Nach acht Monaten endlich das erste wirkliche Highlight von Marko Arnautovic im Dress von Inter Mailand. Die Bologna-Leihgabe, für die nach der Saison eine Kaufpflicht um acht Millionen Euro besteht, erzielte sein erstes Siegestor im blau-schwarzen Dress, machte als Joker, der zur zweiten Hälfte für den verletzten Franzosen Marcus Thuram kam, das 1:0 (0:0) im ausverkauften Meazza-Stadion gegen Atletico Madrid möglich. Das vergrößert die Chancen zum Aufstieg unter die letzten acht. Arnautovic brachte Schwung in die Offensive, vergab zwei Chancen zur Führung. Die dritte nutzte er nach 79 Minuten: Weltmeister Lautaro Martinez lief allein auf das Tor, scheiterte an Tormann Jan Oblak. Der Abpraller kam zu Arnautovic, der mit links den Ball über die Linie brachte. Riesenjubel auf den Tribünen, die Mitspieler herzten ihn. Erstmals bei Inter traf er in zwei Spielen hintereinander. Freitag in der Serie A zum 4:0 gegen Schusslicht Salernitana. Nach langer Zeit ein positives Signal von Arnautovic für Österreichs Team, das zwei Tage nach dem Schock um Sasa Kalajdzic sehr guttat. Die Saisonbilanz von Arnautovic: Zweimal Startelf, 15 mal eingewechselt in der Serie A, zwei Tore erzielt. Auch bei zweimal Startelf und zweimal eingewechselt in der Champions League. Beim 3:3 in Lissabon gegen Benfica, Dienstag gegen Atletico. Da wurde er prompt zum „man of the match“ gewählt, bekam einen Pokal: „Wenn ich reinkomme, muss ich den Unterschied machen“, meinte er danach, „ich bin mehr als zufrieden, mehr als glücklich. Nach den vergebenen Chancen hab´ ich schon zum Nachdenken begonnen!“
Mehr Ärger gab es für Marcel Sabitzer beim 1:1 (1:0) von Borussia Dortmund beim PSV Eindhoven. Zunächst ein Assist beim Führungstor von Donyell Malen gegen seinen ehemaligen Klub, dann der Schockmoment, als er sich das Knie verdrehte, man schon ein Kalajdzic-Schicksal befürchtete, ehe er nach Behandlung aber weiter machte, sogar bis um Schlusspfiff durchhielt. Der größte Ärger kam mit der Elfmeterentscheidung zu Eindhovens Ausgleich: Da spielte Mats Hummels zunächst gegen die amerikanische Bayern-Leihgabe Malik Tillman zuerst klar den Ball, traf danach auch leicht den Gegner. Der serbische Referee Srdjan Jovanovic entschied nach 56 Minuten auf Elfmeter. Unverständlich, dass ihn der slowenische VAR Nejc Kajtazovic nicht zum On Field-Review schickte: „Eindhoven hätte den Ausgleich verdient, aber nicht mit dieser Entscheidung“, sagte Sabitzer und lag damit richtig. Tillman gab im Sky-Interview zu, dass er sich quasi zur Sicherheit fallen ließ.
Inter gewann das erste Duell zwischen Serie A und La Liga, das zweite geht Mittwochabend zwischen den Meistermannschaften, die außer Tritt sind, in Szene. Napoli tauschte zwei Tage davor zum zweiten Mal in dieser Saison den Trainer. Nach dem erste Scudetto seit 33 Jahren passierten zu viele Fehler. Einer war die Installierung des Nachfolgers für den abgetretenen Meistermacher Luciano Spalletti. Präsident Aurelo de Laurentiis ließ nach einem Casting von 40 Trainern verlauten, mit dem Spanier Rudi Garcia die dritte Wahl engagiert zu haben. Mitte November war er Geschichte. Nachfolger Walter Mazzari fand ein uninspiriertes Team vor, in dem es auch interne Gefecht zwischen den Stars, Torjäger Victor Osimhen, und dem Georgier Khvicha Kavartskehlia, gab. Filmproduzent De Lauentiis schickte den Kader in die Strafklausur. Das Resultat: In der Hinrunde sechs Heimpleiten, acht Niederlagen in 24 Runden. Montag musste auch Mazzari nach nur zwölf Spielen gehen. Nachfolger ist der erfolgreiche slowakische Teamchef Francesco Calzona, der vorerst bis Saisonende beide Funktionen ausübt. Ob das funktionieren kann?
Foto: UEFA.