Fußball

Das Wiedersehen mit Knipser Beric

Trotz des Ausfalls von Marcel Sabitzer stehen Teamchef Franco Foda Freitag in Klagenfurt gegen Slowenien 16 Legionäre zur Verfügung. Allerdings neun weniger als seinem slowenischen Kollegen Tomaz Kavcic, der nach der gegen England, Slowakei und Schottland verpassten WM-Qualifikation der  Slowenen auf den zurückgetretenen Srecko Katanec, dem ehemaligen Legionär beim VfB Stuttgart und bei Sampdoria Genua folgte. Kavcic, jahrelang U 21-Teamchef, arbeitete auch bereits in China, allerdings in der zweiten Liga, Laut Weltrangliste  müsste Österreich Favorit sein: Rot-Weiß-Rot liegt auf Platz 28, Nachbar Slowenien auf Rang 62.

Bei den Resultaten aus der letzten WM-Qualifikation fallen die gegen England auf: 0:0 in Laibach, 0:1 in Wembley, wobei das einzige  Tor erst in der Nachspielzeit durch Harry Kane fiel. Fast wäre England dabei am Star der Slowenen zerbrochen, der auch Österreichs Kreativabteilung Freitag einiges aufzulösen geben wird: Jan Oblak, die 25jährige Nummer eins von Atletico Madrid, wird bereits zu den weltbesten Torhütern gezählt. Zuletzt machte auch Josip Ilicic, der 30jährige Mittelfeldspieler von Atalanta Bergamo, auf sich aufmerksam: Mit zwei Toren in der Europa League im Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund,

Unter den slowenischen Legionären gibt´s zwei, die mit ehemaligen Mitspielern aus ihrer Zeit in Österreich ein Wiedersehen feiern: Der Ex-Salzburger Kevin Kampl mit Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker und Andreas Ulmer, der ehemalige Rapid-Torjäger Robert Beric  mit Louis Schaub und dem inzwischen zu Werder Bremen gewechselten Florian Kainz, die einige der 27 Tore, die er für Rapid in der Saison 2014/15 erzielte, vorbereiteten. Das waren Zeiten, in denen bei Grün-Weiß noch der Trainer (Zoran Barisic) die Einkaufspolitik bestimmte,  Rapid noch einen Knipser hatte, ihn nach einer Saison um 7,5 Millionen Euro an die Grün-Weißen von Frankreich, St.Etienne, mit großem Gewinn verkaufte. Dort verließ Beric aber das sportliche Glück: Ein Kreuzbandriss, danach schwer in die Gänge gekommen, nie so dominant wie bei Rapid. In zwei Saisonen 12 Tore in 42 Pflichtspielen. Als er letzten Sommer merkte, bei Ex-Salzburg-Trainer Oscar Garcia nicht gefragt zu sein, wechselte er auf Leihbasis nach Brüssel zu Anderlecht. Auch dort lief es nicht nach seinen Vorstellungen, also zurück nach St. Etienne. Unter Garcia-Nachfolger Jean Louis Gasset traf er wieder: Fünfmal in neun Spielen.

An sein bisher letztes Match in Kärnten hat der 26jährige Beric nur gute Erinnerungen: Am 31. Mai gelang ihm bei Rapids 5:0 in Wolfsberg innerhalb von 22 Minuten der Hattrick. Den Ball bekam er nachher vom Salzburger Referee Christoph Jäger, ließ ihn von den Mitspielern unterschrieben und nahm ihn als Andenken mit. Es liegt an Österreichs Abwehr, ähnliche Beric-Auftritte Freitag zu verhindern. Foda kündigte an, in den zwei Tests Freitag und Dienstag möglichst viele der einberufenen Spieler auch einzusetzen. Freitag sicher den Kärntner Lokalmatador Guido Burgstaller, der erstmals seit seinem Teamdebüt vor sechs Jahren wieder im Wörtherseestadion spielen wird, und Michael Gregoritsch. In welcher Konstellation, das verriet Foda allerdings noch nicht. Da der Teamchef vor den Hammer-Tests nach der Saison zwischen 30. Mai und 10. Juni gegen Russland, Weltmeister Deutschland und Brasilien noch einiges ausprobieren wird, dürften Xaver Schlager und Peter Zulj in einer der zwei Partien ihr Teamdebüt feiern. Die Überraschung der Pressekonferenz am Dienstag: Keine Frage an Foda, auf welcher Position er David Alaba einsetzen wird.

 

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