können, jetzt sahen die Bosse bei nur einem Sieg in vier Runden  keinen Aufwärtstrend, zogen rasch die Reißleine.  Als Nachfolger stand eine Schweizer Lösung im Raum. Nicht mit Österreichs Noch-Teamchef Marcel Koller, sondern entweder mit Martin Schmidt, der nach der letzten Saison bei Mainz gehen musste oder mit Rene Weiler, dessen Vertrag bei Belgiens Meister Anderlecht am Montag wegen nur zwei Siegen in sieben Runden angeblich einvernehmlich aufgelöst wurde. Die Wahl fiel auf den 50jährigen Walliser Schmidt, der einen Zweijahresvertrag bekam, drei Tage nach dem Start gegen Bremen nach München zu Meister Bayern muss.

Auf den Dienstag  Abend Schalke 04 mit 62.000 Fans im Rücken wartet. Dort ist nach dem besten Saisonstart seit 2011 mit drei Siegen in vier Runden wieder einmal der Optimismus groß. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sangen die Schalker Fans bereits in Bremen nach dem glücklichen 2:1 gegen Werder. „Jetzt können wir mit breiter Brust auftreten, das muss man gegen Bayern“, behauptete Schalkes Hoffnung auf Tore aus Kärnten, Guido Burgstaller. In Bremen setzte Jungtrainer Domenico Tedesco im Finish mit Burgstaller, dem Argentinier Franco di Santo, und dem Schweizer Jungstar Breel Embolo, der 336 Tage nach einer schweren Knöchelverletzung sein Comeback feierte, drei Stürmer ein, um das Signal zu geben, nicht einen Punkt zu halten, sondern drei zu holen. Das gelang. Auf der dreistündigen Heimfahrt im Bus nach Gelsenkirchen schwor Tedesco seine Mannschaft mit Bayern-Videos bereits auf die Kampfansage an den Meister ein. Burgstaller: „Wir werden überall, auf jedem Zentimeter des Rasens verteidigen.“

Bayerns Personaldiskussionen fanden mit dem 4:0 über  Mainz keine Ende. Arjen Robben lief nach seinem Tor demonstrativ zu Franck Ribery, der  nur Ersatz war, hielt nachher ein Plädoyer  für Thomas Müller: „Wenn er auf dem Platz ist, spiele ich immer besser als ohne ihn“. Lewandowski bejubelte sein Tor Brust an Brust mit Müller. Ob Trainer Carlo Ancelotti diese Demonstration für die Achsen Robben-Mpller-Ribery zur Kenntnis nimmt? Er hat auch andere Sorgen: Im Training verletzte sich Tormann Manuel Neuer erneut am linken Fuß. Wie es aussieht, drohen dem Kapitän eine Operation und eine mehrmonatige Pause.Zum Österreicher-Duell wird es in Gelenkirchen nicht kommen. David Alaba ist wegen seiner Sprunggelenksverletzung noch kein Thema.

Ein  Österreicher-Duell wird´s Dienstag auf jeden Fall in Augsburg geben. Dort ist Martin Hinteregger im Abwehrzentrum gesetzt, sass Michael Gregoritsch beim Sieg in Frankfurt aber erstmals auf der Bank, gehörte Kevin Danso wieder nicht zum Kader. Leipzigs Trainer Ralph Hassenhüttl wird den Samstag gegen Gladbach geschonten steirischen Landsmann Marcel Sabitzer sicher wieder einsetzen: „Bei der Dreifachbelastung, wie wir sie erstmals haben, muss man schlau rotieren, immer frische Kräfte bringen.“ Stefan Ilsanker bleibt auch wegen  Naby Keitas Sperre in der Mannschaft. Nach dem 2:2 gegen Gladbach läßt Hasenhüttl nur einen Sieg als Erfolg gelten.

 

Meist gelesen

Nach oben