Fußball

Die „Blitzstart-Variante“ hätte Rangnick wieder zur Verfügung

Macht es so wie vor neun Monaten! Das wäre die richtige Devise für Österreichs Team für das Heimspiel in den Playoffs um den Aufstieg in die Nations League A gegen Serbien im praktisch ausverkauften Happel-Stadion am Donnerstag. Vor neun Monaten, am 4. Juni, gewann Österreich im vorletzten Test vor der EM in Deutschland gegen Serbien 2:1, führt dabei nach 13 Minuten 2:0. Die Torschützen von damals spielen erneut: Patrick Wimmer, für den das 1:0 sein erstes und bisher einziges Tor für Österreich war und Christoph Baumgartner. Wimmer hatte damals ebenso wie Romano Schmid eine Rolle im offensiven Mittelfeld, Baumgartner war die hängende Spitze hinter Marko Arnautovic. Lässt Ralf Rangnick erneut mit dieser Variante beginnen?

Wimmer spielt seit Monaten bei Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl auf der Position des „Achters“, auch weil er unter Druck Aktionen lösen kann. So verblüffte er Anfang Februar beim Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart, als er einem Stuttgart mit der Ferse den Ball über den Kopf spielte. Deutsche Medien nannten ihn deshalb „Alpen-Okocha“. Jay Jay Okocha war vor drei Jahrzehnten bei Eintracht Frankfurt für Dribbelkünste und Trickreichtum bekannt. Die gute Form bewies Wimmer auch im März mit einem Doppelpack zum 2:1-Auswärtssieg in Bremen. Baumgartner bekam letzten Samstag im von Leipzig-Trainer Marco Rose neu kreierten 3-1-4-2-System die Rolle als „Pendler“ zwischen Sechser und Achter neben Nicolas Seiwald, dem Dauerbrenner der Ära von Rangnick, bewältigte das durch die Spielintelligenz, die ihn auszeichnet, durchaus gut: „Die Position ist nicht so wichtig, wenn man sie mit Leben und Energie füllt“, meinte Baumgartner. Seiwalds Nebenmann in zentraler Rolle vor der Abwehr gegen Serbien hieß in der ersten Hälfte Florian Grillitsch, ehe Konrad Laimer kam. Der ist Donnerstag gesperrt, Grillitsch steht zur Verfügung.

Mehr „basteln“ an der Aufstellung als Rangnick muss sein Gegenüber Dragan Stojkovic. An einer Notabwehr. Gesperrt sind gleich drei, die erste Wahl wären: Nikola Milenkovic, einer der besten Innenverteidigung in Englands Premier League, der den sensationellen Höhenflug von Nottingham auf Rang drei möglich machte, der Ex-Salzburger Strahinja Pavlovic, jetzt in Diensten von Milan, sowie Salzburgs Linksverteidiger Aleksa Terzic. Zudem droht die erste Alternative zu Milenkovic und Pavlovic, Milos Veljkovic von Werder Bremen, auszufallen. Das wusste Österreichs Bremen-Legionär Marco Grüll: Veljkovic schied Samstag bei der 2:4-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach im Finish verletzt aus, wurde durch Marco Friedl ersetzt.  Möglich, dass Stojkovic in seiner Not drei Innenverteidiger beginnen lässt. Den 33 jährigen Nemanja Gudelj vom FC Sevilla, dem Zehnten der La Liga,  normal defensiver Mittelfeldspieler mit der Erfahrung aus 66 Länderspielen, mit ihm zwei Legionäre aus Russland: Strahinja Erakovic von Zenit Leningrad (bisher zwölf Länderspiele) und Srdan Babic von Spartak Moskau (bisher neun).

 

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