Die Talfahrt von Borussia Dortmund ging Freitag ohne Marcel Sabitzer weiter. Nach der dritten Niederlage hintereinander, dem 0:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt, beträgt der Rückstand auf den Dritten schon elf Punkte. War dies das „Aus“ für Trainer Nuri Sahin? Es half nichts, dass bei Frankfurt der ägyptische Torjäger Omar Marmoush fehlte, weil sein Wechsel zu Englands Meister Manchester City so gut wie fix ist. Der bringt Frankfurt 75 Millionen Euro. Manchester City wartete Freitag mit einem noch größeren Paukenschlag auf, einem neuen Megavertrag für Erling Haaland. Der läuft über neuneinhalb Jahre bis 2034, ist garantiert einer der lukrativsten der Sportgeschichte. Dann hätte der Norweger zwölf Jahre bei Manchester City gespielt, wäre 34 Jahre alt. Seine internationale Karriere begann bei Red Bull Salzburg. Im Jänner 2020 wechselte er dank einer Ausstiegsklausel um 20 Millionen zu Borussia Dortmund, zweieinhalb Jahre später für 60 zu Manchester City. Für die Mannschaft von Pep Guardiola erzielte er in bisher 111 Spielen 126 Tore.
Als Stürmer muss sich Samstag auch Christoph Baumgartner versuchen. RB Leipzig braucht den Österreicher wegen der Sperren von Benjmain Sesko und Lois Openda als mittlere Spitze: „Baumi wird eine wichtige Rolle haben“, kündigte Trainer Marco Rose an. Xaver Schlager fehlt erneut. Österreichs Teamchef Ralf Rangnick vermutet, dass der Mittelfeldmotor an einem Knochenödem leidet. Rose wolle das nicht kommentieren. Der Österreicher, der Samstag am meisten unter Druck steht, ist sicher Christian Ilzer. Deutsche Medien sprechen bereits von einem „Endspiel“ für den Trainer beim Vorletzten Holstein Kiel, Ilzer nach zehn sieglosen Partien von einem „richtungsweisenden Schlüsselspiel.“ Der verbale Rundumschlag von Andrej Kramaric nach der schlimmen Darbietung beim 0:5 gegen Bayern stärkte sicher nicht die Autorität von Ilzer und Sportchef Andreas Schicker. Beide hatte eine offene, ehrliche Aussprache mit dem Kroaten, nahmen ihn als Schlüsselspieler in die Verantwortung. Mit Bayern bekommt es Samstag Ilzers steirischer Kollege Ralph Hasenhüttl zu tun. Wolfsburg hat in München gegen Bayern noch nie gewonnen. Könnte das mit Hasenhüttl geändert werden, wäre es ein mittleres Wunder. Wolfsburg hat nach der Hinrunde sieben Punkte mehr als letzte Saison, als Hasenhüttl noch nicht Trainer war.
Für den dritten österreichischen Trainer in Deutschland, Gerhard Struber, beginnt Samstag mit dem 1. FC Köln der Kampf um den Aufstieg, in den drei Landsleute involviert sind: Thomas Hickersberger als Assistent, Dejan Ljubicic und Florian Kainz als Spieler. Seit Struber nach wildem Saisonstart auf Fünferkette und Zweckfußball umstellte, blieb Köln ungeschlagen, gewann von neun Spielen acht. Zum Rückrundenstart gibt es die Bewährungsprobe beim Dritten Hamburger SV, der drei Punkte Rückstand hat. Einen schwarzen Freitag erlebte der österreichische Trainer in der Ligue 1: Adi Hütter verlor mit AS Monaco beim Schlusslicht Montpellier nach 1:0-Führung 1:2. Der von Sturm Graz geholte Mika Biereth spielte durch, Monaco hat von vier Spielen in diesem Jahr drei verloren.
Foto: TSG Hoffenheim.