Fußball

Der reichste Klub der Welt braucht die Europa League

Real Madrid gegen Juventus, das  Traumfinale der Königsklasse, ist seit Mittwoch Abend perfekt. Wird das der Europa League,  Manchester United gegen Ajax Amsterdam, Donnerstag Abend Realität? Mit Einnahmen von 689 Millionen pro Jahr ist Manchester  United  gefolgt vom Fc Barcelona (620,2), Real Madrid (620,1) und Bayern München (592) laut der renommierten Witschaftkanzlei „Deloitte“ der  reichste Klub der Welt. Anders als das „Verfolgertrio“ in Sachen Millionengewinn  steht aber Manchester United nicht fix in der nächsten Champions League. Durch die erste Niederlage in der Premier League nach 25 Partien am letzten Sonntag und das 2:0 von Arsenal am Mittwoch in Southampton  liegt United nur auf Rang sechs, mit  fünf Punkten Rückstand auf den Dritten, den FC Liverpool, der ein Spiel mehr hat, vier auf den Stadtrivalen City, drei auf Arsenal. Da scheint Trainerstar Jose Mourinho der Weg über den Sieg in der  Europa League der leichtere und realistischere in die Königsklasse zu sein. Das sah man schon an seinen Aufstellungen: Letzten Donnerstag in der Europa League die erste Garnitur, Sonntag beim 0:2 gegen Arsenal sechs Umstellungen. Paul Pogba pausierte überhaupt, Marcus Rashford kam als Joker.

Das 1:0 im Hinspiel bei Celta da Vigo spricht dafür, dass Manchester United am 23. Mai in Stockholm dabei ist, wenn es um den 15 Kilogramm schweren Pokal, 6,5 Millionen Euro Prämie und das Ticket für die Champions League geht. Die Europa League gewann Manchester  United ja noch nie, die Königsklasse zuletzt 2008  in Moskau im Elferschießen gegen Chelsea, danach gingen zwei Endspiele gegen den FC Barcelona verloren, das zweite 2011 in Wembley. Unvergesslich wird das Finale 1999 bleiben: In Barcelona gegen Bayern München bis zur 90. Minute 0:1 zurück, dann 2:1 gewonnen.

Bei all diesen Spielen auf der Bank: Trainerlegende Sir Alex Ferguson. Inzwischen 75 Jahre alt, seit 2013 in Pension. Eine Tribüne im 1910 erbauten, inzwischen voll überdachten Old Trafford-Stadion, das als eines der shönste der Welt gilt,  ist nach ihm benannt, der Alex Ferguson-Stand. Seit 2005  ist Manchester United in amerikanischem Besitz, die Gebrüder Malcolm und Alex Glazier kauften den Verein trotz wütenden Protesten der Fans um 1,15 Miliarden Euro. Malcolms Sohn Joel ist jetzt der Boss, den Anhänger aus Protest  einmal nicht aus dem Stadion ließen. Wenn es trotz des Ausfalls von Zlatan Ibrahimovic mit der Europa League klappt, werden alle zufrieden sein. Dann hat Mourinho nach englischem Supercup und Ligapokal in der ersten Saison seines bis 2019 laufenden Vertrags gleich einen Titel, der bei dem Traditionsklubs noch nie da war und der international zählt.

Vorerst droht aber noch Ungemach durch den teuersten Spieler der Welt, den letzten Sommer um 105 Millionen  von Juventus geholten Pogba. Der Weltverband FIFA beschloss dieser Tage, den Transfer zu untersuchen. Wegen der Rolle, die dabei Pogbas Berater Mino Raiola, zu dessen  Kleinen auch Ibrahimovic zählt, spielte, mit der er insgesamt 49 Millionen  verdiente. 27,6 als Beteiligung an der Ablöse, was er mit Juventus-Geschäftsführer Giuseppe Marotta fixierte. Von Manchester United für Beraterdienste 19,4 Millionen, zahlbar in fünf Raten bis 2020.  Pogba musste sich auch noch mit zwei Millionen für die Vermittlung erkenntlich zeigen. Laut FIFA-Regeln darf ein Manager nicht von beiden Klubs bei einem Transfer kassieren. Wetten, dass sich eine Lösung finden wird?

 

 

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