Mit dem Italiener Fabrizio Romano beschäftigte sich dieser Tage einer der führenden Transferexperten Europas mit der Wiener Austria. Stellte via Twitter die Behauptung auf, Violett habe erstmals in der Klubgeschichte einen Legionär erworben, der für die Dominikanische Republik spielt. Die Rede war vom in St.Gallen geborenen Oliver Schmidhauser. Einem 19 jährigen Mittelstürmer, der in der letzten Saison zwar viermal in der U 21 der Dominikanischen Republik spielte, aber in der U 19 von RB Leipzig bei sechs Einsätzen nur 200 Minuten. Woran auch Verletzungen schuld waren. Jedenfalls hat er bei Leipzig keine Zukunft. Bei der Wiener Austria schon?
Das wäre eine Überraschung. Es wäre von Romano zu viel verlangt, dass er wissen müsste, dass die Austria eine Kooperation mit Zweitliga-Aufsteiger Stripfing einging. Unter den elf von der Austria gemeldeten Spielern, die ab Dienstag bei Stripfing trainieren, schieb der Name Schmidhauser auch nicht auf. Dann wäre Schmidhauser einer der wenigen Fälle, bei denen von Romano in die Welt gesetzte Behauptungen jeder Grundlage entbehren.
Samstag beim 5:1 der Austria in Schrems, dem ersten Spiel in der Vorbereitung, kamen mit Hakim Guenouche, Tin Plavotic, Marvin Potzmann und dem Israeli Silva Kani vier Neuerwerbungen zum Einsatz, gab es aber noch andere bemerkenswerte Details. Etwa das Comeback von Innenverteidiger Lucas Galvao, der nach Adduktoren-Problemen erstmals in diesem Jahr spielte. Das Debüt von Luca Pazourek, einem 18 jährigen Rechtsverteidiger aus dem eigenen Nachwuchs in der ersten Mannschaft, der zwei Tore vorbereitete. Und der Hinweis, dass bei den Planungen für die neue Saison die Stürmer Ibrahima Drame und Romeo Vucic vielleicht eine Rolle spielen.
Der 21 jährige Drame durfte bereits zweimal im Nationalteam von Senegal spielen. Ihn holte Sportvorstand Jürgen Werner vor drei Jahren, als er noch beim LASK das Sagen hatte, nach Linz. Lotste ihn letzten Sommer für nur 75.000 Euro Ablöse zur Austria. Unter Manfred Schmid kam er zu drei Einsätzen in der Bundesliga, zu zwei in der Conference League. Bei Schmids Nachfolger Michael Wimmer stürmte er erstmals 45 Minuten in Schrems. Immerhin an der Seit von Haris Tabakovic. Der 20 jährige Vucic machte mit zwei Toren auf sich aufmerksam. 2021/22 stand er zweimal in der Startelf, wurde siebenmal eingewechselt, erzielte beim 2:1 gegen Admira/Wacker in der Südstadt sein bisher einziges Tor in der Bundesliga. Letzte Saison kam er nur auf einen Einsatz in der Startelf, auf acht als Joker. Seine Berater scheinen nicht ganz überzeugt davon zu sein, dass Vucic bei Austria die Chance bekommt, sich zu etablieren. Sie pflegen deshalb Kontakte zu Markus Schopp, dem Sportchef von Hartberg. Um einen Interessenten an der Hand zuhaben, falls die Austria bereit sein sollte, Vucic zu verleihen.
Foto: FK Austria.
