Fußball

Liga völlig überzogen: 23 Spiele Sperre für Burgstaller, Grüll, Schick, Hofmann und Hedl, davon zehn bedingt

Mehr als  fünf Stunden verhandelt Montag ab 16 Uhr der Strafsenat der Bundesliga mit acht Juristen (eine Frau, sieben Männer) den Eklat nach dem Derby, als sich Rapids Geschfätsführer Steffen Hofmann, Co-Trainer Stefan Kulovitsund fünf Spieler bei einer Fanfeier im Ton vergriffen, ehe kurz nach 21 Uhr ein völlig überzogenes Hammerurteil folgte, das einen Eingriff in die Meisterschaft bedeutet. Rapid war bei der Verhandlung durch Präsident Alexander Wrabetz, Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger, einen Juristen , Hofmann, Kulovits sowie Kapitän Guido Burgstaller, Marco Grüll, Thorsten Schick, Niklas Hedl (Bild) und Max Hofmann vertreten. Kann man die Urteile gegen den Klub (wegen Diskriminierung Abzug von drei Punkten bedingt bis 4. März 2026), gegen Hofmann (wegen Ehrverletzung Funktionssperre für zwei Monate, davon eins bedingt), Kulovits (wegen Diskriminierung Sperre für drei Monate, davon eins bedingt) noch nachvollziehen und verstehen, so stehen sie bei den Spielern in keiner Relation.

Je sechs Pflichtspiele wegen Diskriminierung gegen Burgstaller und Grüll. Fünf Pflichtspiele gegen Schick wegen Diskriminierung davon drei bedingt.  Je drei Pflichtspiele bedingt wegen Verletzung des Fair Play-Gedankens gegen  Hedl und Hofmann, davon zwei bedingt. Das bedeutet insgesamt Sperre für 23 Spiele, zehn davon bedingt, wenn die Spieler an Workshops zum Thema Diskriminierung teilnehmen. Die Begründung für die Urteile: Die Liga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art, die Vorbildwirkung für Betreuer, Funktionäre und Spieler gehe über den grünen Rasen hinaus. Die Inhalte der veröffentlichten Videos von der Siegerfeier stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball und die Bundesliga stehen.  Dann behauptet der Senat, die glaubhaften Entschuldigen der Spieler entspechend gewürdigt zu haben, indem mit teilbedingten Strafen vorgegangen wurde. Aber in Wahrheit ging es darum, mit dem Urteil eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Es signalisiert außerdem, dass sich die Spieler beschimpfen lassen müssen, wie es den Rapidler durch Schmähgesänge aus dem Austria-Fansektor über „Hüttldorfer H….söhne“ über 90 Minuten passierte ergehen lassen, in der Emotion nachher zu keiner Reaktion hinreisen lassen dürfen.  Etwas viel verlangt, wenn die Liga glaubt, dass dies zum Job gehört. Bedingte Sperren für die Spieler hätten es auch getan,

Rapid wird erst Dienstag zum Urteil Stellung beziehen, aber sicher gegen die unbedingten Sperren der Spieler protestieren. Das ändert aber vorerst nichts: Rapid muss ohne Hedl, Hofmann, Burgstaller, Grüll und Schick am Sonntag in Klagenfurt Platz sechs verteidigen, also nur mit einer Notelf.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

19

Meist gelesen

Nach oben